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Veröffentlicht am 24.02.2025 12:02

Von AfD bis Linke: Diese Orte in der Region waren für die Parteien Tops und Flops

Die vorgezogene Bundestagswahl 2025 hat nicht nur in ganz Deutschland die Kräfteverhältnisse deutlich in Richtung der Ränder verschoben. Die Linke gewinnt im Vergleich zu 2021 ordentlich dazu. Die AfD verdoppelt ihr Ergebnis und liegt in vielen Wahlkreisen auch deutlich über dem Gesamtschnitt von 20,8 Prozent der Stimmen.

Unterschiedliche Hochburgen für die Parteien lassen sich auch in der Region beobachten. Die FLZ hat die Ergebnisse der Zweitstimmen in der einzelnen Kommunen für Stadt und Landkreis Ansbach sowie im Landkreis Neustadt/Aisch-Bad Windsheim analysiert.

CSU: Konstant stark in der Fläche

In einer Gemeinde im Landkreis Neustadt/Aisch-Bad Windsheim konnte die CSU ihr bestes Ergebnis in der Region einfahren: 48,3 Prozent der Zweitstimmen für die Union in Simmershofen. Den niedrigsten Wert im Landkreis erzielte die CSU in Münchsteinach mit 32,8 Prozent.

Die CSU landete im Wahlkreis Ansbach in allen Kommunen auf dem ersten Platz. Ihre treueste Wählerschaft im Landkreis hat die Partei aber offensichtlich in Gerolfingen (47,5 Prozent), gefolgt von Mitteleschenbach (46,7 Prozent) und Adelshofen (46,6 Prozent). Einen besonders schweren Stand hatte die Partei in Diebach (31,4 Prozent), wo vielen Wählerinnen und Wählern die Union offenbar nicht rechts genug stand (siehe Punkt zur AfD). In der Stadt Ansbach wählten noch weniger Menschen die CSU (30,7 Prozent). Allerdings entfielen hier auch mehr Stimmen auf Grüne und SPD.

Insgesamt liegt die CSU in allen Kommunen der drei Gebietskörperschaften über dem deutschlandweiten Schnitt der Union von 28,6 Prozent.

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Ergebnisse in der Region

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AfD: Der Union auf den Fersen

Wo die CSU schwächelt, triumphiert die AfD. Zumindest mancherorts. Ersichtlich ist, dass sich beide Parteien in einigen Gemeinden gegenseitig beeinflussen. So in Diebach, wo die AfD mit 30 Prozent ihr zweitbestes Ergebnis im Landkreis Ansbach holt, die CSU ihr schlechtestes. In Dentlein am Forst waren es am Ende gar 31,2 Prozent der Stimmen. Deutlich mehr als der deutschlandweite Schnitt. Die wenigste Zustimmung fand die in Teilen als rechtsextremistisch eingestufte Partei in Weihenzell, wo nur 14,1 Prozent die AfD wählten.

Im Neustädter Landkreis stechen Langenfeld (25,8 Prozent) und Markt Bibart (25,7 Prozent) als AfD-Hochburgen ins Auge. Auch in Münchsteinach, wo die CSU besonders schwächelt, erzielt die AfD ein überdurchschnittlich hohes Ergebnis (25 Prozent). In Ergersheim erzielte die Partei nur 13,1 Prozent und damit ihren schlechtesten Wert im Kreis.

Insgesamt lagen im Landkreis Ansbach 20 von 58 Kommunen unter dem Deutschland-Schnitt der Partei. Im Landkreis Neustadt waren es 17 von 38. Damit ist die AfD in der Region überdurchschnittlich stark.

SPD: Zwei Städte gegen den Trend

Die SPD erzielte ihr bestes Ergebnis im Landkreis Ansbach in Rothenburg, wo sich 15,4 Prozent der Wählerinnen und Wähler für die Partei entschieden. Auch in der Stadt Ansbach erreichten die Sozialdemokraten mit 14,4 Prozent einen vergleichsweise guten Wert. In Ornbau und Geslau kam die SPD auf nur 6,9 Prozent.

