Man sieht, riecht und schmeckt sie nicht. Falls doch, stimmt etwas nicht: die Luft. Beim Kulturforum Ansbach ist sie dieses Jahr das große Thema in der Reihe „Natur und Struktur“. Was im zweiten Halbjahr auf dem Programm steht.
Susanne Wolf hat zusammen mit dem Ehepaar Christiane und Götz Alber ein breitgefächertes Programm zusammengestellt und verspricht einige „Highlights“. Ein Anliegen des Trios ist es, durch das Themenprogramm alles zu vernetzen, „was irgendwie mit Kunst und Kultur zu tun hat und die Natur als Basis nimmt.“ Die ersten beiden Programmpunkte im zweiten Halbjahr erfüllen das beispielhaft.
„Gaukler der Lüfte im Dombachtal“ lautet der Titel einer Exkurison zu heimischen Tagfaltern. Gewonnen haben Wolf und die Albers dafür Michael Hauer vom Landesbund für Vogelschutz (Sonntag, 20. Juli, 14 Uhr, Treffpunkt Kindergarten Thomasstraße).
Eine Woche darauf können Kinder die Eindrücke aus der Natur in Kunstobjekte verwandeln. Barbara Wolf leitet beim Kreativsamstag der Jungen Kunstschule Ansbach einen Kreativsamstag unter dem Motto „Luftwesen Schmetterling“. Als Material für bunten Luftwesen dient das bedruckte, feste Papier aus alten Tapetenbüchern (Samstag, 26. Juli, 11 Uhr, Kunsthaus Reitbahn 3).
Für Kinder und Jugendliche ist auch der nächste Termin, einer an der frischen Luft. „Draußen sein mit Goethe und Uz“ ist das Motto. „Da geht es um den Blick in die Bäume von unten“, sagt Susanne Wolf. Eschen und Ahorne an der Ansbacher Stadtmauer sollen dazu inspirieren, Muster und Dichter-Zitate auf den Blättern zu gestalten. Nicky Weidner von der JUKS leitet das Projekt (Sonntag, 10. August, 14 Uhr, Schaitberger Straße 38, hinter der Herberge zur Heimat).
Passend zur Ferienzeit gibt es noch eine Tagesfahrt nach Selb und Amberg. Ziel ist zunächst das PorzellanikonSelb, eines der bedeutendsten Museen für Industrie- und Designgeschichte in Europa. Dann geht es nach Amberg, wo unter anderem da Luftmuseum zu einem Besuch einlädt. Der Künstler Wilhelm Koch hat es 2006 initiiert. Es ist wie gemacht für das Jahresthema „Luft“. Es bietet in einem historischen Gebäude auf drei Stockwerken mit 650 qm Ausstellungsfläche originelle Schauräume rund um das Thema Luft. Seit das Museum gibt, ist Amberg ein „Luftkunstort“. Der Stadtmarketingverein hat sich den Begriff schützen lassen (Samstag, 6. September, Abfahrt um 7 Uhr am Bahnhof Ansbach).
Wie unterschiedlich Samen durch die Luft fliegen, gilt es bei der nächsten Veranstaltung auszuprobieren und zu beobachten. „Wer gewinnt?”, fragt Susanne Wolf (Samstag, 20. September, 14 Uhr, Kreuzung Schlossstraße/Drechselsgaarten). Windrädchen und andere Objekte baut Katharina Stadelbauer von der JUKS mit Kindern und Jugendlichen (Samstag, 27. September, 11 Uhr, Kunsthaus).
Beim nächsten Termin arbeitet das Kulturforum mit der Musikschule Ansbach und der Diakoneo Rangauklinik zusammen. Es geht ums bewusste Atmen und darum, wie aus Atmen Musik wird. Nach einem Spaziergang durch die Außenanlagen der Rangauklinik werden einfache Musikinstrumente gebaut (Samstag, 18. Oktober, 14 Uhr, Rangauklinik in Strüth).
Um ein sehr komplexes Musikinstrument dreht sich die letzte Veranstaltung in diesem Jahr: um die Orgel. Bei der barocken Wiegleb-Orgel kann man sehen, woher die Luft für ihre Pfeifen kommt. Auf dem Dachboden der Gumbertuskirche steht die rekonstruierte Balgstube, in der früher mit Muskelkraft der Orgelwind erzeugt wurde. Kirchenmusikdirektor Rainer Goede erläutert das gesamte Instrument (11. November, 15 Uhr, St. Gumbertus.)