Aus dem südlichen Afrika kommt eine der dekorativsten Kübelpflanzen, die im Wintergarten und auch über Sommer im Freien einen ganz besonderen Blickfang bietet. Die Strelitzie, bei uns auch Paradiesvogelblume genannt, bildet an langen Stielen ovale, dunkelgrüne, hochstehende Blätter, die entfernt an Bananenpflanzen erinnern.
Das Besondere sind die hochgestielten Blüten, die sich aus einer schnabelähnlichen Knospe entfalten und orange und blau über Wochen leuchten. Bei uns ist diese Pflanze vor allem als Mitbringsel von den Balearen und Kanaren und durch kostbare weihnachtliche Sträuße bekannt, da sich die Blüten lange in der Vase halten.
Entschließt man sich zum Kauf eines knospigen Exemplars, ist dies nicht ganz preiswert, da die Pflanze bereits einige Jahre alt ist. Preiswerter ist die Anzucht aus Samen; für eine gute Keimfähigkeit benötigt man frisches Saatgut, das vorher in Seifenwasser eingeweicht wurde. Nach dem Erscheinen der ersten Blättchen muss man allerdings vier bis fünf Jahre auf die erste Blüte warten.
Die Strelitzie wünscht eine nährstoffreiche, durchlässige Erde mit Lehmanteil und bildet darin schnell starke, rhizombildende Wurzeln. Deshalb ist es erforderlich, vor allem hohe Töpfe zu wählen, da die Wurzeln den Ballen sonst bald aus dem Topf drücken. Junge Pflanzen lohnt es jährlich in etwas größere Töpfe umzupflanzen und unter dem Ballen eine daumenbreite Schicht Hornspäne hinzuzufügen, um eine optimale Nährstoffversorgung zu gewährleisten.
In den ersten Blütenjahren erscheint meist immer nur ein Blütenstiel und mit etwas Glück folgt ein zweiter. Bei älteren Exemplaren kann man dann mit mehreren Blüten rechnen, benötigt aber auch einen immer größeren Kübel, wie z.B. einen mit einem Abzugsloch versehenen Mörtelkübel.
Über Sommer bekommen die Pflanzen einen vollsonnigen Platz und werden gleichmäßig feucht gehalten und alle zwei Wochen mit Nährstoffen versorgt.
Für die Winterhaltung kann man eine kalte oder wärmere Kultur wählen und legt hiermit auch den Blütezeitpunkt fest. Bei einer Tag und Nacht gleichmäßigen warmen, sonnigen Kultur in einem Wintergarten oder auf einer Blumenfensterbank erscheinen die Blütenstiele bereits ab Dezember, und die Blüten öffnen sich gut zwei Monate später, wenn draußen tiefster Winter ist.
Bei einer warmen Überwinterung ist auch in dieser Zeit auf eine gleichmäßige Versorgung mit Wasser und Nährstoffen zu sorgen; eine ungleichmäßige Pflege während der Blütenbildung führt schnell zum Eintrocknen der Knospen. Bei einem warmen Stand über Winter ist es außerdem sinnvoll, die Blattunterseiten häufiger auf Spinnmilben oder Schildläuse zu überprüfen, die bei einem Auftreten sofort mit für den Menschen ungiftigen Mitteln, z.B. auf Seifen- oder Rapsölbasis, behandelt werden.
Entscheidet man sich für eine kalte und helle Überwinterung bei ca. acht Grad Celsius, wobei darauf geachtet werden muss, den Ballen nicht zu vernässen, verschiebt sich die Knospenbildung auf das Frühjahr, und die Blüten sind jetzt im Freiland über Wochen zu bewundern. Strelitzien werden bevorzugt neben Palmen auch an einem Pool aufgestellt, da sie überhaupt nicht für Schmutz sorgen.
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