Bayern und Nordrhein-Westfalen haben ihre Olympia-Pläne auf politischer Ebene weiter vorangetrieben. In Bayern versicherte Ministerpräsident Markus Söder (CSU) nach einer Kabinettssitzung mit Münchens Oberbürgermeister Dieter Reiter (SPD), die Staatsregierung gebe Rückendeckung für eine erneute Olympia-Bewerbung der Landeshauptstadt. Auch NRW brachte sich mit einem Kabinettsbeschluss für die Rhein-Ruhr-Region in Stellung.
Der Deutsche Olympische Sportbund (DOSB) arbeitet seit 2023 intensiv an einer erneuten Olympia-Bewerbung. Aktuell werden vier verschiedene Regionalkonzepte ausgearbeitet. Dabei handelt es sich um Berlin, Hamburg, München und die Region Rhein-Ruhr.
„Wir finden, die Olympischen Spiele sollten in München sein“, befand Söder und äußerte sehr selbstsicher: „Wir werden für Deutschland ein gutes Bild abgeben und viel Ehre bekommen.“
Zunächst muss am 28. Mai der Münchner Stadtrat grünes Licht für das Konzept geben. Das Konzept für Sommerspiele muss wiederum bis zum 31. Mai beim DOSB abgegeben werden. Die Bewerbungskosten belaufen sich auf etwa sechs oder sieben Millionen Euro, wie Oberbürgermeister Reiter einräumte. „Ich hätte gerne mehr positive Vibes in der Stadt“, warb der SPD-Politiker um Olympia.
In NRW warb Ministerpräsident Hendrik Wüst für die Rhein-Ruhr-Region, die Begeisterung, Erfahrung und die nötige Infrastruktur mitbringe, um das Mega-Event nachhaltig und auf höchstem Niveau auszurichten.
„Wir wollen, dass die besten Athletinnen und Athleten der Welt hier, im Sportland Nummer 1, ihren großen Moment erleben – getragen von einer Region, die großen Sport liebt und kann“, sagte der CDU-Politiker. Am 28. Mai werde Wüst gemeinsam mit den Spitzen der beteiligten Städte offiziell die Bewerbung beim DOSB vorstellen, hieß es.
Bis Ende Mai müssen die Konzepte eingereicht werden. Welche Städte oder welche Region für Deutschland ins Rennen um Olympische Spiele gehen soll, will der DOSB im Herbst 2026 bei einer Mitgliederversammlung entscheiden.
Am 26. Oktober soll es einen Bürgerentscheid in München geben, ob sich die Menschen aus der Landeshauptstadt Olympia 2036 oder darüber hinaus vor Ort vorstellen können. „Wir hoffen sehr auf eine breite Mehrheit“, sagte Söder. „Wir werden Deutschland nicht blamieren, im Gegenteil.“
Der Ministerpräsident verwies dabei unter anderem auf Münchner Pluspunkte wie die bereits bestehenden Sportstätten von Olympia 1972, die Infrastruktur, den Flughafen oder die Erfahrung im Ausrichten von Großereignissen wie etwa den European Championships 2022.
Wann das Internationale Olympische Komitee (IOC) unter der neu gewählten Präsidentin Kirsty Coventry die Spiele für 2036 und darüber hinaus vergibt, ist aktuell noch nicht klar.
Die nächsten beiden Sommerspiele sind an Los Angeles 2028 und Brisbane 2032 vergeben. Potenzielle Bewerber für 2036 und 2040 sind unter anderem die Türkei mit Istanbul, Indien oder auch Madrid und Rom.
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