Dinkelsbühl und Feuchtwangen gehören zu den besten Lagen in Deutschland | FLZ.de | Stage

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Veröffentlicht am 17.08.2025 17:00

Dinkelsbühl und Feuchtwangen gehören zu den besten Lagen in Deutschland

Die mittelalterliche Dinkelsbühler Altstadt ist eine der Stärken, mit der die Kommune punktet. (Foto: Martina Haas)
Die mittelalterliche Dinkelsbühler Altstadt ist eine der Stärken, mit der die Kommune punktet. (Foto: Martina Haas)
Die mittelalterliche Dinkelsbühler Altstadt ist eine der Stärken, mit der die Kommune punktet. (Foto: Martina Haas)

Stets in freundschaftlicher Konkurrenz verbunden sind die beiden Nachbarstädte Dinkelsbühl und Feuchtwangen. Jetzt haben sie es beide in die Liste der „100 besten Lagen” in Deutschland geschafft, die die Zeitschrift Capital ermittelt hat.

Ranglisten gibt es inzwischen wie Sand am Meer, sodass man schon fast auf die Meldung mit den 100 schönsten Ranglisten wartet. Trotzdem haben sie neben dem Werbeeffekt für das jeweilige Medium auch positive Auswirkungen für die ausgezeichneten Kommunen. Auf der Suche nach den besten Lagen hat sich das Wirtschaftsmagazin Capital unter den Klein- und Mittelstädten mit 10.000 bis 100.000 Einwohnern umgeschaut – und wurde auch in Westmittelfranken fündig.

Ein wenig Fachwerk ist von Vorteil

Die erfolgreichen Städte mussten nicht etwa durch ihr mittelalterliches Stadtbild überzeugen, sondern in puncto Wirtschaft, Demografie, Soziales und Immobilienmarkt. „Ein wenig Fachwerk in der Innenstadt” gilt aber als softer, nicht ganz unwichtiger Faktor. Um als Top-Lage zu gelten, muss eine Gemeinde in 16 Kriterien mit vorn liegen. Dazu zählen die Arbeitsmarktentwicklung, Nettokaufkraft pro Haushalt und Immobilienrenditen vor Ort. Wichtig war dabei eine Stärke über alle Kriterien hinweg – nur wer mindestens 60 Prozent des bundesweiten mittleren Werts (Median) in allen Kriterien erreichte, schaffte es überhaupt ins Ranking.

Die Region an der Autobahn A6 zwischen Feuchtwangen und Heidelberg gilt laut Capital als „Rückgrat des deutschen Wohlstands”. Allein zehn der 100 Top-Lagen liegen hier. In Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen hingegen gar keine, worüber die Zeitschrift allerdings lieber kein Wort verliert.

Mal liegt die eine Stadt vorn, mal die andere

Im direkten Vergleich zwischen Dinkelsbühl und Feuchtwangen liegt mal die eine, mal die andere Stadt vorn. Zunächst geht es um die Demografie. Nach den zugrunde liegenden Zahlen der Bertelsmann-Stiftung ist der Bevölkerungszuwachs in Dinkelsbühl von 2018 bis 2023 größer gewesen als in Feuchtwangen und bis 2040 sollen sich die Dinkelsbühler weiterhin schneller vermehren. Zudem gibt es dort mehr Hochqualifizierte. Beim Anteil der (relativ) jungen Erwachsenen zwischen 19 und 44 Jahren hat hingegen Feuchtwangen die Nase vorn.

Im Wirtschaftskapitel geht es zunächst um die Steuereinnahmen pro Kopf und Jahr. Dinkelsbühl verzeichnet hier 1709 Euro, Feuchtwangen nur 1309. Bei der Beschäftigungsquote liegt Dinkelsbühl (70,7 Prozent) ganz knapp vor seiner Nachbarstadt (70,3). Feuchtwangen macht hingegen einen Punkt bei der Arbeitsplatzentwicklung: Der Zuwachs zwischen 2018 und 2023 betrug 4,5 Prozent, in Dinkelsbühl 3,3 Prozent.

Im Sozialbereich wurden die Kaufkraft pro Haushalt und die Erholungsfläche pro Einwohner berücksichtigt. Die Kaufkraft ist mit 57.432 Euro in Feuchtwangen etwas höher als in Dinkelsbühl (55.751 Euro). Dafür haben die Dinkelsbühler – so meint jedenfalls die Bertelsmann-Stiftung – viel mehr Erholungsfläche pro Person (94,1 Quadratmeter) als die Feuchtwangener (50,8).

Die Lage auf dem Immobilienmarkt

Schließlich geht es um die Lage auf dem Immobilienmarkt. Die Zahlen sind wohl eher mit Vorsicht zu genießen. Laut der verwendeten Statistik sind die Hauspreise in Feuchtwangen seit 2019 um 37,7 Prozent gestiegen, in Dinkelsbühl hingegen um 15,7 Prozent gefallen. Bei den Wohnungspreisen wird ein Anstieg von 7,6 Prozent in Dinkelsbühl verzeichnet, in Feuchtwangen ein Plus von 37,3 Prozent. Näher beieinander liegen die Nachbarstädte bei den Mieten. Sie sind demnach um 23,5 Prozent in Feuchtwangen und um 20,1 Prozent in Dinkelsbühl gestiegen. Die Mietrendite liegt bei 4,0 Prozent in Feuchtwangen und bei 3,7 Prozent in Dinkelsbühl.

Auch wenn an den Zahlen also im einzelnen gewisse Zweifel erlaubt sind, bleibt die Top-100-Platzierung für beide Städte und die Region Westmittelfranken eine gute Nachricht.


Thomas Schaller
Thomas Schaller
Redaktion Westmittelfranken/Landkreis Ansbach
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