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Veröffentlicht am 17.03.2025 11:11

Schweizer Autor Peter Bichsel ist tot

Bichsel war 1996 in Mainz Stadtschreiber. (Archivbild) (Foto: Peter Schneider/KEYSTONE/dpa)
Bichsel war 1996 in Mainz Stadtschreiber. (Archivbild) (Foto: Peter Schneider/KEYSTONE/dpa)
Bichsel war 1996 in Mainz Stadtschreiber. (Archivbild) (Foto: Peter Schneider/KEYSTONE/dpa)

Der Schweizer Autor Peter Bichsel ist kurz vor seinem 90. Geburtstag gestorben. Den Tod am 15. März bestätigte sein Verlag Suhrkamp in Berlin. Er war Mitglied der Akademie der Künste in Berlin. Bichsel war ein Meister des Erzählens, der sich auch politisch engagierte.

Im Februar gab er der Zeitung seines Heimatortes noch ein Interview. „Ich sterbe gerne, das macht mir keine Schwierigkeiten“, sagte er nach Angaben der „Solothurner Zeitung“. Zuletzt veröffentlichte Bichsel die Erzählbänder „Die schöne Schwester Langeweile“ (2023) und „Im Winter muss mit Bananenbäumen etwas geschehen“ (2021).

1996 war Bichsel Mainzer Stadtschreiber, eine Auszeichnung, mit der er neben dem Preisgeld auch für ein Jahr Wohnrecht im Stadtschreiberdomizil im Gutenberg-Museum bekam.

Engagement für die Demokratie

Bekannt wurde Bichsel 1964 mit seinem Erzählband „Eigentlich möchte Frau Blum den Milchmann kennenlernen“. Der Suhrkamp-Verlag hat ihn gerade in einer erweiterten Neuausgabe wieder herausgebracht. 

Bichsel war wie etwa Ingeborg Bachmann oder Günter Grass auch Mitglied der Gruppe 47, deren Ziel nach dem Zweiten Weltkrieg die Aufklärung und Erziehung der Menschen in Deutschland zur Demokratie war. Er engagierte sich später als Redenschreiber für einen sozialdemokratischen Schweizer Minister und nahm gegen Ausländer-Hetzkampagnen oder Ansinnen zur Verschärfung des Asylrechts Stellung. 

Die Welt mit Bonmots beschenkt

Bichsel arbeitete zunächst als Lehrer. Ab 1968 schrieb er neben seinen Kurzgeschichten-Bänden jahrzehntelang Kolumnen, etwa für die Wochenzeitung „Die Weltwoche“ oder das Magazin im „Tages-Anzeiger“. Der Autor habe die Welt mit Bonmots beschenkt, schrieb die Zeitung in einem Nachruf: „Nichts langweilt mich weniger als das Nichtstun: dasitzen und sein“, zum Beispiel.

In den 70er und 80er Jahren war Bichsel Gastdozent an verschiedenen amerikanischen Universitäten, ebenso wie an der Universität Essen. Bichsel lebte in Solothurn rund 70 Kilometer südlich von Basel. Dort gründete er 1978 die Solothurner Literaturtage, die jedes Jahr Pfingsten Autoren, Verlage und Publikum zusammenbringen.

© dpa-infocom, dpa:250317-930-405979/1


Von dpa
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