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Veröffentlicht am 10.12.2024 00:07

So kommen Zimmerpflanzen gut durch den Winter

Zimmerpflanzen brauchen im Winter besondere Aufmerksamkeit, denn sie kämpfen gegen Lichtmangel, Kälte und trockene Luft. (Foto: Zacharie Scheurer/dpa-tmn)
Zimmerpflanzen brauchen im Winter besondere Aufmerksamkeit, denn sie kämpfen gegen Lichtmangel, Kälte und trockene Luft. (Foto: Zacharie Scheurer/dpa-tmn)
Zimmerpflanzen brauchen im Winter besondere Aufmerksamkeit, denn sie kämpfen gegen Lichtmangel, Kälte und trockene Luft. (Foto: Zacharie Scheurer/dpa-tmn)

Während die Natur in diesen Wochen allmählich in der Winterruhe gefriert, wuchern in der Wohnung Palmen, Farne und andere Grünpflanzen. Zwischen Sesseln, Sofa und Bücherregal bilden Grünlilie und Einblatt zusammen mit Gummibaum und Fensterblatt eine gemütliche Atmosphäre und verbessern die Raumluft. 

Die meisten Zimmerpflanzen stammen aus tropischen Gebieten. „Das heißt, sie kennen keinen Winter mit kurzen Tagen und langen Nächten“, sagt Martina Mensing-Meckelburg, Präsidentin des Verbandes Deutscher Garten-Center (VDG). Sie sind identische Tageslängen gewohnt und vermissen das Licht. 

Außerdem sind die Wohnungen in den Wintermonaten geheizt. Das bedeutet, dass die Luftfeuchtigkeit gering ist. Diese zwei Faktoren sorgen dafür, dass die Zimmerpflanzen in den Wintermonaten schwächeln. In fünf Schritten kann man aber Probleme und Krankheiten an den Pflanzen vermeiden und dem Grün beim gesunden Wachsen zusehen.

Schritt 1: Für ausreichend Licht sorgen

Licht ist die Energiequelle für Pflanzen. Damit die Pflanzen die wenigen hellen Stunden optimal nutzen können, sollten sie so nah ans Fenster wie möglich. Martina Mensing-Meckelburg rät, einfach mal die Gardine zur Seite zu schieben und das Fenster zu putzen. Die Schmutzschicht nimmt den Pflanzen viel Licht. 

Selbst Staub auf den Blättern beeinträchtigt die Lichtausbeute für die Pflanzen. Bei großblättrigen Zimmerpflanzen nimmt man einfach ein Mikrofasertuch und wischt alle zwei bis drei Wochen den Schmutz ab. Damit die Reinigung bei kleinblättrigen Pflanzen nicht zur Sisyphusarbeit wird, kann man die Blätter mit einem weichen Strahl und handwarmem Wasser gelegentlich in der Dusche abbrausen.

Schritt 2: Das Wasser

Auch Wasser ist wichtig für den Stoffwechsel der Pflanze. Durch das reduzierte Licht verbrauchen die Pflanzen weniger Wasser. „Da muss man weniger gießen“, sagt Tim Kreuselberg, Gärtnermeister aus Essen. Am besten fühlt man mit dem Finger, wie feucht die Erde ist. Die Faustregel: Lieber öfter wenig Wasser geben, als auf Vorrat gießen. 

Die Pflanzen sollten mit den Wurzeln nicht im Wasser stehen, weil diese sonst anfangen zu faulen. „Ich lege in das Übergefäß einfach drei, vier Deckel von Wasserflaschen und stelle das Kulturgefäß darauf“, sagt die VDG-Präsidentin. So kann das überschüssige Wasser verdunsten und die Luftfeuchtigkeit erhöhen, aber die Wurzeln nehmen keinen Schaden. 

Beim Gießen ist ein leicht temperiertes, abgestandenes Wasser gut verträglich für die Pflanzen. „Am besten ist natürlich Regenwasser, weil es wenig Kalk enthält“, sagt Gärtnermeister Kreuselberg.

Schritt 3: Die Temperatur

Die meisten Zimmerpflanzen kommen mit einer Temperatur zwischen 18 und 24 Grad Celsius gut klar. So warm ist es in etwa in Wohnräumen. „Man muss nur beim Lüften gut aufpassen“, sagt Martina Meckelburg-Mensing. Strömt eiskalte Luft ins Zimmer, kann das den Pflanzen schaden.

Nach wenigen Tagen können Blätter abfallen und Knospen braun werden. Also stellt man die Pflanzen besser an die Seite, bevor man das Fenster öffnet. In frostigen Nächten sollten die Blätter auch nicht die Scheibe berühren. Sonst erfrieren sie an den Kontaktstellen.

Schritt 4: Die Luftfeuchtigkeit

Heizungsluft ist häufig sehr trocken - das sind die Pflanzen aus den Tropen nicht gewohnt. An braunen, abgestorbenen Blattspitzen erkennt man, dass die Pflanzen leiden. Man sollte daher mit einem Wassersprüher regelmäßig dafür sorgen, dass die Luftfeuchtigkeit erhöht wird. Das Wasser sollte zimmerwarm sein und kalkfrei, damit es keine unschönen Ränder auf den Blättern hinterlässt. 

Manche Pflanzen sollte man allerdings nicht direkt besprühen. Zum Beispiel, wenn die Blätter stark beharrt sind wie etwa beim Usambaraveilchen oder wenn sie eine eher zerbrechliche Struktur haben wie der Weihnachtstern. Dann macht es Sinn, Verdunster am Heizkörper anzubringen oder Wasserschalen aufzustellen, um für eine indirekte Erhöhung der Luftfeuchtigkeit zu sorgen.

Noch ein praktischer Tipp: „Wenn man im Winter die Wäsche in der Wohnung trocknet, erhöht sich die Luftfeuchtigkeit und man spart gleichzeitig Strom für den Trockner“, empfiehlt Martina Mensing-Meckelburg.

Schritt 5: Erste Hilfe bei Schädlingen

Kleine Fliegen, die aus der Erde kommen, stören in der Wohnung. „Das sind Trauermücken“, sagt die VDG-Präsidentin. Sie sind für die Pflanzen im Grunde nicht schädlich. Verhindern kann man Trauermücken, indem man richtig gießt und den Topf mit einer drei bis fünf Zentimeter hohen Schicht aus Quarzsand oder einem Tongranulat abdeckt. So trocknet die Erde besser ab. 

Schädlinge wie Thripse, Woll- und Schildläuse fallen erst auf, wenn die Blätter hellgrün und fleckig werden oder sich ein klebriger Belag unter den Pflanzen sammelt. Für einen gesunden Zimmergarten sollte man die kranken Pflanzen separieren, so Mensing-Meckelburg. Im Fachhandel bekommt man Pflanzenschutzmittel auf Mineralölbasis zur Bekämpfung. Das A und O ist aber eine ausreichende Luftfeuchtigkeit, damit sich die Schädlinge gar nicht erst ausbreiten, sagt Gärtnermeister Kreuselberg.

© dpa-infocom, dpa:241209-930-313062/1


Von dpa
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