Hunderte, die ein Schauspiel irritierte. Tausende, die in einen Ort einfallen. Zehntausende, die mit einer Köchin mitfiebern. Die vergangenen zwölf Monate bereiteten Menschen in der Region viele Höhen und Tiefen, Aufreger, Herzschmerz und Glücksgefühle. Wir blicken mit Ihnen zurück: In 25 Geschichten, die unsere Heimat 2025 bewegt haben.
Das Jahr 2025 war in Ansbach noch keine paar Minuten alt, da hatte es schon seinen ersten empörenden Moment: Am 1. Januar kurz nach Mitternacht beschoss eine Gruppe junger Menschen die Israel-Flagge am Rathaus mit Feuerwerkskörpern. Was da noch keiner ahnte: Dass die mutmaßlich Beteiligten bald noch in ganz anderer Sache die Ansbacher Stadtgespräche dominieren würden. Denn schon wenige Tage später überfiel eine Bande Jugendlicher in aufsehenerregender Weise das H&M-Geschäft in der Innenstadt. Nur kurze Zeit später waren sich die Ermittler sicher: Hier gibt es zumindest bei einigen Tätern eine Überschneidung. Außerdem schien die Bande noch zahlreiche weitere Raubüberfälle verübt zu haben.
Was im Sommer folgte, war ein Prozess, wie ihn Ansbach nur selten erlebt: Ein Jugendlicher, der eine Staatsanwältin im Gerichtssaal angreifen wollte. Ein Handgemenge zwischen Vater und Sohn – ebenfalls im laufenden Prozess. Ein daraufhin mit Polizisten rappelvoller Saal. Am Ende hagelte es hohe Haftstrafen für die Räuber. Der Prozess um die Israel-Flagge wiederum wurde erst kürzlich im Dezember geführt.
Weniger aufsehenerregend ist es, wenn im Januar Glatteis und Frost auftreten. Doch der Wintermorgen am 15. Januar brachte dann doch so einige unerwartete Momente mit sich. Tückisches Blitzeis hatte die Straßen und Wege von Ansbach bis Neustadt in Rutschbahnen verwandelt. Im Straßenverkehr summierten sich die Blechschäden. Der Rettungsdienst kam zeitweise nur noch mit Ketten um die Reifen voran, eingesetzt wurde „alles, was Räder hat”. Die Notaufnahmen arbeiteten an diesem Tag an der obersten Belastungsgrenze.
Gut also, dass Stadt und Landkreis Ansbach über drei Krankenhäuser verfügen. Doch genau das bereitete im Februar vielen Menschen Sorge. Konkreter: Dass der Klinikbetreiber ANregiomed die Zahl der Kliniken womöglich reduzieren könnte. Hintergrund ist die massive finanzielle Schieflage bei ANregiomed. Und so kursierten Szenarien über eine sich verschlechternde Gesundheitsversorgung in der Region. Das machte sich rasch auf der Straße bemerkbar: In Mahnwachen protestierten in Rothenburg und Dinkelsbühl wiederholt Bürgerinnen und Bürger für den Erhalt „ihres” Krankenhauses. Am 9. Februar kamen dabei etwa rund 4000 Menschen zusammen.
Der Protest zeigte Wirkung: Die Debatte um ANregiomed rüttelte durchs ganze Jahr hinweg immer wieder durch. Im September folgte dann eine vorläufige Einigung: Die Häuser in Rothenburg und Dinkelsbühl bleiben erhalten – doch nur mit tiefgreifenden Umstruktierungen.
Durchgerüttelt – das wurde auch ein 27-Jähriger am 22. Februar im Ansbacher Ortsteil Kurzendorf. Der Mann hatte sich mit seinem aufgemotzten Ford Mustang mutmaßlich ein Rennen mit einem Gleichaltrigen geliefert, ehe beide Wagen zusammenstießen und der Mustang innerorts an einem Baum zerschellte. Wie durch ein Wunder verlor niemand sein Leben.
