Am ersten Julisonntag steht der Hesselberg im Mittelpunkt des Veranstaltungsreigens. Seit über 200 Jahren wird auf der höchsten Erhebung Mittelfrankens die „Hesselbergmesse“ gefeiert.
Ausrichter ist die Gemeinde Röckingen mit ihren Ortsvereinen. Das traditionelle Volksfest auf dem Hochplateau „Osterwiese“ ist für die Bevölkerung aus der unmittelbaren Hesselbergregion, aus dem Ries, aus Altmühlfranken und bis aus dem Rangau einen Besuch wert.
Das Fest erinnert an den Preußenkönig Friedrich Wilhelm III., der 1803 beim Besuch seiner fränkischen Besitzungen den Berg erstiegen hatte. Der Hesselberg ist Teil der Kulturgeschichte im heute südlichen Landkreis Ansbach. Archäologische Funde zeugen davon, dass dieser Zeugenberg bereits in vorgeschichtlicher Zeit von Menschen besiedelt war. Ein Ringwall entlang der Osterwiese weist auf die Kelten hin. Der römische Limes verlief nördlich und westlich des 689 m hohen Berges.
Die Gegend um den Hesselberg wechselt oftmals den Besitzer. Heute sind die Gemeinden Röckingen, Ehingen, Gerolfingen und Wittelshofen die Besitzer. Im 16. und 17. Jahrhundert stand er auch im Fokus der Geschichte. 1525 versammelten sich die Bauern, unter Anführer des Freibauern Thomas Schmalz, am Fuße des Hesselbergs und zogen gegen die landesherrschaftliche Obrigkeit. 1632 soll der Schwedenkönig Gustav II. Adolf zu Besuch gewesen sein. 1835 nach Eröffnung der Ludwig-Süd-Nord-Bahn von Lindau nach Hof wurde der Berg zu einem Ausflugsziel. Ende des 19. Jahrhunderts fanden vaterländische Feiern wie der Sedanstag in luftiger Höhe statt. Ebenso bemächtigten sich die Nationalsozialisten dieser eindrucksvollen Erhebung und veranstalteten dort ihre Frankentage.
Nach dem Zweiten Weltkrieg zog die evangelische Landeskirche mit dem heutigen Evangelischen Bildungszentrum auf den Hesselberg und seit 1951 findet am Pfingstmontag der bayerische evangelische Kirchentag statt.
In der heutigen globalen Welt ist der Hesselberg zu einem Ort der Erholung und des hoffentlich sanften Tourismus geworden. Bei der „Berchmess“ stehen die Teilnahme am Zeltgottesdienst mit der „Bergpredigt“ des Geistlichen, die Unterhaltung und das Treffen mit Freunden und Bekannten und ein Spaziergang über das Hochplateau Osterwiese im Fokus.