Blickfang auf dem Markusturm: So geht es Rothenburgs Störchen | FLZ.de | Stage

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Veröffentlicht am 12.06.2024 17:54

Blickfang auf dem Markusturm: So geht es Rothenburgs Störchen

Arbeitsteilung: Während einer der auf dem Markusturm eingebuchten Störche gerade zur Nahrungssuche abfliegt, hütet der andere das Nest. (F.: J. Binder)
Arbeitsteilung: Während einer der auf dem Markusturm eingebuchten Störche gerade zur Nahrungssuche abfliegt, hütet der andere das Nest. (F.: J. Binder)
Arbeitsteilung: Während einer der auf dem Markusturm eingebuchten Störche gerade zur Nahrungssuche abfliegt, hütet der andere das Nest. (F.: J. Binder)

Das Markusturm-Ensemble zählt zu den Top-Sehenswürdigkeiten der Stadt und bietet derzeit einen Zusatzblickfang, denn im Nest hoch oben residiert wieder ein Storchenpaar. Nachwuchs gibt es dort nicht. Im zweiten Altstadt-Storchendomizil an der Burggasse schickt sich hingegen ein Küken an, demnächst flügge zu werden.

Das Nest befindet sich auf der Giebelspitze des Anwesens der Familie Wohlfahrt. Harald Wohlfahrt hatte es vor gut zehn Jahren dort installieren lassen. Und es wurde auch sofort erstbezogen. Seither nutzten es alljährlich Storchenpaare als Saisonquartier, und es gab auch schon viel Nachwuchs. Heuer schlüpften laut Wohlfahrt fünf Küken. Den Wetterkapriolen der vergangenen Wochen fielen aber vier davon zum Opfer.

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Ein Jungstorch kam durch und lernt vermutlich bald fliegen, sagt Dr. Hellmut Möhring. Der frühere Museumsleiter hat von seinem Wohnhaus aus einen guten Blick auf das Nest und begleitet das Geschehen dort mit Interesse. Er fotografiert auch gelegentlich unter Nutzung eines großen Teleobjektivs, wodurch die Nummer auf dem Ring am Fuß des Männchens leserlich wurde. Sie besagt, dass das Tier 2020 in Ellwangen registriert wurde.

Störche am Markusturm könnten Stammgäste sein

Stephan Berger, Chef des Hotels am Markusturm, freut sich ebenfalls jedes Mal, wenn er aus der direkten Nachbarschaft das vertraute Klappern hört. Die beiden gefiederten Gäste auf dem Markusturm-Dach sind zwar zwecks Nahrungssuche tagsüber oft unterwegs, verbringen aber auch viel Zeit im Nest.

Nach Einschätzung Bergers hält das aktuelle Storchenpaar dem Markusturm schon seit Jahren die Treue. Verbrieft ist das aber nicht. Weshalb es wie schon in den vergangenen Jahren auch heuer nichts wurde mit Nachwuchs auf dem Turm, weiß Berger nicht. Der Anblick sei aber auch ohne Küken ein Genuss, betont er.

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Da lässt es sich verschmerzen, dass die gefiederten Nachbarn gelegentlich Probleme verursachen. So sorgte vor kurzem vom Nest herabfallendes Material für eine verstopfte Dachrinne am Hotel. Dadurch drang Wasser ein und machte einen nicht ganz billigen Reparatureingriff erforderlich.

Als Storchen-Destination hat der Markusturm Tradition. Schon vor 100 Jahren nisteten die Vögel dort regelmäßig, bis Anfang der 1960er Jahre Schluss damit war. Vor gut zehn Jahren wurde auf Initiative des Rathauses eine Nistvorrichtung installiert, die auf Anhieb angenommen wurde. Seither finden sich verlässlich schwarz-weiße Sommergäste ein. Auch mit Nachwuchs klappte es seit der Nestreaktivierung mehrmals.


Jürgen Binder
Jürgen Binder
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