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Veröffentlicht am 31.12.2024 07:06

24 Geschichten für 2024: Diese Ereignisse bewegten die Region

Polizeitaucher auf der Suche nach einem Gewehr bei Burgbernheim, Ansbachs Tierheim-Chef Günter Pfisterer, Andrang an der Gotzenmühle zum Beerenweinfest. (Foto: Katrin Merklein/Jim Albright/Vilko Segula)
Polizeitaucher auf der Suche nach einem Gewehr bei Burgbernheim, Ansbachs Tierheim-Chef Günter Pfisterer, Andrang an der Gotzenmühle zum Beerenweinfest. (Foto: Katrin Merklein/Jim Albright/Vilko Segula)
Polizeitaucher auf der Suche nach einem Gewehr bei Burgbernheim, Ansbachs Tierheim-Chef Günter Pfisterer, Andrang an der Gotzenmühle zum Beerenweinfest. (Foto: Katrin Merklein/Jim Albright/Vilko Segula)

Ein Vater, der seinen für immer verloren geglaubten Sohn wieder in die Arme schließen kann. Ein Landwirt, der auf seinem Hof kurzerhand den Bundeskanzler zu Besuch hat. Ein Tierheim-Chef, der die Spende seines Lebens erhält. Das Jahr 2024 war in Westmittelfranken reich an emotionalen und einschneidenden Ereignissen.

Zwischen tragischen Schicksalsschlägen und unglaublichen Momenten, zwischen Not- und Glücksfällen waren die FLZ-Reporter an allen 365 Tagen des Jahres im Einsatz. Viele Themen begleiteten uns und Sie über Wochen oder sogar Monate. 24 Geschichten für 2024: Das ist unsere Auswahl der Ereignisse, die unsere Region bewegt haben.

Januar: Traktoren auf der Straße und Windeln im TV

Es war DAS Thema gleich zu Beginn des Jahres: Landwirte auf den Barrikaden spalteten die Meinung der Bevölkerung. Während die einen ihre Solidarität mit den Protestierenden ausdrückten, lagen bei anderen angesichts der wiederkehrenden Blockade-Aktionen die Nerven blank. Als besonders einschneidend erwies sich der 8. Januar: Landwirte legten quer durch Westmittelfranken an wichtigen Knotenpunkten den Verkehr lahm. Im Landkreis Neustadt/Aisch-Bad Windsheim zog sich der stockende Verkehr von Bad Windsheim bis Neustadt.

In Neustadt haben am Montagmorgen zahlreiche Landwirte mit ihren Traktoren die Hauptverkehrsadern weitgehend lahmgelegt. (Foto: Flugsportgruppe Neustadt/Maximilian Graf)
In Neustadt haben am Montagmorgen zahlreiche Landwirte mit ihren Traktoren die Hauptverkehrsadern weitgehend lahmgelegt. (Foto: Flugsportgruppe Neustadt/Maximilian Graf)

Mega-Stau in Ansbach und Neustadt: So lief der Bauernprotest

Die Landwirte behinderten am Montag den Verkehr in der Region massiv - auch gegen die Absprachen.

Wer um den Jahreswechsel herum die Feiertagskilos gemütlich auf dem Sofa verdaute, der konnte beim Durchzappen durch die Fernsehkanäle bei Günther Jauch landen. Mit „Wer wird Millionär?” sittet der Moderator auf RTL seit Jahrzehnten an mehreren Tagen die Woche ab 20.15 Uhr die Nation durch die Röhre hindurch. Und dann saß da auf dem Ratestuhl dem Quizmaster gegenüber auf einmal Andrea Thoma-Kreß aus dem Aischgrund. Heiter flachste die Dachsbacherin mit Jauch über Windeln und erspielte sich prompt eine stattliche Summe.

Andrea Thoma-Kreß und Moderator Günther Jauch (Sendung abrufbar auf RTL+). (Foto: RTL / Stefan Gregorowius)

Dachsbacherin bei „Wer wird Millionär?”: Räumt sie alles ab?

