Wenn vom 25. bis 27. Juli in Neustadt das Heimatfest gefeiert wird, erwartet Groß und Klein ein buntes Programm. Kunst um die Bleiche, Straßenmusik, Fest der Begegnung, Freizeitmeile, Ausstellungen, Lesungen, Konzerte, Lange Kultur- und Einkaufsnacht, Festumzug, das Mitmachprogramm „Nea4Youth“ und vieles mehr werden geboten.
Die Straßen und Plätze will der Neustädter Kulturverein am Samstag, 26. Juli, in eine große Bühne verwandeln. Von 12 bis 24 Uhr werden rund 30 Künstlerinnen und Künstler, darunter auch Akrobaten, ein erstklassiges Programm bieten. „Für uns ist die StraßenBühne etwas ganz Neues“, sagt Birgit Zeilinger, Vorsitzende des Kulturvereins.
Seit August sind sie und ihre Stellvertreterin Andrea Frank sowie fünf weitere Mitglieder des Teams, das sich um die Veranstaltung im Rahmen des Heimatfestes kümmert, mit den Vorbereitungen beschäftigt. Dahinter steckt viel Arbeit. Doch es lohnt sich, da sind sich alle sicher.
„Die Stadt stellt die Bühnen bereit und kümmert sich um die Beleuchtung“, sagt die Vorsitzende und ist sehr froh darüber. Nun können sich die Besucherinnen und Besucher auf tolle Konzerte unterschiedlichster Stilrichtungen unter freiem Himmel freuen – ganz im Sinne der Straßenkunst, die kreativ und abwechslungsreich ist. So werden Musik und Kunst für alle hautnah erlebbar.
Dies ist möglich im Bereich der Bleiche, an der NeuStadtHalle, am Montespertoli-Platz, auf dem Marktplatz, Peter-Kolb-Platz, Kirchplatz, vor der Mensa der Grundschule Neues Schloss, beim Schlosskindergarten, auf dem Schlossplatz und in der Würzburger Straße. Viele Künstler treten ohne Honorar auf, schenken den Besucherinnen und Besuchern zum Nulltarif ganz besondere Momente. Straßenkunst lebt von der Wertschätzung der Zuhörenden. Dies kann man zeigen, indem man den Aktiven eine kleine oder größere Spende – quasi als Gage (Hutgeld)– in ihren Hut oder Gitarrenkasten wirft.
Birgit Zeilinger hofft im Interesse der Musikerinnen und Musiker, dass sich das Publikum großzügig zeigt. Unter den Musikern finden sich übrigens auch einige lokale Bands, denen man mit dieser Veranstaltungsform eine Plattform geben möchte.
Im Gespräch mit unserer Zeitung erzählt Zeilinger, dass pro Spielort drei bis vier Bands auftreten, die sich abwechseln. Jede Gruppe spielt dort zwei bis drei Mal. Wer alles auftritt, dies erfährt man im Heimatfestprogramm der Stadt, aber auch auf der von Uta Unkel betreuten Homepage des Kulturvereins, wo zu jedem Akteur Infos zum Nachlesen und „Reinhören“ hinterlegt sind. Anklicken lohnt sich als gute Einstimmung auf den 26. Juli, es macht einfach Lust auf viel mehr.
Mit der StraßenBühne betritt der 2003 gegründet Verein, der das kulturelle Angebot in Neustadt erweitern möchte, Neuland. Neben anderen Veranstaltungen wie etwa der NeustadtNacht, die seit 2004 viele Besucherinnen und Besucher anlockt, gibt es bereits die Veranstaltungsreihe „Treffpunkt Kultur“. Für November hat man dafür das TurmalinTheater engagiert, das das Stück „Das wahre Leben ist anders“ präsentiert.
Stolz ist man im Verein, dass die 20. NeustadtNacht im Mai, die man neu gestaltet hatte, ein voller Erfolg war. „Wir haben mehr Geld in die Hand genommen als sonst.“ Das machte sich bezahlt. Angesichts eines nur kleinen Budgets ist man froh, dass viele Künstlerinnen und Künstler bereit waren, für eine niedrigere Gage als sonst zu spielen.
Die Akteure fanden den familiären Rahmen und die gute Atmosphäre der Veranstaltung toll, sagt Zeilinger. Klein, aber fein, dieses Konzept ging auf. Neben den vielen Helfenden aus den eigenen Reihen unterstützten auch etliche Freiwillige sowie andere Vereine wie etwa die Ficht'n Lupfer, die beim Aufbau halfen – gemäß des Mottos „von Neustädtern für Neustädter“.
35 Mitglieder zählt der Kulturverein inzwischen, Neue sind immer willkommen. Für jeden finde sich ein Bereich, wo er sich engagieren könne – mit diesen Worten wirbt Zeilinger um Zulauf. Mitgliedsbeiträge, Eintrittsgelder und Geld, das über die Anzeigen im Programmheft hereinkommt, spülen etwas in die Kasse. Hinzu kommen noch Spenden und Finanzspritzen von Sponsoren. Dank sagt Zeilinger der Stadt Neustadt, die den Verein unter anderem über das Stadtmarketing unterstützt und die Spielstätten bereitstellt. „Das ist nicht selbstverständlich.“
Doch nun steht erst einmal die StraßenBühne an. Zeilinger und ihre Mitstreiter hoffen auf gutes Wetter, auf viele spendable Besucher und tolle Stimmung. Damit man alle Spielstätten findet, wird ein Programmzettel erstellt, den das Publikum auf seiner Rundtour mitnehmen kann. Wenn die Straßenmusik gut ankommt, kann man sich vorstellen, diese fest im Spätsommer zu etablieren – als Pendant zur NeuStadtNacht im Frühling.