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Veröffentlicht am 08.04.2025 16:39

Antihaft-Pfannen nicht ohne PFAS-Check kaufen

Potenziell gesundheitsschädlich: PFAS werden in Antihaft-Beschichtungen eingesetzt, weil sie eher hitzebeständig, fett- und wasserabweisend sind. (Foto: Christin Klose/dpa-tmn)
Potenziell gesundheitsschädlich: PFAS werden in Antihaft-Beschichtungen eingesetzt, weil sie eher hitzebeständig, fett- und wasserabweisend sind. (Foto: Christin Klose/dpa-tmn)
Potenziell gesundheitsschädlich: PFAS werden in Antihaft-Beschichtungen eingesetzt, weil sie eher hitzebeständig, fett- und wasserabweisend sind. (Foto: Christin Klose/dpa-tmn)

Die schlechte Nachricht vorweg: Eine klare Kennzeichnung gibt es bislang nicht, wenn PFAS bei der Herstellung von Pfannen mit Antihaftbeschichtung zum Einsatz kommt. Die Abkürzung steht für per- und polyfluorierte Alkylsubstanzen.

PFAS werden in Antihaftbeschichtungen eingesetzt, weil sie eher hitzebeständig, fett- und wasserabweisend sind, erklärt die Verbraucherzentrale Hamburg. 

PFAS sind extrem langlebig und reichern sich in der Natur und im Menschen an. Das Problem: die Substanzen wirken den Verbraucherschützern zufolge potenziell gesundheitsschädlich, stehen im Verdacht, krebserregend zu sein. 

Obwohl die Risiken bekannt seien, sind PFAS in der EU derzeit noch erlaubt. Zwar gebe es Pläne für ein Verbot, doch bislang keine gesetzliche Regelung dazu. Somit dürfen Hersteller PFAS verwenden und müssen diese derzeit nicht deklarieren.

Worauf können Verbraucher beim Pfannenkauf achten? 

Die Verbraucherschützer raten daher, beim Kauf einer Pfanne so vorzugehen:

  • Achten Sie auf Hinweise auf der Verpackung: Warnungen, dass bestimmte Temperaturen nicht überschritten werden sollten, könnten auf PFAS hindeuten.
  • Verlassen Sie sich nicht auf Angaben wie „Ohne PFOA“ oder „PFOA-frei“. Die Abkürzung steht für Perfluoroctansäure. Diese Substanz aus der Stoffgruppe der PFAS ist seit 2020 in der EU verboten. Die Kennzeichnung bezieht sich nur auf eine einzelne Substanz einer ganzen Stoffgruppe – nicht auf PFAS insgesamt.
  • Fragen Sie beim Hersteller gezielt nach, welche Inhaltsstoffe die Beschichtung enthält.

Tipp: Dafür gibt es online einen kostenlosen Musterbrief bei der Verbraucherzentrale Hamburg.

  • Seien Sie kritisch bei Sonderangeboten und Schnäppchen. Der Verdacht der Verbraucherschützer: Bevor ein Verbot kommt, landen PFAS-haltige Produkte noch rasch in den Regalen, oft mit auffälligen Rabatten.

Tipp: Wer ganz sichergehen will, dem raten die Verbraucherschützer, PFAS-freie Alternativen wie Keramikpfannen zu kaufen.

Hintergrund: Die Verbraucherzentrale Hamburg hat sechs Antihaft-Pfannen führender Hersteller untersuchen lassen. In vier davon konnten hohe Mengen organischer Fluor-Verbindungen nachgewiesen werden. Bei zwei Pfannen konnte die Beschichtung nicht analysiert werden. In keinem Fall war die Verwendung von PFAS auf Verpackung oder Produkt gekennzeichnet.

Zwar gebe es eine Stellungnahme des Bundesamtes für Risikobewertung, auf die sich Hersteller gerne beziehen, so die Verbraucherschützer. Diese sei aber schon über fünf Jahre alt. Neuere Erkenntnisse des Umweltbundesamtes und der Europäischen Chemikalienagentur legen laut Verbraucherzentrale Hamburg ein rasches, umfassendes PFAS-Verbot nahe. Aus Sicht der Verbraucherschützer reiche es daher nicht, problematische Beschichtungen nach und nach zu ersetzen.

© dpa-infocom, dpa:250408-930-427407/1


Von dpa
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