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Veröffentlicht am 21.10.2022 19:50

Hubschrauberpilot im ewigen Eis

Als Hubschrauberpilot begleitete Klaus Hammrich Forschungsexpeditionen des Eisbrechers „Polarstern“ in Arktis und Antarktis. Das Foto zeigt ihn im<br>Cockpit des von ihm gesteuerten Helikopters bei einem Landeanflug. (Foto: Felicia Winter)
Als Hubschrauberpilot begleitete Klaus Hammrich Forschungsexpeditionen des Eisbrechers „Polarstern“ in Arktis und Antarktis. Das Foto zeigt ihn im
Cockpit des von ihm gesteuerten Helikopters bei einem Landeanflug. (Foto: Felicia Winter)
Als Hubschrauberpilot begleitete Klaus Hammrich Forschungsexpeditionen des Eisbrechers „Polarstern“ in Arktis und Antarktis. Das Foto zeigt ihn im
Cockpit des von ihm gesteuerten Helikopters bei einem Landeanflug. (Foto: Felicia Winter)

Wie es ist, drei Monate am Stück in der Antarktis zu verbringen, können sich die wenigsten vorstellen. Klaus Hammrich aus Hartershofen bei Rothenburg weiß es, denn er hat als Hubschrauberpilot auf einem Forschungsschiff mehrere Expeditionen im ewigen Eis mitgemacht.

Der 66-Jährige lebt seit 2018 im Raum Rothenburg, und zwar in Hartershofen. Vorher hatte er seinen Wohnsitz in Roth bei Nürnberg. Die Möglichkeit, von 2008 an insgesamt achtmal jeweils drei Monate lang als Hubschrauberführer mit dem Forschungseisbrecher Polarstern in arktischen Gefilden unterwegs zu sein, hatte sich für ihn nach dem Ende seiner Laufbahn als Hubschrauber-Führer bei der Bundeswehr ergeben.

„Ich war Anfang Fünfzig, zu jung für den Ruhestand, und wollte verhindern, dass meine Fluglizenz ausläuft“, berichtete er der Redaktion. Der Eisbrecher Polarstern hatte ihn schon in jungen Jahren fasziniert. Dass dessen Expeditionen von Hubschraubern des Typs begleitet werden, auf den sich auch seine Bundeswehr-Pilotenlizenz bezog, wusste Hammrich und bewarb sich bei dem in Bremerhaven ansässigen zuständigen Flugdienstleister – mit Erfolg.

Der Eisbrecher „Polarstern“ ist Eigentum des Bundes und wird betrieben vom Alfred-Wegener-Institut. Seit 1982 fungiert er als Begleit- und Versorgungsschiff für die beiden ständig besetzten Forschungsstationen in der Arktis (Koldewey) und der Antarktis (Neumayer). An Bord stationiert sind immer zwei Hubschrauber, die laut Hammrich vor allem zur Vorerkundung jener Routen gebraucht werden, welche die Wissenschaftler für Forschungszwecke jeweils als sinnvoll erachten.

Es geht, wie Hammrich erklärt, bei diesen Expeditionen im ewigen Eis in der Tat um entscheidende Erkenntnisse für die internationale Erdsystem- und Klimaforschung. Er räumt aber ein, dass bei ihm als Grundmotivation für die Übernahme dieses Jobs auch eine gewisse Abenteuerlust eine Rolle spielte. „Ich hätte das gerne noch etwas länger gemacht. Aber meine Frau drängte 2013 darauf, dass das aufhört“, erzählt der Mann, der mit seinem Hubschrauber häufig auf Inseln schwimmenden Eises gelandet ist, auf denen noch niemals zuvor ein Mensch gestanden hatte.

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