Zeichen für Artenschutz: Landkreis Ansbach stellt Wohnungen für Fledermäuse bereit | FLZ.de | Stage

foobarious
arrow_back_rounded
Lesefortschritt
Veröffentlicht am 19.11.2025 15:45

Zeichen für Artenschutz: Landkreis Ansbach stellt Wohnungen für Fledermäuse bereit

Landrat Jürgen Ludwig, Stefanie Schwarz von der Unteren Naturschutzbehörde, Schulleiter Hartmut Sörgel (Sebastian-Strobel-Schule) und Sparkassen-Vorstandsmitglied Tobias Mildner (von links) zeigen auf sechs von insgesamt 55 neu geschaffenen Fledermauskästen an landkreiseigenen Gebäuden. (Foto: Landratsamt Ansbach/Fabian Hähnlein)
Landrat Jürgen Ludwig, Stefanie Schwarz von der Unteren Naturschutzbehörde, Schulleiter Hartmut Sörgel (Sebastian-Strobel-Schule) und Sparkassen-Vorstandsmitglied Tobias Mildner (von links) zeigen auf sechs von insgesamt 55 neu geschaffenen Fledermauskästen an landkreiseigenen Gebäuden. (Foto: Landratsamt Ansbach/Fabian Hähnlein)
Landrat Jürgen Ludwig, Stefanie Schwarz von der Unteren Naturschutzbehörde, Schulleiter Hartmut Sörgel (Sebastian-Strobel-Schule) und Sparkassen-Vorstandsmitglied Tobias Mildner (von links) zeigen auf sechs von insgesamt 55 neu geschaffenen Fledermauskästen an landkreiseigenen Gebäuden. (Foto: Landratsamt Ansbach/Fabian Hähnlein)

Der Landkreis Ansbach setzt ein deutliches Zeichen für den Artenschutz: An acht Gebäuden des Landkreises wurden in den vergangenen Jahren insgesamt 55 Fledermaus-Ganzjahresquartiere angebracht.

„Fledermäuse sind in Deutschland streng geschützt und übernehmen eine wichtige Rolle in der Natur. Der Landkreis Ansbach setzt sich aktiv für den Erhalt der heimischen Arten ein und geht mit gutem Beispiel voran“, so Landrat Jürgen Ludwig. „Die neuen Quartiere bieten geschützte Rückzugsorte und zeigen, dass Artenschutz direkt vor unserer Haustür beginnen kann.“ Die Sparkasse Ansbach unterstützt das Vorhaben.

Die Kästen wurden an acht Standorten angebracht: an der Sebastian-Strobel-Schule und der Lernförderschule Rothenburg, an der Berufsschule Rothenburg, den Straßenmeistereien Rothenburg und Feuchtwangen, dem Kreisbauhof Langfurth, der Wirtschaftsschule Dinkelsbühl sowie am Dienstgebäude 1 des Landratsamtes Ansbach in der Crailsheimstraße 1.

Quartiere werden oft unbemerkt zerstört

Die Standorte wurden im Vorfeld vom Fledermausberater Markus Bachmann gemeinsam mit der Unteren Naturschutzbehörde sorgfältig ausgewählt. Dabei war entscheidend, dass sich in der Nähe ausreichend Hecken, Bäume und Wiesen befinden – also Lebensräume, in denen die Tiere genügend Nahrung finden.

„Natürliche Fledermausquartiere in alten Bäumen oder an Felsen sind selten, durch Renovierung und Isolierung an Gebäuden werden Quartiere im Siedlungsraum oft unbemerkt zerstört“, erklärt Stefanie Schwarz, Leiterin der Unteren Naturschutzbehörde am Landratsamt Ansbach. „Mit den neuen Ganzjahresquartieren schaffen wir stabile Bedingungen, die Schutz und Wärme bieten – selbst bei Frost.“ Die Kästen bestehen aus atmungsaktivem Holzbeton mit Dämmung, wodurch sie für Sommer- wie Winterquartiere geeignet sind.

Akzeptanz für Wildtiere fördern

Finanziell unterstützt wurde das Projekt von der Sparkasse Ansbach, die mit einer Spende in Höhe von 8.000 Euro die Anschaffung der Kästen und des Befestigungsmaterials ermöglichte. „Ohne diese Unterstützung wäre das Projekt in dieser Form nicht möglich gewesen“, bedankte sich Landrat Jürgen Ludwig. Ebenso ging ein Dank an die Mitarbeiter des Kreisbauhofs Langfurth, die die Kästen fachgerecht angebracht haben.

Stefanie Schwarz betonte, dass der Artenschutz nicht nur Aufgabe von Behörden ist: „Jeder kann zu Hause etwas für Fledermäuse tun – sei es durch das Anbringen eines Kastens, den Erhalt alter Bäume oder das Zulassen von Wildblumen im Garten.“ Neben dem ökologischen Nutzen böten solche Maßnahmen auch die Möglichkeit, die Tiere zu beobachten und so mehr Akzeptanz für Wildtiere zu schaffen.

Landrat Jürgen Ludwig: „Artenschutz lebt vom Mitmachen. Wenn wir gemeinsam hinschauen und handeln, können wir viel bewirken – für die Fledermäuse und für unsere Umwelt insgesamt“.

north