Andrea Thoma-Kreß erzockte sich ordentlich Gewinn - und es ist noch deutlich mehr möglich. Highlight war allerdings ein Windel-Talk mit Günther Jauch.

Februar: Rückzug in der Politik und im Brezen-Geschäft

Mit der Politik ist das so eine Sache: Da ist der Antrieb, Dinge zu verändern, verbessern zu wollen. Da ist aber auch die Belastung, der Druck, die Verantwortung. Eine Balance, die auch Neustadts Landrat Helmut Weiß (CSU) versuchte, auszutarieren. Im Februar 2024 dann allerdings: der Paukenschlag. Weiß verkündete seinen Rücktritt für Juni – aus gesundheitlichen Gründen.

Helmut Weiß (CSU), Landrat im Landkreis Neustadt/Aisch-Bad Windsheim, will aufhören. (Foto: Johannes Zimmermann)

Paukenschlag: Neustädter Landrat Helmut Weiß will aufhören

Der CSU-Politiker hat beim Landkreis Neustadt/Aisch-Bad Windsheim die Feststellung seiner Dienstunfähigkeit beantragt. Wann folgt die Neuwahl?

Nicht nur Helmut Weiß bewogen im Februar die Gedanken an seine Gesundheit zu einschneidenden Entscheidungen. Ein emotionales Ende musste auch das Ehepaar Rager in Ansbach verkünden. Die über 100 Jahre alte Traditionsbäckerei hatte vor allem den Ruf besonders schmackhafter Brezen. Doch weil die Ragers ernsthaft erkrankt waren, blieb ihnen Mitte Februar nichts anderes mehr übrig: Sie sperrten die Bäckerei zu – für immer?

Viele Kunden statteten ihrer Lieblingsbäckerei am Freitag einen letzten Besuch ab. Nun ist sie geschlossen. (Foto: Tizian Gerbing)
Viele Kunden statteten ihrer Lieblingsbäckerei am Freitag einen letzten Besuch ab. Nun ist sie geschlossen. (Foto: Tizian Gerbing)

Ansbach: Bäckerei Rager schließt überraschend

Ein Schock für die Stammkunden. Die Traditionsbäckerei hat seit Freitag zu. Was sind die Gründe für die Entscheidung - und ist für immer Schluss?

März: Sterneregen und kein Beerenwein

Warum in der Ferne dinieren, wenn es auch vor der Haustür auf Spitzenniveau geht? In Sachen kulinarischer Genüsse hat die Region im März einen wirklich bedeutenden Sprung gemacht: Bei der alljährlichen Verleihung der Michelin-Sterne – der Auszeichnung schlechthin für gehobene Küche – räumte Westmittelfranken gleich dreimal ab. Sowohl ein Lokal in Rothenburg, als auch zwei Restaurants im Landkreis Neustadt/Aisch-Bad Windsheim stehen seitdem im „Guide Michelin”. Das westlichste Westmittelfranken: ein neues Mekka der Spitzengastronomie?

Ist jetzt offiziell Rothenburgs Sterne-Koch: Christian Mittermeier. (Archivbild: Simone Hedler)
Ist jetzt offiziell Rothenburgs Sterne-Koch: Christian Mittermeier. (Archivbild: Simone Hedler)

Es regnet Sterne: Drei Lokale in der Region nun im Guide Michelin

Im Landkreis Ansbach und Neustadt/Aisch-Bad Windsheim wurden mehrere Lokale mit der begehrten Auszeichnung geadelt.

Ein gastronomisches Angebot der anderen Art erhitzte in der Karwoche die Gemüter rund um Ansbach: Das besonders unter Jüngeren beliebte „Beerenweinfest” zog jahrelang traditionell Tausende zur Gotzenmühle bei Lichtenau. Die „Pilger” hatten schon auf dem Weg oft ordentlich getankt, am Hof ging die Party dann weiter. Doch Behördenauflagen verleideten dem Organisator das Fest 2024: Er blies die Sause kurzerhand ab.

