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Veröffentlicht am 26.09.2024 07:01

Nicht alle Allzweckcremes überzeugen im Öko-Test

Elf der von „Öko-Test“ untersuchten Allzweckcremes schneiden „sehr gut“ ab. Darunter auch vier der günstigsten Produkte im Test. (Foto: Christin Klose/dpa-tmn)
Elf der von „Öko-Test“ untersuchten Allzweckcremes schneiden „sehr gut“ ab. Darunter auch vier der günstigsten Produkte im Test. (Foto: Christin Klose/dpa-tmn)
Elf der von „Öko-Test“ untersuchten Allzweckcremes schneiden „sehr gut“ ab. Darunter auch vier der günstigsten Produkte im Test. (Foto: Christin Klose/dpa-tmn)

Allzweckcremes sind praktisch: Man kann sie ins Gesicht schmieren oder auf den Körper, frühmorgens oder abends, ganz egal. Ein Produkt für die ganze Familie also, oder? Letzteres zumindest nicht in jedem Fall, wie eine Untersuchung der Zeitschrift „Öko-Test“ (Ausgabe 10/2024) zeigt.

22 Allzweckcremes haben die Öko-Tester ins Labor geschickt, darunter sechs zertifizierte Naturkosmetikprodukte. Bei einer vergleichsweise teuren Creme sahen sie dunkelrot – und vergaben die Note „ungenügend“. 

Einer der Gründe für die schlechte Bewertung: Die Creme enthält Salicylsäure. Die Verbindung wird etwa in der Therapie von Akne, als Antischuppenwirkstoff oder als Konservierungsmittel eingesetzt - und ist in der EU als vermutlich reproduktionstoxisch eingestuft. 

In Kosmetikprodukten für Kinder unter drei Jahren ist Salicylsäure verboten. Kosmetika, die Salicylsäure enthalten und gegebenenfalls für Kinder unter 3 Jahren verwendet werden könnten, müssen laut Kosmetikverordnung einen entsprechenden Warnhinweis tragen. Bei der betroffenen Creme sei dieser jedoch nicht zu finden gewesen, kritisieren die Öko-Tester. So bestehe die Gefahr, dass Eltern ihre kleinen Kinder mit der vermeintlich sanften Allzweckcreme einschmieren könnten.

Unerwünschte Inhaltsstoffe: Paraffine, PEG und Co.

Salicylsäure ist nicht der einzige Inhaltsstoff, den die Öko-Tester in den getesteten Allzweckcremes beanstanden. In drei Cremes fanden sie etwa Paraffine. Die seien laut „Öko-Test“ nicht selten mit aromatischen Mineralölkohlenwasserstoffen (MOAH) verunreinigt - so auch in den untersuchten Fällen. MOAH wiederum können krebserregende Bestandteile enthalten. 

Bei zwei Cremes kritisieren die Öko-Tester den Einsatz von PEG und PEG-Derivaten. Einige von ihnen können die Haut demnach durchlässiger für Fremdstoffe machen. In einer Creme wurde Butylhydroxytoluol – kurz BHT - gefunden. BHT soll Kosmetikprodukte vor Oxidationsprozessen schützen, steht jedoch im Verdacht, hormonell wirksam zu sein.

Ein weiterer Kritikpunkt der Öko-Tester: Nur ein einziges der untersuchten Produkte werde in einer Dose angeboten, die nachweislich zu mehr als 30 Prozent aus Recyclingmaterial besteht. Bei dem Rest sei das nicht der Fall - oder wurde von den Herstellern nicht nachgewiesen. 

Auch günstige Cremes sind „sehr gut“

Doch es gibt auch gute Nachrichten: Elf der untersuchten Allzweckcremes schneiden „sehr gut“ ab. Darunter auch vier der günstigsten Produkte im Test für je 92 Cent pro 200 Milliliter („Today Softcreme“ von Rewe/Penny, „Aveo Feuchtigkeits Pflegecreme Soft Care“ von Müller Drogeriemarkt, „Balea Soft Creme“ von dm, „Bevola leichte Softcreme“ von Kaufland) und die Hälfte der untersuchten Naturkosmetikprodukte. Sechs Cremes sind „gut“. Eine ist „befriedigend“, drei sind „ausreichend“.

Und für wen eignet sich Allzweckcremes nun eigentlich tatsächlich? Wer unproblematische Haut hat, komme mit ihnen meist gut zurecht, heißt es in der „Öko-Test“. Empfindliche Hauttypen und Menschen mit Akne oder Neurodermitis benötigten aber meist eine spezielle Pflege. Sie lassen sich rund um die Körperpflege am besten von einer Hautärztin oder einem Hautarzt beraten. 

© dpa-infocom, dpa:240926-930-243780/1


Von dpa
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