Doch für den 27-Jährigen bildete es das vorläufige Ende einer erschreckenden Raser-Historie. Wie Beweismaterial der Polizei im Zuge der weiteren Ermittlungen zeigte, soll der 27-Jährige immer wieder mit wahnwitzigem Tempo bis zu 270 km/h über Landstraßen geheizt sein. Der Fall löste in sozialen Medien eine heftige Debatte über den Umgang der Staatsmacht mit vorsätzlichen Rasern aus. Der Mustang-Fahrer muss sich derweil mit seinem Kompagnon 2026 vor Gericht verantworten.
Mit ordentlich Getöse, guter Laune und bunten Kostümen walzten sich Anfang März wieder die Gaudiwürmer durch die Region. Zu den Faschingsumzügen in den Landkreisen Ansbach und Neustadt/Aisch-Bad Windsheim waren Zehntausende Närrinnen und Narren auf den Beinen. Luftige Muckiprotze, Dino-Reiter, Delfine und sogar die Mona Lisa kamen zusammen, um ihrer guten Laune Ausdruck zu verleihen. Unsere Fotografinnen und Fotografen waren bei allen großen Umzügen an Bord – unter anderem, um in Emskirchen den Konfettiregen einzufangen.
Wenig Grund zur Freude hatten im März derweil Geflügelhaltende im Kreis Ansbach – und vor allem deren Tiere. Die Vogelgrippe hatte Teile des Landkreises bereits zum zweiten Mal in diesem Winter befallen. Diesmal war das Virus in einem Geflügelbetrieb im Raum Feuchtwangen aufgetreten. Für die dort gehaltenen Puten nahm das ein bitteres Ende: Insgesamt 30.000 Tiere, davon 15.000 Küken, wurden auf Anordnung des Veterinäramts gekeult.
Im Umkreis galt fortan eine Schutzzone, in der sich private Züchterinnen und Züchter ebenso wie gewerbliche Geflügelhalterinnen und -halter strengen Vorschriften beugen mussten. Erst nach einem Monat konnten die Maßnahmen wieder aufgehoben werden – ohne weiteren Zwischenfall.
Wer bei dieser Meldung Mitleid mit den getöteten Vögeln hatte, den dürfte allerdings der April noch stärker bewegt haben: Da nämlich veröffentlichte die Tierschutzorganisation Aninova erschreckende Videos aus einem Hennen-Schlachthof in Wassertrüdingen: Mitarbeiter, die auf Tiere eintreten, die prügeln, würgen – und ein fehlkonstruiertes Schlachtband, das den Hennen qualvoll den Kopf abreiße.
Die Vorwürfe führten rasch zu Konsequenzen: Der Schlachthof wurde geschlossen, die Staatsanwaltschaft ermittelte gegen mehrere Beschuldigte. Und der Fall warf noch weitere Fragen auf: Wohin mit schlachtreifen Hennen, wenn einer der größten Betriebe in Deutschland auf einmal ausfällt?
Ein „strahlender” Anblick: Das bot sich Beobachterinnen und Beobachtern am 3. April entlang der Bahnstrecke Würzburg–Ansbach–Treuchtlingen. In insgesamt sieben ungewöhnlichen Güterwaggons rollte ein Castor-Zug durch Westmittelfranken. Castoren, das sind spezielle Behälter für nukleare Brennstoffe und Abfälle. Derartig transportiert wurden diesmal in Großbritannien aufbereitete Brennelemente aus deutschen Kernkraftwerken. Sie werden in einem Zwischenlager an der Isar eingemottet.
Güterzüge wie diese sind streng gesichert und von einem starken Polizeiaufgebot begleitet. Nicht nur wegen der atomaren Fracht, sondern auch, weil sie seit Jahrzehnten zur Zielscheibe für Anti-Atomkraft-Proteste werden. Auch diesmal formierte sich Widerstand entlang der Reiseroute. Die einzige Mahnwache im Landkreis Ansbach fiel allerdings klein aus. Nur neun Personen versammelten sich am Bahnhof Wicklesgreuth, um auf Deutschlands ungeklärte Entsorgungsfrage in Sachen Atommüll aufmerksam zu machen.