Jedes Jahr drängen sich an Karfreitag die Besucher in der Gotzenmühle zusammen, um Beerenwein zu trinken. Unser Foto zeigt eine Aufnahme von 2023. Dieses Jahr wird der Hof leer bleiben. (Foto: Vilko Segula)
Jedes Jahr drängen sich an Karfreitag die Besucher in der Gotzenmühle zusammen, um Beerenwein zu trinken. Unser Foto zeigt eine Aufnahme von 2023. Dieses Jahr wird der Hof leer bleiben. (Foto: Vilko Segula)

Beerenweinfest in Gotzenmühle abgesagt: Wirt ist stinksauer

Von einer „Katastrophe“ spricht der Besitzer des Lokals bei Lichtenau. Das Fest an Karfreitag ist seit Jahren ein Publikumsmagnet - und in der Kritik.

April: Schüsse am Bahnhof, keine Schüsse am Fußballplatz

Monate des Aufruhrs hatte Bad Windsheim in 2024 mehr als genug (siehe November). Der April allerdings hatte es vor allem polizeilich in sich. Gleich mehrere größere Einsätze erregten erhebliches öffentliches Aufsehen. Auf dem Frühlingsfest irritierte ein Mann mit einer vermeintlichen Schusswaffe. Im Kurpark versetzten „verdächtige Knallgeräusche” Anwohner in Angst. Besonders dramatisch ging es aber am 5. April zu, als Polizisten am Bahnhof einen Mann niederschossen. Recherchen der FLZ zeigten, wie sich die Situation hochgeschaukelt hatte.

Was führte zu dem Großeinsatz der Polizei am Freitag in Bad Windsheim? Möglicherweise hatte ein 31-Jähriger versucht, ein Auto zu rauben. (Foto: Bastian Lauer)
Was führte zu dem Großeinsatz der Polizei am Freitag in Bad Windsheim? Möglicherweise hatte ein 31-Jähriger versucht, ein Auto zu rauben. (Foto: Bastian Lauer)

Einsatz in Bad Windsheim: Was geschah vor den Schüssen der Polizei?

Ein 31-Jähriger griff vor dem Bahnhof Polizisten an. Doch wie kam es so weit? Möglicherweise spielt ein misslungener Auto-Raub eine Rolle.

Stiliyan Shatov ist im April 2024 Fußballer bei der SpVgg Ansbach. Und doch darf er nicht dazu gehören. Die FIFA hat etwas dagegen. Der Fall des damals 16-Jährigen schlug hohe Wellen: Der junge Bulgare ackert und schwitzt für die nullneuner – und steht bei Punktspielen trotzdem am Rand, weil der Weltfußballverband ihm keine Spielberechtigung erteilt. „Das ist mein schlimmster Fall seit 40 Jahren“, stöhnte Harald Riegler von der SpVgg Ansbach.

„Ohne Wettkampf ist es hart, die Motivation fürs Training aufzubringen“: Stiliyan Shatov im Trikot der SpVgg Ansbach. (Foto: Alexander Keck)
„Ohne Wettkampf ist es hart, die Motivation fürs Training aufzubringen“: Stiliyan Shatov im Trikot der SpVgg Ansbach. (Foto: Alexander Keck)

Die FIFA verbietet diesem Jungen Fußballspielen bei der SpVgg Ansbach

Stiliyan Shatov wartet nach seinem Wegzug aus Bulgarien seit Monaten auf seine Spielberechtigung. Sein Trainer findet das „eine Sauerei”.

Mai: Von Vätern und Söhnen

Es ist der 1. Mai 2024 und im Wald bei Burgbernheim fällt ein Schuss. Spaziergänger finden später eine Leiche. Es ist ein 54-Jähriger aus Baden-Württemberg. Und schnell steht ein ungeheuerlicher Verdacht im Raum: Hat der 18-jährige Sohn seinen eigenen Vater auf einem Jagdausflug mit Absicht erschossen? Die Tat schockiert den Ort – und mündete im November in einen Prozess am Landgericht Nürnberg-Fürth.

