Trotz Insolvenz eines Partners: „Hesselberger” finden Lösung für üppige Obst-Ernte | FLZ.de | Stage

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Veröffentlicht am 12.09.2025 13:33

Trotz Insolvenz eines Partners: „Hesselberger” finden Lösung für üppige Obst-Ernte

Aus heimischen Streuobstbeständen: Gute Saftqualität beginnt bei erntefrischem und ungespritztem Obst ohne Faulanteile.  (Symbolbild: Silvia Schäfer)
Aus heimischen Streuobstbeständen: Gute Saftqualität beginnt bei erntefrischem und ungespritztem Obst ohne Faulanteile. (Symbolbild: Silvia Schäfer)
Aus heimischen Streuobstbeständen: Gute Saftqualität beginnt bei erntefrischem und ungespritztem Obst ohne Faulanteile. (Symbolbild: Silvia Schäfer)

Mit zwei Ankauftagen an reduzierten Standorten hat die Regionalinitiative „Hesselberger” aus Wittelshofen (Landkreis Ansbach) für dieses Jahr doch noch eine Lösung für die Obstbäuerinnen und Obstbauern mit ihrer zu erwartenden üppigen Ernte gefunden.

Durch die Insolvenz der Mosterei Hohenloher Fruchtsäfte in Schwäbisch Hall hat die Allfra GmbH vor wenigen Wochen den wichtigsten Verarbeitungs- und Logistikpartner verloren.

Wie Norbert Metz und Jutta Krieger, Geschäftsführer der Streuobstinitiative nun in einer gemeinsamen Erklärung mitteilen, habe man „nach langem Ringen um neue Möglichkeiten” eine Lösung gefunden.

Vier statt elf Ankaufstellen

Mit Blick auf die anstehende Ernte von Streuostfrüchten und einem zu erwartenden reichen Ertrag wird die Regionalinitiative nun doch Obst ankaufen. Geplant sind zwei Ankauftage. Statt elf Ankaufstellen gibt es dieses Mal nur vier.

Konkret werden folgende Termine angeboten: am Samstag, 27. September und am 11. Oktober in Wassertrüdingen, Dittenheim (nur am 11. Oktober) Weiltingen, Sonnenhof bei Großlellenfeld (nur am 27. September) und neu in Waizenfeld in der Ortsmitte beim Logistikpartner Tremel. Der Zeitraum ist jeweils von 8.30 bis 12 Uhr.

Der Herbst verspricht eine üppige Obsternte in Westmittelfranken. Allerdings gestaltet sich die Verwertung in diesem Jahr deutlich schwieriger als sonst. (Foto: Silvia Schäfer)
Der Herbst verspricht eine üppige Obsternte in Westmittelfranken. Allerdings gestaltet sich die Verwertung in diesem Jahr deutlich schwieriger als sonst. (Foto: Silvia Schäfer)

„Hesselberger” und BN im Kreis Ansbach fragen sich: Wohin mit dem Streuobst 2025?

Ausgerechnet kurz vor einer reichen Ernte in der Region fällt ein wichtiger Verarbeiter wegen Insolvenz weg: die Hohenloher Fruchtsäfte in Schwäbisch Hall.

Die Allfra GmbH bittet die Streuobstbesitzerinnen und -besitzer rund um den Hesselberg um Verständnis, dass aufgrund der schwierigen Situation keine Terminkarten versendet wurden und der Ankauf nicht so umfänglich stattfinden kann wie in den Vorjahren.

Man hofft, dass auch mit diesem reduzierten Angebot für den Obstankauf viele Früchte aus Streuobstbeständen aus der Region um den Hesselberg in die Verwertung gelangen.

Saft kann nicht in Flaschen gefüllt werden

Nach der Insolvenz der Partnermosterei gestaltete es sich schwierig, einen gleichwertigen Partner zu finden. Für den Bund Naturschutz, Kreisgruppe Ansbach, gab es keine Alternative und für dieses Jahr wurden die Obstankäufe abgesagt.

Mit der Insolvenz der Mosterei in Schwäbisch Hall stehen die „Hesselberger” vor dem Problem: Was tun mit 70.000 Liter Saft von 2024, der nun nicht mehr in Flaschen abgefüllt wird?

„Wir sind gerade dabei, einen Partner zu finden, der diese Aufgabe übernimmt”, so Metz. Birnen und Quitten aus Streuobstbeständen könne man in diesem Jahr keine ankaufen wegen fehlender Abgabemöglichkeiten.

Verwertung wird von Jahr zu Jahr schwieriger

Es gebe zwar etliche Mostereien in der Region für die Obstverwertung. Aber für die Schorle-Herstellung wird neben einer besonderen Technik auch ein besonderes Füllverfahren benötigt, um die Kohlensäure in die Flasche zu bringen. Dieses Verfahren geht ins Geld und schreckt Mostereien vor Investitionen zurück.

In den vergangenen drei oder vier Jahren sind auch etliche Obstannahmestellen innerhalb des Landhandels weggefallen. Darunter Herrieden, Leutershausen, Dinkelsbühl und Ehingen. Für die Streuobstbesitzer gestaltet sich die Verwertung jedes Jahr schwieriger durch die längeren Wege zu einem Abnehmer.

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