In Deutschland und in den meisten Ländern Europas wurden am frühen Sonntagmorgen die Uhren von 2.00 Uhr auf 3.00 Uhr vorgestellt. Damit gilt hierzulande jetzt wieder die Mitteleuropäische Sommerzeit (MESZ).
Während sich manch einer beim Vorstellen der Uhr auf Sommerzeit über eine „geklaute Stunde“ Schlaf ärgert, freuen sich andere über einen willkommenen Frühlingsboten. Ziel der 1980 wieder eingeführten Maßnahme war die bessere Ausnutzung der Tageshelligkeit.
Über Sinn und Zweck der Maßnahme wird seit Jahren gestritten. Umfragen ergeben häufig Mehrheiten gegen die Umstellung. 2018 ließ die EU-Kommission europaweit die Bürger befragen und 84 Prozent waren in der nicht-repräsentativen Untersuchung gegen die Umstellung. Für eine Abschaffung müssten sich die EU-Staaten aber vorher einig werden, ob sie dauerhaft Sommer- oder Winterzeit wollen. Weil es dazu keine Einigung gibt, liegt das Thema auf Eis. Auch die aktuelle belgische EU-Ratspräsidentschaft will das Thema nicht aufgreifen, wie sie auf Anfrage bestätigte.
Zuständig für die Verbreitung der Zeit in Deutschland ist die Physikalisch-Technische Bundesanstalt (PTB) in Braunschweig. Ihre wissenschaftlichen Experten sorgen dafür, dass über einen Langwellensender mit dem Namen „DCF77“ in Mainflingen bei Frankfurt/Main Funkuhren, Bahnhofsuhren und viele Uhren der Industrie mit der gesetzlichen Zeit versorgt werden.
Nörglern, denen das Umstellen zu aufwendig ist, raten Zeitexperten zu einem Blick knapp 100 Jahre zurück, als es aus heutiger Sicht noch sehr kuriose Regelungen gab. Auf der Infoseite der PTB im Internet beschreiben sie etwa das Beispiel, dass 1928 bei einer Reise aus Deutschland zur Olympiade nach Amsterdam eine Umstellung von 20 Minuten nötig gewesen sei. Eine Fahrt in die Niederlande im Winter bedeutete hingegen damals, die Uhr um 40 Minuten zurückstellen zu müssen.
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