Mit Tauchern suchte die Polizei in einem Weiher am Fundort der Leiche nach einer Waffe. (Foto: Katrin Merklein)

Sohn erschießt Vater bei der Jagd in Burgbernheim: Taucher finden Gewehr

Ein 18-Jähriger soll bei einem Jagdausflug seinen Vater erschossen haben. Gegen ihn erging Haftbefehl wegen des dringenden Verdachts des Totschlags. Taucher fanden ein Gewehr.

Gibt es ein größeres Happy End, als die Rückkehr eines vermissten, für immer verloren geglaubten Kindes? Die Familie Ramming aus Markt Bibart kann diese Frage beantworten. Sohn Till tauchte 2017 als Teenager unter rätselhaften Umständen unter. Sein Verschwinden wurde in den Folgejahren zu einem der großen Vermisstenfälle in Deutschland. Und plötzlich ist er wieder da: Till Ramming meldet sich per Chat bei der Familie – und kehrt einige Wochen später zurück. Der FLZ beschrieb Vater Erwin, wie er diesen unglaublichen Glücksmoment erlebte.

Moderator Rudi Cerne suchte in einer Sondersendung von „Aktenzeichen XY...“ über Vermisste nach Zeugen in dem Fall. (Foto: ZDF/Nadine Rupp)
Moderator Rudi Cerne suchte in einer Sondersendung von „Aktenzeichen XY...“ über Vermisste nach Zeugen in dem Fall. (Foto: ZDF/Nadine Rupp)

So geht es Till Ramming heute: Vater Erwin erzählt vom verlorenen Sohn

Als 15-Jähriger verschwand der Teenager 2017 aus Markt Bibart. Jetzt ist er zurück - und die Eltern sind ihm nicht böse. Doch wieso tauchte er unter?

Juni: Von irren Fantasien und einem spannenden Rennen

Während der Rest Deutschlands auf die Europawahl blickte, lag der Fokus im Landkreis Neustadt/Aisch-Bad Windsheim auf einer anderen Entscheidung: Wer tritt die Nachfolge von Landrat Helmut Weiß an? Die Bürgerinnen und Bürger schöpften dabei das Spannungspotenzial bis zum Ende aus: Dr. Christian von Dobschütz (CSU) und Dr. Birgit Kreß (FW) mussten in die Stichwahl. Bis zuletzt blieb es knapp – und der Landkreis in zwei Hälften gespalten.

Dr. Brigit Kreß (Freie Wähler) gegen Dr. Christian von Dobschütz (CSU): Am 23. Juni entschied sich, wer bei der Landratswahl für Neustadt/Aisch-Bad Windsheim gewinnt. (Foto: Christa Frühwald)

Landratswahl in Neustadt/Aisch 2024: Ergebnis der Stichwahl mit Grafiken

Christian von Dobschütz oder Birgit Kreß: Wer gewinnt den Kampf um den Landratsposten? Und wie hat Ihre Gemeinde gewählt? Alle Auswertungen hier.

Wollte ein Handwerker aus dem Landkreis Ansbach den Staatsstreich vollziehen? Zur Waffe greifen und die Bundesregierung mit Gewalt stürzen? Das verhandelt seit Juni in einem Mammut-Prozess das Oberlandesgericht München. Thomas T. aus Buch am Wald wird zusammen mit einer Gruppe aus der Reichsbürger-Szene der Prozess gemacht. Ihnen wird vorgeworfen, einen Putsch geplant zu haben. Das zentrale Motiv: der Glaube an irre Verschwörungsmythen, etwa Politiker, die Kinderblut trinken. Die Verhandlung dürfte sich über Jahre hinziehen. Die FLZ begleitet den Prozess.

