Im Streit um den Erhalt der Krankenhäuser unter dem Dach von ANregiomed in Dinkelsbühl und Rothenburg steht eine Einigung im Verwaltungsrat. Das teilte das Landratsamt Ansbach in einer Pressemitteilung am Montagnachmittag mit.
Demnach sei sich der Verwaltungsrat einig, „dass der Verbund mit seinen Klinikstandorten Ansbach, Dinkelsbühl und Rothenburg ob der Tauber in Anlehnung an das Gutachter-Szenario 5 mit Anpassungen weiterentwickelt wird”.
„Die Standorte Dinkelsbühl und Rothenburg bleiben als Krankenhäuser bestehen und bieten eine Notfallversorgung rund um die Uhr”, heißt es in dem Schreiben.
Am Klinikum Ansbach soll die Versorgung schwerer und lebensbedrohlicher Erkrankungen für die Region erhalten bleiben. Darunter fällt die Schlaganfall- („Stroke Unit“), Schwerverletzten- und Herzinfarktversorgung. Dies soll rund um die Uhr an sieben Tagen in der Woche gewährleistet sein. Zudem: „An allen Krankenhausstandorten soll weiterhin ambulant operiert werden.”
In Rothenburg und Dinkelsbühl soll weiterhin die „D-Arzt-Struktur“ bestehen bleiben, womit „auch die berufsgenossenschaftliche Behandlung von Arbeitsunfällen, einschließlich Wege- und Schulunfälle“ möglich sein soll. Die beiden Häuser würden explizit nicht als „Sektorübergreifende Versorger“ eingestuft werden. Dabei plant der Verwaltungsrat aber, sich eine Tür offen zu halten: „Die Möglichkeit dazu bleibt bestehen für den Fall, dass diese Form für die Standorte in der Zukunft bessere Entwicklungsmöglichkeiten bietet.”
Dinkelsbühl und Rothenburg können nach dem jetzt verabschiedenen Konzept weiterhin zu jeder Zeit vom Rettungsdienst aufgesucht werden. Die stationäre internistische Versorgung soll auch am Wochenende rund um die Uhr bleiben, ebenso die stationäre chirurgische Versorgung in Rothenburg. Letztere soll 2030 neu bewertet werden. Sei das Defizit dann zu groß, könne der Landkreis Ansbach entscheiden, ob dieses auf eigene Rechnung ausgeglichen oder das Angebot eingestellt wird.
In Dinkelsbühl soll die Chirurgie ambulant angeboten werden, in Zeiträumen von 8 bis 21 Uhr. Das gilt laut Pressemitteilung auch für die ambulante Notfallversorgung. Der orthopädisch-endoprothetische Schwerpunkt soll in Dinkelsbühl bleiben, bis in Ansbach der entsprechende Bauabschnitt 6 am Klinikum fertiggestellt sei.
Das Landratsamt macht deutlich: „An allen Krankenhausstandorten muss es zu Anpassungen kommen – und zwar in Bereichen, wo die gesetzlichen Mindestvoraussetzungen mit Inkrafttreten der Krankenhausreform des Bundes nicht mehr gegeben und auch nicht erreichbar sind.” In Ansbach betreffe das etwa die „komplexe Nephrologie, die Thoraxchirurgie und die Urologie”. In Dinkelsbühl sei es die Neurologie, in Rothenburg die stationäre Kardiologie.
„Die stationäre Kardiologie des Klinikverbundes mit den Bereichen Herzkatheter- und Schrittmacherversorgung sowie der Elektrophysiologie wird am Standort Ansbach gebündelt.” Die ambulante Kardiologie soll schwerpunktartig in Rothenburg gebündelt werden.
Darüber hinaus soll zukünftig eine allgemeinmedizinische Versorgung am Klinikum Ansbach angeboten werden. Die Fachschulen der ANregiomed-Akademie sollen beibehalten werden. Wer als Mitarbeiterin oder Mitarbeiter von Veränderungen betroffen ist, dem soll „soweit möglich” ein adäquater Arbeitsplatz angeboten werden, der den eigenen Qualifikationen entspricht.