Eine Welle der Hilfsbereitschaft erfuhr im Mai das Landratsamt Ansbach. Die Behörde hatte zuvor 15 Pferde von einem Hof gerettet, auf dem nach Ansicht des Veterinäramts unhaltbare Zustände für die Tiere herrschten. Die Ponys waren teils stark abgemagert, von Parasiten befallen und weitgehend sich selbst überlassen. Unter Tierfreunden in der Region löste die Meldung große Solidarität aus: Eine Vielzahl von Hilfsangeboten für Pflegeplätze gingen beim Landratsamt ein. So groß, dass die Behörde schon bald aus Dankbarkeit an die Öffentlichkeit ging – und um Verständnis warb, weil sie mit dem Prüfen der Angebote nicht mehr hinterherkam.
Von den rund 200 eingegangenen Angeboten wählte das Veterinäramt am Ende sechs Stellen aus. Dort erholen sich die Vierbeiner seitdem von ihrem früheren Leben.
Viele Augen richteten sich Ende Mai derweil auf rund 100 Meter Gleis: In Heilsbronn hatte die Deutsche Bahn seit Monaten eine Stahlbetonbrücke neben der Bahnstrecke gebaut, die einen Bahnübergang ersetzen sollte. Nun sollte das Bauwerk in einem mehrtägigen, spektakulären Prozess eingeschoben werden. Dafür wurde die Strecke Nürnberg–Ansbach gesperrt.
Doch währenddessen kam es zu mehreren heiklen Szenen: Erst sackte der Untergrund unter der tonnenschweren Last ab. Dann kam es zu einem Geröllabgang, ein Bagger wurde halb verschüttet. Ein Nervenkrimi begann: Würde die DB es schaffen, die Brücke rechtzeitig in die Lücke zu bekommen? Oder bleibt die gesamte Strecke auf längere Zeit unbefahrbar?
Am 2. Juni dann die Erleichterung: Unter Hochdruck hatte die Bahn die verlorene Zeit aufgeholt. Der Zugverkehr konnte ganz wie geplant pünktlich wieder aufgenommen werden.
Regelmäßig an Pfingsten wird Dinkelsbühl zum Treffpunkt Tausender Siebenbüger Sachsen. Dort findet der Heimattag der Volksgruppe statt, die in Rumänien und Ungarn heimisch ist. Viele Mitglieder der deutschsprachigen Minderheit mussten zum Zweiten Weltkrieg oder danach ihre Heimat unter dramatischen Umständen verlassen.
In Dinkelsbühl kommen Vertreterinnen und Vertreter seit 1951 einmal im Jahr zusammen, um Traditionen zu feiern und sich auszutauschen. Höhepunkt bildet ein Umzug durch die Altstadt. Aufsehen erregte dieses Jahr vor allem der Besuch von Sänger Peter Maffay, der selbst Siebenbürger ist. In seiner Ansprache appellierte er an den Frieden und lobte Dinkelsbühl als ein „Beispiel der Koexistenz”.
Noch kein Jahr auf der Welt – und schon hat Heiko aus Leutershausen eine unglaublich schwere Bürde zu tragen: Im Alter von wenigen Monaten erkrankte der kleine Junge an Leukämie. Nur eine Knochenmarkspende kann Heiko langfristig retten. Als diese Nachricht bekannt wurde, bewegte das viele Menschen im Landkreis Ansbach. Mit zahlreichen Typisierungs-Aktionen machten Organisationen und Privatpersonen auf Blutkrebs als Erkrankung aufmerksam – und sammelten Registrierungen von Bürgerinnen und Bürgern als potenzielle Spendende. In Ansbach organisierte ein Kollektiv kurzerhand sogar ein Mini-Techno-Festival für Heiko.
Und tatsächlich folgte nach einigen Monaten die Gewissheit: Es wurde ein passender Spender gefunden. Inzwischen hat Heiko seinen Eingriff bereits überstanden und befindet sich auf dem Weg der Besserung.