Thomas T. aus Buch am Wald hat im Prozess am Oberlandesgericht München prominenten Beistand: Ihn vertritt Wolfgang Heer (links), einer der früheren Anwälte der NSU-Terroristin Beate Zschäpe. (Foto: Frank Hoermann / SVEN SIMON)
Thomas T. aus Buch am Wald hat im Prozess am Oberlandesgericht München prominenten Beistand: Ihn vertritt Wolfgang Heer (links), einer der früheren Anwälte der NSU-Terroristin Beate Zschäpe. (Foto: Frank Hoermann / SVEN SIMON)

„Reichsbürger”-Prozess mit Thomas T.: Wer erzählt hier die Märchen?

Das Mammutverfahren in München ist gestartet. Der Angeklagte aus Buch am Wald hat einen prominenten Anwalt. Der geht gleich in die Vollen.

Juli: Reiche Haustiere und ein Kanzler im Dorf

Grund zu großer Dankbarkeit hatte im Juli das Ansbacher Tierheim. Ein verstorbener Stadtbewohner hatte in seinem Testament die Einrichtung mit einer Erbschaft bedacht. Und die fiel mehr als üppig aus. Unter anderem ging ein ganzes Mehrfamilienhaus ans Tierheim. Eine Spende in dieser Höhe? „Damit hab’ ich überhaupt nicht gerechnet”, zeigte sich Tierheim-Leiter Günter Pfisterer von dem Rekord-Erbe überrascht.

Günter Pfisterer hat gut lachen: Das Tierheim, das er seit 28 Jahren leitet, darf sich über eine reiche Erbschaft freuen. Die größten finanziellen Sorgen sind damit zunächst passé. (Archivfoto: Jim Albright)
Günter Pfisterer hat gut lachen: Das Tierheim, das er seit 28 Jahren leitet, darf sich über eine reiche Erbschaft freuen. Die größten finanziellen Sorgen sind damit zunächst passé. (Archivfoto: Jim Albright)

„Kam noch nie vor”: Wohltäter spendet Tierheim Ansbach eine Rekord-Erbschaft

Der verstorbene Katzenfreund Horst Merck hinterlässt dem Verein sein Hab und Gut. Wie viel zusammenkommt - und was das Tierheim damit vor hat.

Einen in der Geschichte des Dorfes wohl einzigartigen Besuch konnten im Juli die Einwohner von Mettelaurach empfangen: Landwirt Thomas Fleischmann hatte einige Monate zuvor Bundeskanzler Olaf Scholz auf seinen Hof eingeladen – und der kam dann tatsächlich. Für eine Stippvisite schaute der Kanzler in dem Gemeindeteil von Markt Erlbach (Landkreis Neustadt/Aisch-Bad Windsheim) vorbei. Die Anwohner nutzten die Gelegenheit für Selfies – und ernste Worte.

Vor der Abfahrt schaute Bundeskanzler Olaf Scholz noch bei den Mettelauracher Zaungästen vorbei. Der Kurzbesuch am Absperrband kam gut an. (Foto: Johannes Zimmermann)
Vor der Abfahrt schaute Bundeskanzler Olaf Scholz noch bei den Mettelauracher Zaungästen vorbei. Der Kurzbesuch am Absperrband kam gut an. (Foto: Johannes Zimmermann)

Mettelaurach im Kanzler-Glück: So hat das Dorf den Besuch empfunden

Die einen demonstrierten, die anderen fachsimpelten mit dem Chauffeur über Autos: Olaf Scholz' Auftritt im Markt Erlbacher Gemeindeteil bleibt in Erinnerung.

August: Durstlöscher und eine Schlammschlacht

Der Sommer ist die Zeit der großen Festivals. Ob Taubertal in Rothenburg oder Summer Breeze bei Dinkelsbühl: Jahr für Jahr pilgern Zehntausende zu den Musik-Veranstaltungen in der Region. Neben den Acts auf der Bühne ist natürlich auch viel Zeit für Party am Campingplatz. Mit besonders viel Kreativität fiel in diesem Jahr eine Gerolfinger Gruppe am Summer Breeze auf: Sie war mit einem umgebauten Feuerwehrauto angereist – dem „Durstlöschfahrzeug”.

