Das Sonderpädagogische Förderzentrum Wolfhard-Schule in Herrieden ist im Rahmen eines Festakts am Freitagvormittag als „Schoolbikers-Schule“ ausgezeichnet worden. Damit gilt die Schule nun auch ganz offiziell als fahrradfreundlich. Das Rad ist in Herrieden ohnehin schon seit Jahren fester Bestandteil des Schulalltags.
Alles fing im Jahr 2018 mit der Anschaffung der ersten beiden Mountainbikes an. Inzwischen verfügt die Schule über zehn eigene Räder, eine eigens ausgebildete Radsport-Übungsleiterin und unternimmt zwischen April und Oktober wöchentliche Ausfahrten im Rahmen der Radsport-AG. Außerdem nehmen die Schülerinnen und Schüler regelmäßig an Radsportveranstaltungen wie „Jugend trainiert für Olympia“ teil.
Mit der Radsport-Begeisterung steht die Wolfhard-Schule in der Stadt Herrieden dabei keinesfalls alleine da. Das Besondere dort ist, dass das Förderzentrum, Grund- und Mittelschule sowie Realschule in Sachen Radsport im Unterricht miteinander kooperieren. Ohnehin sei Herrieden mit dem Bärenloch-Bikepark vor der Haustür ein Schlaraffenland für Radsportler, befand Marcus Scherbel, der als Ansprechpartner für Förderschulen für die Regierung von Mittelfranken am Festakt teilnahm.
Für Scherbel war es zugleich eine Rückkehr an die alte Wirkungsstätte, schließlich war er es, der als Studienrat im Schuljahr 2018/19 die Fahrrad-AG ins Leben gerufen hatte. „Diese Geschichte hier in Herrieden ist mir sehr ans Herz gewachsen und jetzt erklimmt sie die nächste Stufe“, freute sich Scherbel. Im Oktober übernahm die Studienrätin Marisa Haupt als Nachfolgerin Scherbels die Fahrrad-AG an der Wolfhard-Schule. Sie berichtete, dass im aktuellen Schuljahr sieben Buben und zwei Mädchen regelmäßig in den Sattel steigen. „Uns ist es wichtig, dass wir ihnen den sicheren Umgang mit dem Fahrrad und einen sorgsamen Umgang mit der Natur vermitteln. Das ist eine schöne Herausforderung.“
Die offizielle Auszeichnung nahm der Hilpoltsteiner David Matheisl von der AKTIONfahrRAD vor. Diese verfolgt das Ziel, in Schulen und Vereinen das Rad sowie die Verkehrs- und Gesundheitserziehung in den Fokus zu rücken. Er bezeichnete Herrieden als Modellregion für das Mountainbiken. „Das ist weit über die Stadtgrenzen hinweg bekannt“, erklärte Matheisl und befand, die Kooperation der Herriedener Schulen sei herausragend.
Herriedens Bürgermeisterin Dorina Jechnerer richtete sich direkt an die Schülerinnen und Schüler: „Ihr seid jetzt Schulbiker und außerdem auch echte Cool-Biker.“ Sie berichtete, dass sich Herrieden gerade im Zertifizierungsprozess zur fahrradfreundlichen Kommune befinde und überreichte das rote Trikot der „Aktivstadt Herrieden“.
Auch Rainer Weißmann vom Bayerischen Landes-Sportverband hatte Fahrradtrikots im Gepäck. Diese hatte eine Schülergruppe unter Leitung von Konrektor Christian Fischer mit ihrem Beitrag zum BLSV-Trikottag im Sommer gewonnen. Damals kamen bei einem Spendenlauf der Schule 1200 Euro zusammen.
Schulleiter Klaus Freitag zeigte sich „ganz erschlagen von so viel Lob“. Er hatte recherchiert, dass es in Bayern aktuell 149 „Schoolbikers-Schulen“ gibt, allerdings seien nur zehn davon Förderschulen. „Das Ganze hier ist eine Gemeinschaftsarbeit. Schulsport ist gelebte Inklusion“, hob er den großen Stellenwert des Sports und besonders des Fahrrads an der Wolfhard-Schule hervor.