Die Rokoko-Festspiele waren einer der Höhepunkte im Festkalender der Stadt Ansbach. Neben opulenten Feierlichkeiten blieb 2025 aber vor allem eines im Gedächtnis: der Rokoko-Abend „Geladen beim Markgrafen”. Die Erwartungen an die ausverkaufte Veranstaltung im Hofgarten waren groß – doch die geriet zum Fiasko. Besuchende, die die Handlung nicht verstanden, vom Blatt abgelesene Texte, „peinliche” Tonprobleme: Während der Aufführung ging so einiges schief. Schon zur Pause verließen etliche Gäste ihre Plätze und kehrten nicht zurück.
Im Nachgang folgten unter den Ausrichtern gegenseitige Schuldzuweisungen und gemeine Unterstellungen. Und Wortmeldungen der Schauspielerinnen, die verdeutlichten: „Wir hatten alle keine Chance, dass es gut wird.”
Nerven wie Drahtseile mussten im Sommer zahlreiche Verkehrsteilnehmerinnen und -teilnehmer auf der Bundesstraße 13 haben. Auf der Strecke durch Westmittelfranken legten insgesamt drei Baustellen die wichtige Verkehrsader abschnittsweise komplett lahm. Mehrwöchige Arbeiten bei Gräfenbuch, die Erneuerung der Marktbergeler Steige und nicht zuletzt die Sanierung der Ortsdurchfahrt von Gollhofen: Die Folge waren großräumige Umleitungen in beide Richtungen.
Immerhin: Der Bauplan wurde bislang grob eingehalten. Der Abschnitt bei Gräfenbuch wurde früher als geplant fertig, die Steige Marktbergel ist seit Anfang November wieder frei (ca. eine Woche später als terminiert). Fehlt noch Gollhofen – hier währt die Baustelle allerdings wohl noch bis November 2026.
Im Hochsommer haben Festivals in Westmittelfranken Konjunktur. In Rothenburg startet im August das Taubertal-Festival, in Dinkelsbühl das Summer Breeze – beide ziehen Tausende, ja Zehntausende Besucherinnen und Besucher aus ganz Deutschland an.
Dann werden Felder zu Partyflächen und Wiesen zum Konzertgelände für große Stars. Die FLZ begleitet den Trubel Jahr für Jahr mit Stift und Kamera. Welche Szenen unsere Fotografinnen und Fotografen beispielhaft auf dem Taubertal 2025 eingefangen haben, sehen Sie in unserer Bildergalerie.
Zum Festivalgelände der ungeplanten Art wurde derweil im August der kleine Emskirchener Ortsteil Altschauerberg. Früher pilgerten dort Tag für Tag Hater des Youtubers „Drachenlord” zu seinem Wohnhaus. Inzwischen ist Rainer W. weggezogen, sein Haus abgerissen. Doch der Ort kommt nicht zur Ruhe. Im Gegenteil: Der Kult um seine Person liegt unter Jüngeren dank Kurzvideos auf Tiktok wieder im Trend.
Und so versammelten sich am 9. August 4000 Menschen vor dem 40-Seelen-Ort und erbaten grölend Einlass. Nur mit Mühe und Not konnte die Polizei mit Unterstützungskräften verhindern, dass die Schaulustigen in Altschauerberg einfielen. Mit einem solchen Ansturm hatten die Behörden nicht gerechnet, obwohl sie seit Jahren leidgeprüft im Phänomen „Drachenlord” sind. Und im Rathaus von Emskirchen stand eine quälende Frage im Raum: Was sollen sie noch tun, um endlich Ruhe zu haben?
Ein Mann, der vor den Trümmern seines Lebens steht: Diesen Moment fing FLZ-Fotografin Evi Lemberger am 20. August in Ansbach in Person von Michael Poschner ein. Stunden zuvor war ihm seine Autowerkstatt abgebrannt. Das Ergebnis einer Karriere: aufgegangen in Feuer und Rauch. Und doch stand da ein Mann, der gefasst wirkte und nüchtern auf das Drama blickte. Eine Geschichte, die viele Leserinnen und Leser berührte.
