Die Deutsche Bahn kämpft um eines ihrer wichtigsten Netze in Franken. Sie hat Einspruch gegen eine Entscheidung der Bayerischen Eisenbahngesellschaft eingelegt. Diese will den Regionalverkehr in Mainfranken ab dem Jahr 2030 von der Privatbahn Agilis betreiben lassen.
Der juristische Zug der Bahn kommt nicht überraschend. Es war erwartet worden, dass sie nach ihrer bitteren Niederlage die Einspruchsfrist nutzt. Am Mittwoch teilte die Bayerische Eisenbahngesellschaft mit, dass im Vergabeverfahren für den Regionalverkehr Mainfranken von dem unterlegenen Bieter DB Regio ein Antrag auf Nachprüfung bei der Vergabekammer Südbayern einging.
Nach Auswertung der eingereichten Unterlagen beabsichtigte die Bayerische Eisenbahngesellschaft (BEG) gemeinsam mit dem Rhein-Main-Verkehrsverbund (RMV), den Zuschlag an das Unternehmen Benex Regionalverkehr zu erteilen. Dies ist die Muttergesellschaft der Privatbahn Agilis, die bisher in Bayern mehrere Linien in Oberfranken und im Donaugebiet betreibt.
Bis das Nachprüfungsverfahren abgeschlossen ist, wird diese Entscheidung nun ausgesetzt. Die Bayerische Eisenbahngesellschaft (BEG) organisiert den Regional- und S-Bahn-Verkehr im Freistaat im Auftrag des bayerischen Verkehrsministeriums.
Die BEG weist darauf hin, dass sie während des laufenden Nachprüfungsverfahrens keine weiteren öffentlichen Stellungnahmen zu der beabsichtigten Vergabeentscheidung abgeben kann. Wie lange das Nachprüfungsverfahren dauert, ist offen.
Zu dem Netz gehört auch der viel genutzte Regionalexpress zwischen Nürnberg und Würzburg über Neustadt/Aisch. Informationen zum Inhalt des Vergabeverfahrens stellt die BEG in diesem Steckbrief zur Verfügung.