Über eine eigene „Löschwasser-Entnahmestelle“ verfügt die Gruppe um den Gerolfinger Christian Dommel (links) und die Haslacherin Carolin Maul (Fünfte von links) auf dem Summer-Breeze-Festival. (Foto: Jasmin Kiendl)
Über eine eigene „Löschwasser-Entnahmestelle“ verfügt die Gruppe um den Gerolfinger Christian Dommel (links) und die Haslacherin Carolin Maul (Fünfte von links) auf dem Summer-Breeze-Festival. (Foto: Jasmin Kiendl)

Von wegen „dumme Idee”: Feuerwehrauto wird am Summer Breeze zum Durstlöscher

Christian Dommel hat ein ausgemustertes Löschfahrzeug aus Gerolfingen zum Ausschankwagen umgebaut. Vieles daran ist einzigartig.

Die Aischgründer Tafel hat ein turbulentes Jahr hinter sich: Immer wieder kam es zu heftigen Schmutzeleien innerhalb des Vereins. Bis der Streit im Sommer in eine regelrechte Schlammschlacht zwischen dem Vorsitzenden Thomas Nicol und ehrenamtlichen Helfern aus Bad Windsheim ausartete – Vorwürfe der übelsten Sorte inklusive. Im August war mit einem Offenen Brief der vorläufige Höhepunkt erreicht. Im November kochte der Streit dann wieder hoch. Und mündete am Ende in den Rückzug Nicols.

Bei der neuen Bad Windsheimer Ausgabestelle hatte der Vorsitzende Thomas Nicol die Organisation und die Koordination übernommen und hier und da auch selbst mit angepackt. (Archivfoto: Astrid Pirner)
Bei der neuen Bad Windsheimer Ausgabestelle hatte der Vorsitzende Thomas Nicol die Organisation und die Koordination übernommen und hier und da auch selbst mit angepackt. (Archivfoto: Astrid Pirner)

Der Streit bei der Aischgründer Tafel eskaliert weiter

Einige Helfer der Bad Windsheimer Ausgabestelle erheben in einem Offenen Brief schwere Vorwürfe gegen den Vorsitzenden Thomas Nicol. Zieht der sich nun zurück?

September: Pinguine und ein Häftling auf Abwegen

Es mag viele Gründe gegeben haben, sich 2024 in der Region über die Deutsche Bahn (DB) zu ärgern. Im September gelang dem Konzern in Ansbach aber ein überraschender Kontrapunkt. Zwei Wochen lang gestaltete die DB im Ansbacher Bahnhof ungewöhnliche Kulturevents, bis hin zu einem furiosen Jazz-Konzert in der ansonsten eher sterilen Empfangshalle. Der heimliche Höhepunkt waren jedoch herumwatschelnde Pinguine auf dem Bahnsteig – mit einer ernsten Botschaft.

Bis zum 17. September auf dem Ansbacher Bahnhof unterwegs: Pinguine vom Gostner Hoftheater. Sie gehören zur Performance „Station to Station“. (Foto: Thomas Wirth)
Bis zum 17. September auf dem Ansbacher Bahnhof unterwegs: Pinguine vom Gostner Hoftheater. Sie gehören zur Performance „Station to Station“. (Foto: Thomas Wirth)

Pinguine spazieren über den Bahnhof Ansbach: Was ist hier denn los?

Damit rechnet nun keiner: mit einer Theaterperformance im Bahnhof. Was bis zum 17. September dort täglich zweimal zu sehen ist. Und wer dahinter steckt.

Die Türen geöffnet haben sich im September für einen Häftling der Justizvollzugsanstalt Lichtenau (Landkreis Ansbach). Wobei die Aussage präziser wäre: Er öffnete sie sich selbst. Der Ausbruch gelang dem 44-Jährigen auf banalste Art und Weise: Während eines Arztbesuchs in Wolframs-Eschenbach spazierte der Mann einfach nach draußen. Die ungesiebte frische Luft konnte der Mann aber nicht lange genießen. Nach drei Stunden fanden ihn Polizisten am Waldrand.

