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Veröffentlicht am 05.06.2025 00:07

Olivenbaum: 7 Tipps für den Urlaubstraum im eigenen Garten

Mit einem Olivenbaum verleiht man jedem Garten oder Balkon einen mediterranen Touch. (Foto: Andreas Drouve/dpa-tmn)
Mit einem Olivenbaum verleiht man jedem Garten oder Balkon einen mediterranen Touch. (Foto: Andreas Drouve/dpa-tmn)
Mit einem Olivenbaum verleiht man jedem Garten oder Balkon einen mediterranen Touch. (Foto: Andreas Drouve/dpa-tmn)

Wer seinen Sommerurlaub im Süden verbringt, wird beim Anblick eines Olivenbaumes rasch in Ferienstimmung kommen. Aber auch in unseren Breiten werden Olivenbäume in vielen Gartencentern und Baumschulen angeboten. 

Um die Urlaubsgefühle wachzuhalten, kann man eine Olive in den eigenen Garten pflanzen oder im Kübel auf Balkon oder Terrasse platzieren. Mit den folgenden Tipps gelingt es, den Baum erfolgreich zu pflegen, sein mediterranes Flair harmonisch in den heimischen Garten einzufügen und ihn sicher über den Winter zu bringen.

Tipp 1: Das optimale Klima im Sommer

Der Olivenbaum hat seinen Ursprung im Mittelmeerraum. Auch im Nahen Osten und Südafrika wächst das auch als Ölbaum bekannte Gehölz. Doch die Wärme in den Sommermonaten bietet in unseren Breiten ebenfalls gute Wachstumsbedingungen für einen Olivenbaum. 

Wird er regelmäßig bewässert und locker mit Stauden oder Halbsträuchern unterpflanzt, ist das Klima von März bis September perfekt für das Wachstum. In warmen Gegenden könne die Olive ohne Probleme im Freiland gedeihen, sagt Buchautor und Gartenbaumeister Peter Berg. 

Tipp 2: Der richtige Standort

Allerdings muss man auch an den Winter denken. Soll der Olivenbaum im Freiland gepflanzt werden, wählt man dafür am besten eine geschützte Lage - etwa in der Nähe des Hauses. „Der Baum profitiert von der Strahlungswärme eines hellen Terrassenbelages und hellen Wänden“, sagt Berg. 

Im Kübel sollten die Oliven in den Sommermonaten ohne Überdachung stehen, damit sie durch Regen gewässert werden. In den Wintermonaten kann der Regen auch zu viel werden, sodass ein Schutz durch den Dachüberstand von Vorteil ist.

Tipp 3: Ein gleichmäßig feuchter Boden

Die Olive kommt aus dem sonnig heißen Süden und braucht daher nur wenig Wasser? Ein Trugschluss. Denn anhaltende Trockenheit setzt dem Baum zu. Pflanzenhändler Thomas Knappe empfiehlt, die Erde rund um die Pflanzen gleichmäßig feucht zu halten, vor allem wenn die Pflanzen im Kübel kultiviert werden. 

„Ein ausgepflanzter Olivenbaum kann bis zu sechs Meter lange Wurzeln bilden, um sich aus dem Boden selbst mit Wasser zu versorgen“, sagt Knappe. Im Kübel ist das grundsätzlich nicht möglich und so braucht die Olive regelmäßige Wassergaben.

Staunässe im Boden sollte man aber unbedingt vermeiden. Eine Drainage im Kübel und auch im Pflanzloch ist zu empfehlen.

Tipp 4: Nährstoffe für das Wachstum und als Frostschutz

Direkt im Frühling gibt man einen Dünger, der für mediterrane Pflanzen geeignet ist. Ideal ist ein Präparat mit Langzeitwirkung. So braucht man nur noch einmal düngen, und zwar zum Herbst hin. Hierbei spielt vor allem ein erhöhter Anteil an Kalium eine Rolle, wie er in sogenannten Herbstdüngern vorhanden ist. So kann die Frosthärte der Oliven verbessert werden.