Geplagt von Sorgen sind auch viele Katzenbesitzerinnen und -besitzer im Landkreis Neustadt/Aisch-Bad Windsheim. Dort gibt es Orte und Viertel, in der sich Tierhaltende vermehrt fragen, was mit ihren Samtpfoten passiert. Denn immer wieder verschwinden Katzen dort spurlos. Von keinem der Tiere gibt es danach ein Lebenszeichen oder auch einen Totfund. Aus einem kleinen Ort bei Simmershofen verschwanden alleine an einem Wochenende mindestens elf Katzen.
„Die können sich ja nicht alle verkriechen”, sagt eine Betroffene, die erst dachte, es sei eben normal, dass Katzen auch mal für längere Zeit herumstreunen. Die Spekulationen der Besitzerinnen und Besitzer reichen von umgehenden Tierhassern über Unfälle bis zu Theorien über vermeintliche Katzenfänger. Der Polizei sind ohne konkrete Ermittlungsansätze nach eigener Auskunft die Hände gebunden.
Es ist eine Meldung, die im August durch ganz Deutschland ging: Der Mann, der 2009 am Ansbacher Carolinum einen Amoklauf begangen hatte, ist auf einem Freigang nicht mehr ins Bezirksklinikum Erlangen zurückgekehrt. Dabei verunsicherte nicht nur die Flucht viele Menschen – sondern auch der Weg, wie leicht es für den heute 34-Jährigen war: Er hatte einfach legal einen Reisepass beantragt und war damit außer Landes geflogen.
Es folgten Wochen der Spekulationen – und am Ende eine Wendung, die Ansbachs Staatsanwaltschaft als „oscarreif” bezeichnete: Deutsche Behörden machten den Mann in Kolumbien ausfindig und ließen ihn mit einem extra gecharterten Flugzeug zurückbringen. Die Linienfluggesellschaft hatte sich dem Transport verweigert. Kosten: 195.000 Euro, bezahlt vom Freistaat Bayern – die nächste Meldung, die nach einem entsprechenden FLZ-Bericht durch die bundesweite Presse waberte.
Ob diese Geschichte zur Oscarreife taugt, wird sich noch zeigen müssen – für Trubel und Glamour sorgte sie im Herbst in der Region aber schon mal: Hollywood dreht einen Historienfilm komplett in Bayern. Für das Mittelalter-Epos „The Uprising” drehten US-Stars rund um Regisseur Paul Greengrass zahlreiche Szenen in Westmittelfranken. Wichtigster Schauplatz war hierbei das Fränkische Freilandmuseum in Bad Windsheim. Auch die Festung Lichtenau geriet zur Location, ebenso die Nürnberger Innenstadt.
Bad Windsheimer gingen so mit Schauspielgrößen wie Andrew Garfield auf Tuchfühlung, Tausende Komparsen durften Filmluft schnuppern. Und unsere FLZ-Fotografin Evi Lemberger begab sich auf die Pirsch, um das streng abgeschirmte Set einzufangen – wobei sie unerwartet mitten in eine Schlacht geriet.
In einem Film wähnten sich am 10. Oktober auch einige Augenzeugen in Herrieden: Gegen Mittag kreisten zwei Kampfjets der Luftwaffe im Tiefflug über der Stadt. Bis auf gut 170 Meter über dem Boden sanken sie ab. Ein Höllenlärm, der etliche erschreckte – und eine Anruflawine im Rathaus lostrat.
Die Hintergründe zu dieser Übung beschäftigen inzwischen die Luftwaffe in internen Ermittlungen. Für die Region war der Vorfall aber nur ein Vorgeschmack: Wenige Wochen später verkündete die Bundeswehr, das Tieffluggebiet LFA 7 reaktiviert zu haben. Dieses umfasst größere Teile des Landkreises Ansbach. Hier sind ab sofort wieder Tiefflug-Übungen in 75 Metern Höhe zu erwarten.
Als ein Genie an Kochtopf und Pfanne hat sich im Herbst eine 45-Jährige aus Sachsen bei Ansbach erwiesen: Angela Röschinger. In gleich drei Runden der ZDF-Show „Die Küchenschlacht” mischte sie als Kandidatin mit – und die Konkurrenz auf.