Die Polizei fahndete im Landkreis Ansbach nach einem entflohenen Straftäter. (Symbolbild: Johannes Zimmermann )

Häftling im Landkreis Ansbach entkommen: Festnahme nach drei Stunden Flucht

Ein 44-Jähriger ist am Dienstag während eines Arztbesuchs in Wolframs-Eschenbach entwischt. Am Ende fand ihn die Polizei - Dank gebührt einem Hund.

Oktober: Zwischen doppeltem Glück und Unglück

Heiratsanträge und die Geburt des gemeinsamen Kindes passieren in der Regel nicht am selben Tag. Doch im Ansbacher Klinikum kam es im Oktober zu der wahrlich einmaligen Situation. Da staunten selbst die Hebammen nicht schlecht und wurden spontan auch noch zu Retterinnen in der Not.

Ein stolzes Familien-Trio mit Mutter Nicole Weghorn, Vater Andreas Dorn und Jona. Die Hebammen Marisa Ehret (links) und Sabine Ixmeier (rechts) wurden zu Retterinnen in der Not und bastelten einen Ring. (Foto: ANregiomed/Tyler
 Larkin)
Ein stolzes Familien-Trio mit Mutter Nicole Weghorn, Vater Andreas Dorn und Jona. Die Hebammen Marisa Ehret (links) und Sabine Ixmeier (rechts) wurden zu Retterinnen in der Not und bastelten einen Ring. (Foto: ANregiomed/Tyler
 Larkin)

Mächtige Überraschung in Ansbach: Ist das der kurioseste Heiratsantrag des Jahres?

Nicole Weghorn hatte im Klinikum gerade ihren kleinen Jona auf die Welt gebracht, da erreichte sie eine Botschaft, mit der sie nicht gerechnet hatte.

Gleich mehrere Schrecken binnen dreier Tage musste die Belegschaft der Firma Electrolux in Rothenburg im Oktober verdauen. Zweimal nacheinander kam es zu Bränden auf dem Gelände des Küchengeräteherstellers. Während der erste Vorfall glimpflich ausging, wütete das Feuer an einem Sonntagabend verheerend in einer Lagerhalle. Die besonders unangenehme Nachricht folgte dann noch wenige Tage später: Die Polizei geht von Brandstiftung aus – doch wer ist der Feuerteufel?

Der zweite Brand bei Electrolux in Rothenburg richtete mutmaßlich einen Millionenschaden an. (Foto: Simone Hedler)
Der zweite Brand bei Electrolux in Rothenburg richtete mutmaßlich einen Millionenschaden an. (Foto: Simone Hedler)

Rätselhafte Brände bei Electrolux in Rothenburg: Jagd nach dem Feuerteufel

Einer der beiden Vorfälle Mitte Oktober war recht sicher Brandstiftung. Die Polizei verrät Zwischenergebnisse zum Stand der Ermittlungen.

November: Zeiten des Aufruhrs

Der Herbst dürfte für Bad Windsheims Bürgermeister Jürgen Heckel angespannt verlaufen sein. Erst schmissen die beiden Thermen-Geschäftsführer noch früher als vereinbart hin. Dann zog sich der Geschäftsführer der Landesgartenschau, Robert Sitzmann, zurück (nicht der erste Rücktritt). Dessen eilig installierter Nachfolger Hanspeter Faas verweigerte schon nach wenigen Tagen die Tätigkeit – und sparte nicht an deutlichen Worten.

Für die Landesgartenschau 2027 wird in Bad Windsheim (hier am Bahnhofsvorplatz) schon fleißig geworben. Nun steht sie auf der Kippe. (Foto: Evi Lemberger)
Für die Landesgartenschau 2027 wird in Bad Windsheim (hier am Bahnhofsvorplatz) schon fleißig geworben. Nun steht sie auf der Kippe. (Foto: Evi Lemberger)

„So etwas gab es noch nicht“: Was die Landesgartenschau in Bad Windsheim bedroht

Für den designierten Geschäftsführer Hanspeter Faas fehlt das Vertrauen. Jetzt müsse alles auf den Prüfstand, heißt es. Wie reagiert der Bürgermeister?

