Feuchtwangen zeigt Judith Gerlach die gravierende Versorgungslücke bei der Pflege | FLZ.de | Stage

arrow_back_rounded
Lesefortschritt
Veröffentlicht am 19.02.2025 15:52

Feuchtwangen zeigt Judith Gerlach die gravierende Versorgungslücke bei der Pflege

Sprachen in der Tagespflege Oase im Stadtteil Glashofen über die prekäre Lage der Pflegeversorgung im ländlichen Raum und die Herausforderungen in Feuchtwangen (von rechts): Bürgermeister Patrick Ruh, Landrat Dr. Jürgen Ludwig, dritter Bürgermeister und Bezirksrat Herbert Lindörfer, CSU-Bundestagsabgeordneter Artur Auernhammer, Bayerns Staatsministerin für Gesundheit, Pflege und Prävention, Judith Gerlach, Stadtrat Martin Schneider, Diakonie-Geschäftsführerin Irina Reim und Pfarrer Jörg Herrmann. (Foto: Stadt Feuchtwangen/Rebecca Weber)
Sprachen in der Tagespflege Oase im Stadtteil Glashofen über die prekäre Lage der Pflegeversorgung im ländlichen Raum und die Herausforderungen in Feuchtwangen (von rechts): Bürgermeister Patrick Ruh, Landrat Dr. Jürgen Ludwig, dritter Bürgermeister und Bezirksrat Herbert Lindörfer, CSU-Bundestagsabgeordneter Artur Auernhammer, Bayerns Staatsministerin für Gesundheit, Pflege und Prävention, Judith Gerlach, Stadtrat Martin Schneider, Diakonie-Geschäftsführerin Irina Reim und Pfarrer Jörg Herrmann. (Foto: Stadt Feuchtwangen/Rebecca Weber)
Sprachen in der Tagespflege Oase im Stadtteil Glashofen über die prekäre Lage der Pflegeversorgung im ländlichen Raum und die Herausforderungen in Feuchtwangen (von rechts): Bürgermeister Patrick Ruh, Landrat Dr. Jürgen Ludwig, dritter Bürgermeister und Bezirksrat Herbert Lindörfer, CSU-Bundestagsabgeordneter Artur Auernhammer, Bayerns Staatsministerin für Gesundheit, Pflege und Prävention, Judith Gerlach, Stadtrat Martin Schneider, Diakonie-Geschäftsführerin Irina Reim und Pfarrer Jörg Herrmann. (Foto: Stadt Feuchtwangen/Rebecca Weber)

Vertreter der Stadt und des Evangelischen Vereins für Gemeindediakonie Feuchtwangen haben den Besuch der bayerischen Staatsministerin für Gesundheit, Pflege und Prävention, Judith Gerlach, in der örtlichen Tagespflege Oase zum Anlass genommen, um über die prekäre Lage der Pflegeversorgung im ländlichen Raum zu informieren.

So stehe Feuchtwangen nach der Schließung der Einrichtung für stationäre Kurzzeitpflege im Dezember 2021 vor großen Herausforderungen, das dringend benötigte Angebot einer umfassenden, zukunftssicheren und gleichzeitig bezahlbaren Pflegeversorgung vor Ort zu gewährleisten, heißt es in einer Pressemitteilung aus dem Rathaus.

Im Gespräch mit Gerlach machten Bürgermeister Patrick Ruh und sein zweiter Stellvertreter, Bezirksrat Herbert Lindörfer, gemeinsam mit Diakonie-Geschäftsführerin Irina Reim und deren Team auf die Probleme der Pflegeversorgung aufmerksam, mit denen Kommunen und Dienstleister in ländlichen Regionen konfrontiert sind.

Enormer Bedarf an Kurzzeitpflege

Nachdem der letzte private Pflegedienst in Feuchtwangen im vergangenen Jahr seine Arbeit eingestellt hat, sei die Gemeindediakonie derzeit die einzige Anbieterin für ambulante Pflege in der Stadt. Gleichzeitig sei der Bedarf an Kurzzeitpflege enorm.

„Die Situation ist alarmierend. Die Diakonie sucht für jedes Problem stets nach neuen Lösungen. Dennoch kann sie auch trotz massiver Bemühungen aller Mitarbeitenden diese gravierende Versorgungslücke in Feuchtwangen allein nicht mehr lange kompensieren“, betonten Patrick Ruh und Herbert Lindörfer laut der Pressemitteilung gegenüber der Ministerin.

Wie der Bürgermeister weiter erläuterte, hat die Kommune hierzu gemeinsam mit der Diakonie aktiv an einer Lösung gearbeitet: die mögliche Übernahme der ehemaligen stationären Kurzzeitpflege in der Praxisklinik in Feuchtwangen. Allerdings hinderten gesetzliche Vorgaben insbesondere zum Ausschreibeverfahren Kommune und Diakonie an einer schnellen und zielführenden Umsetzung.

„Für die Unterstützung der Pflege im häuslichen Umfeld sowie für die befristete Nachversorgung nach Krankenhausaufenthalten ist das Angebot der stationären Kurzzeitpflege ein sehr wichtiges Unterstützungselement. Bayernweit kann dieser Bedarf bei Weitem nicht gedeckt werden“, sagte Diakonie-Geschäftsführerin Irina Reim.

Hier brauche es zwingend neue Konzepte und Lösungsansätze. Einrichtungen, die ausschließlich Kurzzeitpflege anbieten, müssten die Möglichkeit erhalten, den pflegerisch-therapeutischen Ansatz wirtschaftlich sicher ausführen zu können.

Zudem machte Reim deutlich, dass der bürokratische Aufwand bei Förderanträgen, die Umsatzsteuerpflicht für soziale Dienstleistungen sowie hohe Anforderungen an den Transport von Tagespflegegästen Einrichtungen wie die Diakonie massiv unter Druck setzten und dringend angepasst beziehungsweise abgebaut werden müssten.

north