Die Modernisierung und möglicherweise auch Zentralisierung der Wertstoffhöfe im Landkreis ist ein Thema, an das sich das Landratsamt nur vorsichtig heranwagt.
Zu sehr hängen viele Bürgermeister an den Entsorgungsstationen, die es bisher in allen Gemeinden gibt. Das ist allerdings teuer – auch wenn es gravierende Unterschiede von Standort zu Standort gibt, wie die Kreisbehörde bei einer Auswertung von etwa 5000 Datensätzen herausfand.
Auf 1000 Einwohner gerechnet gibt es Wertstoffhöfe, die zehnmal so viele Abholungsfahrten verursachen wie andere. Das liegt vor allem an den kleinen Containern, die dort zum Einsatz kommen. Größere Behälter wären also besser, aber nicht überall ist Platz dafür.
Bisher orientieren sich die Öffnungszeiten an der Einwohnerzahl. Künftig will man sich eher nach der tatsächlichen Auslastung richten, weil viele Kreisbürger auch Höfe in Nachbargemeinden nutzen – sei es, weil dort die Öffnungszeiten günstiger sind oder das Personal die geltenden Vorschriften großzügiger interpretiert.
Bereits jetzt sei sicher, hieß es vonseiten der Verwaltung in einer Sitzung des Umweltausschusses des Kreistags, dass die Wertstoffhöfe in Aurach und Mönchsroth die gestiegenen Anforderungen nicht erfüllen können. Die entsprechenden Verträge mit den Gemeinden würden zum Jahresende 2023 gekündigt.
In Burk sei die Lage sehr kritisch. Dort werde eine Alternative gesucht. Im Nordwesten des Landkreises verändert sich die Situation, wenn in knapp einem Jahr der Wertstoffhof in Rothenburg neu unter dem organisatorischen Dach des Kreises eröffnet. Dann können nämlich auch die Bürger der Umlandgemeinden dieses Angebot mit vergleichsweise großzügigen Öffnungszeiten nutzen, was bisher nicht möglich ist.
Die Bewertungen aus dem vergangenen Jahr würden oft als zwingende Vorgaben verstanden. Sie sollen aber eher eine Unterstützung der Kommunen bei der Frage sein, ob sich Investitionen in den Wertstoffhof lohnen, wenn er sich beispielsweise in einigen Jahren doch nicht als zukunftsfähig erweist.
Die Alternative dazu könnte sein, gemeinsam mit Nachbarkommunen ein Wertstoffzentrum zu schaffen. Der Landkreis Ansbach könne nur Maßnahmen mitfinanzieren, bei denen die Verhältnismäßigkeit stimme. Schließungen seien wohl nicht zu verhindern, weil eine Modernisierung aller Wertstoffhöfe zu teuer für die Bürger als Gebührenzahler werde. Landrat Dr. Jürgen Ludwig sieht die vorliegende Untersuchung als Arbeitshilfe und Grundlage für weitere Überlegungen.