Anklage nach Messer-Attacke in Heilsbronn: Sollte es ein Auftragsmord sein? | FLZ.de | Stage

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Veröffentlicht am 23.07.2025 12:04

Anklage nach Messer-Attacke in Heilsbronn: Sollte es ein Auftragsmord sein?

Wie Oberstaatsanwalt Jonas Heinzlmeier von der Staatsanwaltschaft Ansbach in einer Pressemitteilung bekanntgibt, erhebt diese nun Anklage gegen den mutmaßlichen Messerstecher von Heilsbronn.

Dem 26 Jahre alten Mann wird versuchter Mord in Tateinheit mit gefährlicher Körperverletzung vorgeworfen. Die Anklage wird zum Schwurgericht des Landgerichts Ansbach erhoben. Der Angeschuldigte soll am 6. Februar das ihm unbekannte männliche Tatopfer in Heilsbronn mit einem Messer in den Hals und Rücken gestochen haben. Das Ziel: den 40-Jährigen zu töten. Zu dieser Auffassung kam die Staatsanwaltschaft Ansbach in enger Koordination mit der Sonderkommission Gundekar bei der Kriminalpolizei Ansbach.

Tatverdächtige flüchteten nach Frankreich

Nach dem Angriff hätten der Angeschuldigte und sein bislang flüchtiger Mittäter den Tatort verlassen und seien von bislang unbekannten Helfern mit einem Auto nach Frankreich gebracht worden, heißt es. Das Tatopfer erlitt lebensgefährliche Stichwunden sowie eine weitere Abwehrverletzung am Oberarm, überlebte den Angriff jedoch.

In der St.-Gundekar-Straße in Heilsbronn wurde ein 40-Jähriger Anfang des Jahres auf offener Straße mit einem Messer schwer verletzt. Der zweite Verdächtige ist noch nicht gefasst. (Archivbild: Evi Lemberger)
In der St.-Gundekar-Straße in Heilsbronn wurde ein 40-Jähriger Anfang des Jahres auf offener Straße mit einem Messer schwer verletzt. Der zweite Verdächtige ist noch nicht gefasst. (Archivbild: Evi Lemberger)

Nach Messer-Attacke in Heilsbronn: Wo steckt der zweite Verdächtige?

Einen 25-Jährigen hat die Polizei bereits festgenommen. Sein mutmaßlicher Begleiter ist auf der Flucht im Ausland. Wo ihn die deutschen Behörden vermuten.

Es besteht laut Staatsanwaltschaft der Verdacht, dass der Angeschuldigte und sein Mittäter „für die Ausführung des Mordauftrags einen Tatlohn von ihrem Auftraggeber in Aussicht gestellt bekommen hatten” und der 40-Jährige in der Situation mit keinem Angriff rechnete.

Die Spurensicherung gehört direkt nach der Tat zu den wichtigsten Aufgaben der Polizei. Ein blauer Plastiksack deckt einen Rucksack des Opfers ab. (Foto: Evi Lemberger)
Die Spurensicherung gehört direkt nach der Tat zu den wichtigsten Aufgaben der Polizei. Ein blauer Plastiksack deckt einen Rucksack des Opfers ab. (Foto: Evi Lemberger)

Was steckt hinter der Messer-Attacke von Heilsbronn?

Ein 40-jähriger Mann wird vor seiner Haustür niedergestochen. Die Polizei geht nicht von einer Amok- oder Terrortat aus. Sie vermutet, dass sich Täter und Opfer kannten.

Staatsanwalt sieht Mordmerkmale Habgier und Heimtücke

Wegen dieser beiden Punkte liegen für die Staatsanwaltschaft die Mordmerkmale der Habgier und der Heimtücke vor, weshalb wegen versuchten Mordes angeklagt wird.

Der 26-Jährige befindet sich seit seiner Auslieferung aus Großbritannien am 19. März in Untersuchungshaft. Die Staatsanwaltschaft hat zum Nachweis der Tat des „weitgehend geständigen Angeschuldigten” und ihrer Folgen sowie zur Überprüfung 40 Zeugen und sechs Sachverständige benannt.

Der Tatort in Heilsbronn vom 6. Februar: Die Staatsanwaltschaft Ansbach hat nun Anklage erhoben gegen den mutmaßlichen Messerstecher. (Archivbild: Evi Lemberger)
Der Tatort in Heilsbronn vom 6. Februar: Die Staatsanwaltschaft Ansbach hat nun Anklage erhoben gegen den mutmaßlichen Messerstecher. (Archivbild: Evi Lemberger)
Der Tatort in Heilsbronn vom 6. Februar: Die Staatsanwaltschaft Ansbach hat nun Anklage erhoben gegen den mutmaßlichen Messerstecher. (Archivbild: Evi Lemberger)

Anna Beigel
Anna Beigel
Redakteurin für Westmittelfranken und Landkreis Ansbach
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