Als im Oktober ein Autofahrer in Schalkhausen einen Fußgänger erst überfuhr und dann mit einem Messer auf ihn einstach, schockierte das viele Ansbacher. Was dahintersteckte, war jedoch nicht minder verstörend. Ein Fall, in dem ein Opfer auch Täter sein kann, zeigt viele Facetten. Einen mutigen Schritt machte dann die Ex des Attackierten, indem sie mit der FLZ über die leidvolle Vorgeschichte sprach.

Im Oktober fuhr ein 47-Jähriger einen Mann an und stach ihn nieder. Doch die Vorgeschichte ist mindestens ebenso düster. (Foto: Tizian Gerbing)
Im Oktober fuhr ein 47-Jähriger einen Mann an und stach ihn nieder. Doch die Vorgeschichte ist mindestens ebenso düster. (Foto: Tizian Gerbing)

Mordversuch in Ansbach: Ex des Opfers erzählt von brutaler Vorgeschichte

Der im Oktober Attackierte hat eine düstere Vergangenheit. Susanna war seine Freundin – und erlitt Übles. Das ist ihre Geschichte.

Dezember: Grünes Licht für Bahn und Huhn?

Normalerweise sind es Musiker, die mit einem Comeback für Aufruhr sorgen. Doch am 15. Dezember war es ein roter Dieseltriebzug im Bahnhof Wassertrüdingen, dem eine bundesweite Aufmerksamkeit gebührte. Nach Jahrzehnten des Stillstands herrscht auf der Hesselbergbahn – zumindest zwischen Gunzenhausen und Wassertrüdingen – wieder ein regulärer Personenverkehr. Es ist die einzige Reaktivierung in Deutschland 2024 und für die Region ein echter Grund zum Feiern.

Eine Taufurkunde bezeugt die Einweihung der Bahnstrecke. (Foto: Evi Lemberger)
Eine Taufurkunde bezeugt die Einweihung der Bahnstrecke. (Foto: Evi Lemberger)

Die Hesselbergbahn fährt wieder: Unsere Bilder von der Einweihungsfeier

Die Reaktivierung der Hesselbergbahn wurde am Samstag in Wassertrüdingen gefeiert. Wir haben die Bilder.

Der Landkreis Ansbach – so könnte man sagen – stand im Dezember ganz im Zeichen des Geflügels. Erst überraschten die Pläne eines Landwirts, der bei Leutershausen einen Legehennenbetrieb beachtlicher Große entstehen lassen will: 160.000 Hühner sollen hier künftig Tag für Tag Eier legen. Ein gewagtes, mutiges Unterfangen – auf das aber auch schon bald Kritik folgte. Kurz vor Weihnachten dann eine Hiobsbotschaft: Nachdem 2023 bereits besagter Hof in Leutershausen betroffen war, ist nun auch im benachbarten Lehrberg in einem Putenmastbetrieb die Geflügelpest ausgebrochen. Für 17.000 Puten bedeutet das die Keulung.

Will seine derzeit leer stehenden Putenmastställe umnutzen und künftig Legehennen halten: Landwirt Christoph Ballenberger. (Foto: Wolfgang Grebenhof)
Will seine derzeit leer stehenden Putenmastställe umnutzen und künftig Legehennen halten: Landwirt Christoph Ballenberger. (Foto: Wolfgang Grebenhof)

Vom Putenmäster zum Eierproduzenten: Das plant der Leutershäuser Betrieb

Familie Ballenberger aus Frommetsfelden stellte ihre Pläne für eine Betriebsumstellung auf Legehennen vor. Alles was Sie dazu wissen müssen.

Johannes Hirschlach
Johannes Hirschlach
Redakteur für Digitales
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