Ende Juni haben wir über Heiko Schönknecht berichtet. Er war damals ein halbes Jahr alt und hatte bereits die Diagnose Leukämie. Das Baby aus Leutershausen im Landkreis Ansbach benötigte einen Stammzellenspender. Jetzt gibt es Neuigkeiten: Heiko hat eine Spende erhalten und es geht ihm gut.
Im Juli fanden im Landkreis Ansbach mehrere Typisierungsaktionen in Zusammenarbeit mit der DKMS statt, um einen geeigneten Spender oder Spenderin zu finden. Die Situation damals war für Familie und Freunde „emotional schwer auszuhalten”, wie uns Kathrin Hellmann, eine Freundin von Heikos Mutter Sabine Schönknecht, damals erzählte. Sie übernimmt auch weiterhin zum Großteil die Kommunikation mit der Öffentlichkeit, um ihre alleinerziehende Freundin zu entlasten.
Dann kam im Sommer die erlösende Nachricht: Es gibt jemanden, der Heiko helfen kann. Ende August waren Kathrin Hellmann, Sabine Schönknecht, Heiko und seine große Schwester dann in Hamburg in einer Klinik für die Spende. Hellmann selbst war bei der Transplantation dabei, damit Heikos Mutter sich um ihr anderes Kind kümmern konnte. „Heiko war währenddessen voll gut drauf, aber für mich war es sehr emotional und aufregend, das zu sehen”, sagt Kathrin Hellmann am Telefon mit leicht brüchiger Stimme.
Heiko hat die Spende überraschend gut vertragen. „Die Ärzte haben gesagt, dass es ihm danach erstmal schlecht gehen wird, und er vielleicht per Sonde ernährt werden muss, aber es ging ihm richtig gut”, sagt Hellmann. Im Anschluss war die Familie noch fast drei Monate in Hamburg in einer Unterkunft untergebracht, da Heiko dreimal pro Woche in die Klinik musste. Anfang November ging es dann für alle endlich wieder zurück in die Heimat nach Leutershausen. „Pünktlich zum Laternenumzug der Großen”, sagt die Freundin der Familie mit einem Schmunzeln.
Weiterhin muss Heiko immer wieder nach Erlangen in die Klinik, aber „es geht ihm gut”. Wer sein Lebensretter oder seine Lebensretterin war, ist der Familie, wie in solchen Fällen üblich, nicht bekannt. Und auch nicht, ob es vielleicht sogar jemand war, der sich bei einer Typisierungsaktion in der Region registriert hat. Etwa zwei Jahre nach der Spende sei eine Kontaktaufnahme möglich, wenn beide Seiten zustimmen, erklärt Hellmann.
Auch Heikos Mutter Sabine Schönknecht geht es wieder ein Stück besser, berichtet ihre Freundin. „Es ist einfacher, weil sie jetzt wieder in Leutershausen sind und Familie und Freunde hier haben”, die sich zum Beispiel, nicht wie in Hamburg, auch mal um die große Schwester kümmern können.