Zahlen, von denen die SPD im Neustädter Landkreis entfernt ist. Hier liegen mit Münchsteinach (13,5 Prozent) und Langenfeld (13,6 Prozent) zwei Kommunen ganz vorne, die zugleich besonders AfD-stark sind. In Illesheim entschieden sich mit 6,7 Prozent die anteilsmäßig wenigsten Menschen für die SPD.

In keiner einzigen Kommune erzielte die SPD den Wert ihres deutschlandweiten Ergebnisses.

In der Weinbergschule in Ansbach werden die Stimmzettel auf den Tischen gesammelt. (Foto: Evi Lemberger)
In der Weinbergschule in Ansbach werden die Stimmzettel auf den Tischen gesammelt. (Foto: Evi Lemberger)

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Grüne: Besser und schlechter als der Schnitt

Die Grünen schlugen sich im Landkreis Ansbach in Neuendettelsau (14,4 Prozent) und Weidenbach (13,4 Prozent) am besten. Kaum Anklang findet die Partei in Mitteleschenbach mit matten 3,7 Prozent.

Im Landkreis Neustadt/Aisch-Bad Windsheim erzielten die Grünen in Hagenbüchach 13,6 Prozent – Spitzenwert. In Simmershofen und Hemmersheim war nicht viel zu holen: 6,2 Prozent standen am Ende auf dem Zähler.

In fast allen Kommunen lagen die Grünen unter dem Deutschlandschnitt.

Die Linke: Starke Schwankungen

Die Linken erlebten einen furiosen Wahlabend. Waren sie noch vor kurzem in Sorge, ob sie es überhaupt in den Bundestag schaffen, erzielte die Partei jetzt ein so sattes Ergebnis, dass sie zusätzliche Sitze gewinnen konnte. In der Region schnitt die Partei in Ansbach und Rothenburg mit jeweils 7 Prozent am besten ab. Nur marginal für die Politik der Linken konnten sich die Ohrenbacher mit 1,9 Prozent begeistern.

In Neustädter Kreis schnitt Weigenheim mit 6,2 Prozent am besten ab, am schlechtesten kamen die Linken in Hemmersheim weg (2,1 Prozent).

Alle Gemeinden lagen unter dem Deutschlandschnitt.

FDP, BSW, Freie Wähler: Die nicht im Bundestag vertretenen Parteien

Die FDP fliegt aus dem Parlament – und auch im Landkreis Ansbach wären die Liberalen an der Fünf-Prozent-Hürde gescheitert. Das noch beste Ergebnis meldete Dinkelsbühl mit 4,7 Prozent für die Gelben. Einzig in Wilhelmsdorf im Landkreis Neustadt/Aisch-Bad Windsheim hätte es in der Region für die FDP gereicht. Hier gab es 6,9 Prozent.

Das Bündnis Sahra Wagenknecht scheiterte ebenfalls an der Fünf-Prozent-Hürde, wenn auch denkbar knapp. An Schillingsfürst im Landkreis Ansbach mag es nicht gelegen haben. Hier kam das BSW auf 5,9 Prozent. Im Neustädter Kreis war in Weigenheim mit 4,3 Prozent das Maximum für die Partei erreicht.

Die traditionell in Bayern starken Freien Wähler versuchten erneut ihr Glück, in den Bundestag zu kommen. Der Plan ging nicht auf. Weder errang die Partei drei Direktmandate, noch übersprang sie die Fünf-Prozent-Hürde. Dabei erreichten die Freien Wähler im Landkreis Ansbach durchaus respektable Ergebnis darüber. In Geslau gelang mit 11,7 Prozent sogar ein zweistelliger Wert. Auch in Weigenheim im Neustädter Landkreis kam den die Freien Wähler gut weg: 10,3 Prozent.

Viele Stimmzettel, viele Kreuze: Aber welche Partei schnitt wo am besten ab? (Foto: Evi Lemberger)
Viele Stimmzettel, viele Kreuze: Aber welche Partei schnitt wo am besten ab? (Foto: Evi Lemberger)
Viele Stimmzettel, viele Kreuze: Aber welche Partei schnitt wo am besten ab? (Foto: Evi Lemberger)

Johannes Hirschlach
Johannes Hirschlach
Redakteur für Digitales
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