„Ich bin eigentlich Freestyle-Köchin”, sagt sie über sich selbst. Für die Teilnahme an der Show war Vorbereitung aber das A und O. Und Röschinger löste es mit Bravour. Erst gewann sie eine reguläre Ausgabe der „Küchenschlacht”, dann auch noch die „Championsweek”. Zum Abschluss durfte sie im November im Jahresfinale antreten und schaffte es unter die fünf besten Hobbyköchinnen und -köche 2025.
Besinnlich soll es zugehen auf einem Adventsmarkt. Harmonisch, gemeinschaftlich, ein bisschen romantisch. Nur wenige Wochen vor dem Start war der Reichsstädtische Weihnachtsmarkt in Bad Windsheim 2025 allerdings weit entfernt von diesen Adjektiven. Eine Entscheidung der Kur-, Kongress- und Touristik-GmbH (KKT) hatte einen Eklat ausgelöst: Um eine Eislaufbahn mit Glühweinstand auf dem Markt unterzubekommen, hatte die KKT der Kult-Schaustellerfamilie Krzenck/Straetemans eine Absage erteilt.
Rasch kochte Empörung darüber hoch, wie langjährige Budenbetreiber abgespeist würden. Eine Petition wurde eingereicht, der Stadtrat schaltete sich ein, das Ansbacher Verwaltungsgericht wurde angehört. Der bis dato unbeteiligte Eislaufbahn-Betreiber aus Burgbernheim wurde wiederum mit Drohungen in den Streit hineingezogen. Für den Glühweintreff blieb es letztlich bei dem Aus. Das Kinderkarussell wanderte 2025 nach Neustadt.
Einen vorläufigen Schlusspunkt unter das wohl aufsehenerregendste Verbrechen des Jahres in der Region setzte am 11. Dezember das Landgericht Ansbach: Ein 26-Jähriger wurde wegen eines versuchten Auftragsmords an einem Geschäftsmann in Heilsbronn zu einer langen Haftstrafe verurteilt.
Der Mann hatte sich mit einem Komplizen über Tage in einem Gasthof auf die Lauer gelegt, um den Mitinhaber einer Ansbacher Firma hinterrücks zu erstechen. Der Mord, für den 50.000 Euro im Raum standen, scheiterte – doch vor Gericht taten sich Abgründe auf. Er habe selbst um sein Leben gefürchtet, gab der Auftragskiller an. Der Grund seien brutale Hintermänner in Frankreich und der Türkei. Sie hätten ihn und seine Familie bedroht.
Vor dem Gefängnis bewahrte das umfangreiche Geständnis und die Mithilfe bei der Aufklärung den 26-Jährigen nicht – strafmildernd wirkte es aber schon. Im nächsten Schritt sollen die Behörden in der Türkei und in Frankreich den dubiosen Drahtziehern auf die Pelle rücken.
Jedes Jahr zur Vorweihnachtszeit berichten wir über Menschen, die 2025 mit schweren Schicksalsschlägen und Nöten zu kämpfen hatten. Sie alle und viele mehr werden über die Aktion „FLZ-Leser helfen” in ihrer Notlage unterstützt.
Die Fälle bewegen viele Leserinnen und Leser tief. Da ist die vierjährige Chiara, die gegen einen Hirntumor kämpft. Eine Familie, die nach einem Brand in Ullstadt obdachlos wurde. Oft sind es schon bescheidene Dinge, die weiterhelfen: Eine Mikrowelle etwa für eine 25-Jährige, die nach vielen Gewalterfahrungen endlich ihre eigene Wohnung einrichten möchte.
Besonders Anteil nahmen die Menschen dieses Jahr am Schicksal eines 13 Jahre alten Waisen. Ihm fehlt das Geld, das Grab der Eltern vor der Auflösung zu bewahren. Die Geschichte über Niklas (Name geändert) ist der meistgelesene Text des Jahres auf flz.de.