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Veröffentlicht am 07.03.2025 09:17, aktualisiert am 07.03.2025 14:07

Mehr Frauen für Bayerns Wirtschaft gewünscht

Bayerns Frauen arbeiten häufiger in Teilzeit. (Symbolbild) (Foto: Julian Stratenschulte/dpa)
Bayerns Frauen arbeiten häufiger in Teilzeit. (Symbolbild) (Foto: Julian Stratenschulte/dpa)
Bayerns Frauen arbeiten häufiger in Teilzeit. (Symbolbild) (Foto: Julian Stratenschulte/dpa)

Zum Weltfrauentag rufen verschiedene Akteure dazu auf, Frauen am bayerischen Arbeitsmarkt zu stärken. Immer noch arbeiteten zu viele Frauen nur geringfügig oder in Teilzeit, heißt es in einer Pressemitteilung der bayerischen Regionaldirektion der Bundesagentur für Arbeit. Das sei nicht nur vor dem Hintergrund der Arbeits- und Fachkräftesicherung ein Problem, sondern auch im Hinblick auf die Existenzsicherung und die Altersvorsorge von Frauen.

Der Agentur zufolge sind derzeit nur 43 Prozent der beschäftigten Frauen in Bayern in Vollzeit tätig. Bei den Männern sind es hingegen 81 Prozent. Die Zahl der Beschäftigten unterscheidet sich zwischen den Geschlechtern allerdings wenig: Laut Agentur sind es 3,2 Millionen Frauen und 3,5 Millionen Männer. 

„Weiblicher Nachwuchs unverzichtbar“

Die Bedeutung von Frauen für die Fachkräftesicherung betonen auch Arbeitgeberverbände der bayerischen Wirtschaft sowie Metall- und Elektroindustrie. Die Unternehmen seien auf engagierten weiblichen Nachwuchs angewiesen. „Die Förderung des weiblichen Nachwuchses ist für die Fachkräftesicherung unserer Unternehmen unverzichtbar“, sagte der Hauptgeschäftsführer der Verbände bayme, vbw und vbm, Bertram Brossardt.

Gestiegenes Interesse an MINT-Studiengängen

Das Interesse der Frauen an technischen Berufen steigt bereits. An den bayerischen Hochschulen hat sich die Zahl der Studienanfängerinnen in den sogenannten MINT-Fächern Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft und Technik in den letzten 20 Jahren verdoppelt, teilte das Statistische Landesamt mit Sitz in Fürth mit. 

Der Anteil der Frauen bei den Erstimmatrikulationen hat sich dem Amt zufolge ebenfalls erhöht - besonders in Physik/Astronomie, Ingenieurwesen und Informatik. Dennoch überwiegen im Hörsaal weiterhin deutlich die Männer. Nur etwa ein Drittel der Einschreibungen und Prüfungen in MINT-Fächern entfallen auf Frauen. 

Ein hohes Bildungsniveau schlägt zudem nicht ungebremst auf den Arbeitsmarkt durch. Laut bayerischer Arbeitsagentur verfügen Frauen in Bayern inzwischen im Durchschnitt über höhere Bildungsabschlüsse. Trotzdem arbeiteten sie eher auf Helfer- oder Fachkraftebene, weniger auf Spezialisten- oder Expertenebene.

Mehr teilzeitbeschäftigte Frauen als Männer

Deutliche Unterschiede gibt es ebenfalls bei Arbeitssuchenden: „Frauen stehen deutlich häufiger als Männer vor der Herausforderung, neben der Arbeitssuche allein für die Erziehung eines oder mehrerer Kinder verantwortlich zu sein“, heißt es in der Mitteilung. Unter den Arbeitslosen sind demnach zuletzt 13 Prozent weibliche Alleinerziehende gewesen, aber weniger als ein Prozent männliche.

Außerdem verdienen Frauen weiterhin weniger. Vollzeitbeschäftigte Frauen in Bayern erhielten laut Arbeitsagentur zuletzt durchschnittlich 3.599 Euro, während Männer im Durchschnitt 4.145 Euro verdienten. Die Lohnunterschiede ergäben sich nicht nur durch die höhere Teilzeitquote, sondern auch durch geringere Gehälter in den Berufen, in denen besonders viele Frauen arbeiten.

© dpa-infocom, dpa:250307-930-396466/2


Von dpa
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