Das in Bad Windsheim ansässige Freilandtheater (FLT) ist mit dem Heimatpreis des Freistaats Bayern ausgezeichnet worden. Finanz- und Heimatminister Albert Füracker überreichte den Porzellanlöwen bei einer Feierstunde am Mittwochabend in Nürnberg an die FLT-Produktionsleiterin Karin Hornauer.
Das FLT war eine von neun Gruppen, die an diesem Tag für ihren „unermüdlichen und wichtigen Einsatz für unsere Heimat Bayern” gewürdigt wurden, wie Füracker in einem Pressetext zitiert wird. Das Ensemble war zum Termin mit einer vielköpfigen Delegation angereist, berichtete der künstlerische Leiter Christian Laubert unserer Redaktion. Alle konnten nicht mitreisen, denn das 2003 gegründete FLT ist laut Laubert mittlerweile auf über hundert Akteure angewachsen.
Gewürdigt wurde das FLT für sein Repertoire: „Die Stücke decken ein breites Spektrum an Epochen und Genres ab – vom Zeitalter der Inquisition und des Dreißigjährigen Krieges über Barock und Weltkriege bis hin zu den 1980er-Jahren.” Einzigartig sei jedoch „die außergewöhnliche Größe der Spielstätte”, denn das FLT inszeniert seine Stücke im Fränkischen Freilandmuseum (das Museum erhielt 2016 den Heimatpreis), also auf ausgedehnten Bühnen. „Kaum ein anderes Theater verfügt über vergleichbare Möglichkeiten, Wege, Felder, Häuser und Scheunen zu bespielen”, hob das Ministerium hervor.
„Wir haben ein sehr buntes und vielfältiges Theater”, fand auch Laubert. Gelobt wurde, dass das FLT „immer wieder neue Zugänge zum Thema Heimat” findet, mit „eigens für das Theater und sein Ensemble aus professionellen Darstellerinnen und Darstellern sowie Musikerinnen und Musikern und Amateuren jeden Alters geschriebenen und komponierten Stücken”.
Die Preisverleihung sei eine schöne Gelegenheit gewesen, darüber nachzudenken, was Heimat bedeutet, erklärte Laubert, der selbst „Arbeitsmigrant” aus Baden-Württemberg sei, aber immerhin aus Tauberfranken stammt. Im Ensemble neige man dazu, „dass wir als Theater Heimat sind”. Füracker habe jedenfalls formuliert, dass bayerische Heimat durch die Menschen entsteht, die in Bayern leben, berichtete Laubert.
Das FLT startet aktuell mit seiner nächsten Produktion, die wieder ein Winterwandeltheater wird. Das Stück, das im Januar und Februar zu sehen sein wird, ist mit „Wetterleuchten” betitelt. Der Porzellanlöwe, so stellt Laubert in Aussicht, wird dort als Bühnenrequisit zu sehen sein.