Kirchweih in Großhaslach: 5 Tage wird gefeiert | FLZ.de | Stage

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Veröffentlicht am 17.07.2025 06:00

Kirchweih in Großhaslach: 5 Tage wird gefeiert

Foto: Alexander Biernoth
Foto: Alexander Biernoth
Foto: Alexander Biernoth

Großhaslach lädt ein zur Kärwa: vom 17. bis 21. Juli 2025 wird im Petersauracher Gemeindeteil gefeiert. Ein buntes Programm erwartet alle Gäste aus nah und fern.

Schlachtschüssel und Bieranstich

Los geht es bereits heute um 17 Uhr mit dem traditionellen Schlachtschüsselessen im Sportheim.

Am Freitag um 17 Uhr wird die Kärwa offiziell mit dem Bieranstich durch Bürgermeister und Braumeister eingeläutet. Auch der Schaustellerbetrieb startet. Ab 20 Uhr bringen dann die Aalbachtaler die Party ins Festzelt. Da ist ausgelassene Stimmung und gute Laune garantiert.

Kärwabaamaufstellen und Festzelt

Am Samstag wird ebenfalls um 17 Uhr der Kärwabaam am Dorfplatz in die Senkrechte gebracht. Und auch im Zelt ist einiges geboten: Die Altmühl Rebellen zeigen ab 20 Uhr ihr Können und heizen allen Kirchweihgästen ordentlich ein.

Der Sonntag startet schon früh mit dem Gottesdienst um 10 Uhr in der Marienkirche und anschließendem Festzug ins Zelt. Dort wird es ab 11 Uhr Frühschoppen mit der Feuerwehrkapelle Neuendettelsau sowie daran anknüpfend ein schmackhaftes Mittagessen geben.

Kärwaspiele Hosla 2025

Wer die diesjährigen Kärwaspiele Hosla nicht verpassen möchte, sollte sich um 14.30 Uhr am Festplatz einfinden. Am Abend überzeugt dann WM DUO mit Stimmungsmusik.

Die beiden Musiker begleiten außerdem den traditionellen Rettichfrühschoppen am Montag ab 10 Uhr. Am Montagabend klingt die Kärwa dann so langsam mit den Cadolzburger Musikanten aus.

Besuchen Sie die Kirchweih in Großhaslach und feiern Sie mit!

Die Geschichte wird am 13. und 14. September 2025 nachgespielt:

500 Jahre Fischraub

Vor 500 Jahren tobte der sogenannte Bauernkrieg in der Region, bei dem erstmals das gemeine Volk einen Aufstand gegen die Obrigkeit machte.
Die Abgaben waren zu hoch und die Frondienste zu viel, das Volk konnte unter der Knechtschaft der Adeligen nicht mehr weiter leben und versuchte den Aufstand, was kläglich scheiterte und viele Menschenleben forderte. Auch an Großhaslach gingen die Geschehnisse vor 500 Jahren nicht vorbei. Der „Großhaslacher Fischraub“ ging in die Geschichtsbücher ein und fand auch im Wappen der einst selbstständigen Gemeinde Großhaslach seinen Niederschlag.
Während sich das Gros der Männer den Aufständischen anschloss, mussten die Frauen weiter zu Hause die Familien versorgen. Doch der Abt vom nahen Zisterzienserklosters Heilsbronn zahlte so niedrige Löhne, dass resolute Frauen kurzerhand zur Selbsthilfe griffen.
Damals wurde ein Karpfenweiher des Klosterverwalters wild entschlossen von den Frauen abgelassen und die Fische unter der Bevölkerung verteilt, um die größte Hungersnot zu lindern. Das hätte böse enden können, reichte doch die Palette der Bestrafungen für Diebstahl von Blenden, Abhauen der Hand bis zum Erhängen. Frauen wurden nach einem überführten Diebstahl lebendig begraben oder ertränkt. Das alles blieb den Großhaslacher Frauen erspart. Vor Gericht wurde das Urteil milde auf Mundraub gesprochen.
Heuer soll aus Anlass des 500. Jubiläums die Geschichte am Wochenende des 13. und 14. Septembers nachgespielt werden. In historischen Gewändern werden die Frauen wieder vor dem Richter Hartung erscheinen und sich vor Abt Wenk verantworten müssen.

    Alexander Biernoth


    Von Alexander Biernoth und Ramona Emmert
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