Von Hate Speech bis Dialog: Was Ansbachs Interkulturelle Wochen thematisieren | FLZ.de | Stage

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Veröffentlicht am 18.09.2025 18:53

Von Hate Speech bis Dialog: Was Ansbachs Interkulturelle Wochen thematisieren

„Dafür!” lautet in diesem Jahr das Motto der Interkulturellen Wochen bundesweit. In Ansbach dauern sie von 20. September bis 12. Oktober. Die Vorsitzende des Integrationsbeirats der Stadt, Villy Wiegel, erläuterte in einem Pressegespräch, was sie unter dem Motto versteht. Im Programm finden sich ganz neue Angebote.

Schon vor dem offiziellen Start der Reihe geht es am Samstag, 20. September, um 16 Uhr im Kunsthaus Reitbahn 3 los. Die Gesellschaft für deutsche Sprache (GfdS) ist neu an Bord: als eine von über 20 Kooperationspartnerinnen und -partnern. So heißt es in einer Pressemitteilung. Unter dem Titel „Wie Sprache trennt und eint: Integrationsarbeit zwischen Hate Speech und Verständigung” gibt es eine Diskussionsrunde mit Impulsen.

Akteurinnen und Akteure aus der Integrationsarbeit in der Stadt tauschen sich mit Dr. Oliver Herbst, stellvertretender Ressortleiter der Fränkischen Landeszeitung und Vorsitzender des Zweigs Würzburg in dem Verein, aus. Die Veranstaltung lässt sich auch online über die Videokonferenz-Plattform Zoom verfolgen (Link über E-Mail post@oherbst.de erhältlich).

Von 20. September bis 12. Oktober läuft die Wanderausstellung „Einblicke in das religiöse Leben der Russlanddeutschen” in der Kirche St. Johannis (zu den Öffnungszeiten). Sie „zeigt die Vielfalt des Glaubens und die bewegende Geschichte von über 2,5 Millionen Deutschen aus der ehemaligen Sowjetunion”, verrät das Programm.

Die Teezeremonie ist neu

Als Schirmherr eröffnet Oberbürgermeister Thomas Deffner die Interkulturellen Wochen am Montag, 29. September, um 19 Uhr im Kunsthaus Reitbahn 3. Hier spricht unter anderem die Beauftragte für Diskriminierungsfragen und LSBTIQ der Stadt Nürnberg, Christine Burmann. Die Musik kommt vom Gymnasium Carolinum. Außerdem steht ein Büfett bereit.

Neu ist etwa auch eine Teezeremonie am Samstag, 4. Oktober, mit dem Untertitel „Tee trifft Bühne – Kultur zum Genießen”. Die Integrationsbeauftragte der Stadt, Iryna Savchenko, und Dina Matveeva, Mitglied im Integrationsbeirat und Vorsitzende der Landsmannschaft der Deutschen aus Russland, Ansbach Stadt und Kreis, erläuterten den Programmpunkt.

Um 15 Uhr beginnt er im Evangelischen Gemeindezentrum St. Johannis, eingebettet in Theater- und Tanzspiele der Theatergruppe Integral und der Tanzgruppe Dance Paradise. Ab 16 Uhr können Besucherinnen und Besucher internationale Chai- und Teespezialitäten probieren, hier und in einigen Ansbacher Lokalen.

Mo Asumang ist vor Ort

Die Filmemacherin, Autorin und Moderatorin Professorin Mo Asumang ist am Dienstag, 7. Oktober, um 19.30 Uhr bei den Kammerspielen zu Gast. Respect, Ansbachs Kulturprogramm zu Umweltschutz, Klimawandel und gesellschaftlicher Verantwortung, zeigt ihren vielfach ausgezeichneten Dokumentarfilm „Die Arier”. Eine Diskussion schließt sich an.

„Interreligiöser Austausch: Dialog zwischen Glaubensgemeinschaften” heißt es zum Beispiel am Donnerstag, 9. Oktober, um 17.30 Uhr im Pfarrzentrum St. Ludwig. Dazu ist es wünschenswert, sich anzumelden (per E-Mail an info@keb-an.de oder telefonisch unter 0911/208111). Gäste können aber ebenso spontan kommen.

„Wir tauschen uns aus über Islam, Judentum und Christentum”, steht im Programm. Geplant sei, in Gruppen und in entspannter Atmosphäre über Fremdheiten und Gemeinsamkeiten zu sprechen. Gerne dürften die Teilnehmenden selbst „ihre” Köstlichkeiten fürs Büfett mitbringen.

Ein Tag der offenen Kirche

Die Abschlussveranstaltung läuft am Sonntag, 12. Oktober, von 14 bis 17 Uhr in der Kirche St. Johannis. Sie nennt sich „Tag der offenen Kirche für Nicht-Christen und am Christentum Interessierte”. Dem Programm zufolge geht es ums Entdecken, Verstehen und Begegnen.

Mit dem Motto „Dafür!” konnte Villy Wiegel erst nichts anfangen, bekannte sie im Gespräch. Doch inzwischen sieht sie es so, dass das Motto „ganz bewusst ein positives Signal” setzen wolle, „in einer Zeit, in der Kräfte stärker werden, die eine Spaltung der Gesellschaft vorantreiben wollen, die eine Gruppe gegen die andere in Stellung bringen, einer Zeit, in der viele Debatten nicht miteinander, sondern unversöhnlich gegeneinander geführt werden”.

Bundesweit sind die Interkulturellen Wochen 50 Jahre alt. In Ansbach bestehen sie 32 Jahre, wie Iryna Savchenko betonte. „Das ist ein positives Zeichen für die Stadt.”

Das Programm mit den weiteren Angeboten ist auf der Internetseite der Stadt abrufbar: ansbach.de.

Sie stellten das Programm vor: Integrationsbeauftragte Iryna Savchenko sowie Vorsitzende Villy Wiegel, Lylia Kabouche und Dina Matveeva vom Integrationsbeirat (von links). (Foto: Oliver Herbst)
Sie stellten das Programm vor: Integrationsbeauftragte Iryna Savchenko sowie Vorsitzende Villy Wiegel, Lylia Kabouche und Dina Matveeva vom Integrationsbeirat (von links). (Foto: Oliver Herbst)
Sie stellten das Programm vor: Integrationsbeauftragte Iryna Savchenko sowie Vorsitzende Villy Wiegel, Lylia Kabouche und Dina Matveeva vom Integrationsbeirat (von links). (Foto: Oliver Herbst)

Von mau
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