Tipp 5: Ein gutes Winterquartier

Bis minus vier Grad Celsius können Olivenbäume im Freien stehen. Bei langanhaltenden Frostperioden sollten sie aber in ein helles, geschütztes Winterquartier umziehen. „Ein beheizter Wohnraum ist nicht geeignet“, so Knappe. Besser ist ein heller, unbeheizter Flur oder ein geschützter Carport. 

Beim Winterschutz kommt es darauf an, dass die Wurzeln keinen Schaden nehmen. „Kleiden Sie den Kübel schon beim Eintopfen mit Styropor aus, um Erfrierungen zu vermeiden“, rät der Pflanzenhändler. 

Auch ein Schutz im Freiland ist möglich, aber aufwendig. Man kann den Olivenbaum mit Vlies einwickeln. Der Temperaturunterschied beträgt ein paar Grad. Wichtig ist, dass man die Pflanze einwickelt, solange das Thermometer noch nicht unter den Nullpunkt gesunken ist. Anderenfalls schließt man die Kälte ein. „Denkbar ist auch ein Unterstand, wie man ihn für Tomaten baut“, sagt Peter Berg. 

Beim Unterstand schützen ein Dach und Wände in der Hauptwindrichtung vor Nässe und Kälte. Allerdings muss man auch im Winter regelmäßig gießen, weil durch den Schutz kein Regen auf den Boden kommt. Außerdem muss er robust verankert werden, damit er bei einem Sturm stehen bleibt.

Tipp 6: Gelbe Blätter – Ursachen richtig deuten

Die Ursachen für gelbe Blätter an der Olive sind vielfältig. Sie reichen von Nässe über Nährstoffmangel bis hin zu Pilzerkrankungen. Zunächst einmal muss man sich keine Sorgen machen, wenn ab und zu ein paar Blätter gelb werden und herunterfallen. Wenn aber ganze Äste befallen sind, sollte man genauer hinsehen. 

Im Winterquartier können Lichtmangel und häufig auch stehende Nässe das Problem sein. Letztere lässt sich leicht beheben, indem der Ballen zunächst vollständig abtrocknet, bevor man wieder gießt. „Bei schlechten Lichtbedingungen hilft es, die Pflanze regelmäßig zu drehen“, so Thomas Knappe. 

Werden die Blätter im Winter gelb, wenn die Pflanze eingehüllt ist oder man einen Unterstand gebaut hat, sind meist Pilzerkrankungen die Ursache. Hygiene ist erforderlich, indem die abgefallenen Blätter gründlich abgesammelt werden. Außerdem hilft es, weniger zu gießen. 

Meist wächst sich das Problem aus, wenn die Pflanze wieder gut belüftet im Freien steht. Wenn es nicht hilft, kann man mit befallenen Blättern im Gartencenter eine Beratung für ein passendes Pflanzenschutzmittel in Anspruch nehmen.

Tipp 7: Gute Begleiter

Ein Olivenbaum ist ein Solitär, der gerade, wenn er etwas älter ist, ausdrucksvoll Garten und Terrasse dominiert. Die Begleitpflanzen sollten sich harmonisch einfügen. Der Klassiker ist der Lavendel. Mit seinen duftenden, lilablauen Blütenähren und dem silbrigen Laub ergänzt er den Olivenbaum. 

Aus dem mediterranen Pflanzenrepertoire kommen auch die als Bart-Iris bekannten Schwertlilien und Yucca infrage. Peter Berg plädiert für Gräser: „Der Blau-Schwingel bildet unter dem Baum eine geschlossene Pflanzendecke“. Als weitere Art bringt er das Tautropfengras ins Spiel, das fein duftet und filigrane Horste von etwa einem halben Meter Höhe entwickelt. 

Für den heißen, sonnigen Standort eignet sich die Hohe Fetthenne. Sie blüht vom Spätsommer bis in den Winter. Für das Frühjahr sollte man unter die Olive einige Zwiebelblumen pflanzen. Die zierlichen sogenannten Botanischen Tulpen sorgen für einen bunten Start in den Frühlingswochen und vertragen die Hitze im Sommer problemlos.

© dpa-infocom, dpa:250604-930-631383/1


Von dpa
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