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Veröffentlicht am 11.04.2025 06:00

Wie Ihnen Gesundheits-Experten ganzheitlich helfen können

Ganzheitliche Gesundheit hat einen sehr hohen Stellenwert. (Foto: Pixabay)
Ganzheitliche Gesundheit hat einen sehr hohen Stellenwert. (Foto: Pixabay)
Ganzheitliche Gesundheit hat einen sehr hohen Stellenwert. (Foto: Pixabay)

Heilpraktiker/-innen behandeln Patienten und Patientinnen aus einer ganzheitlichen Sichtweise und wenden für Diagnose und Therapie häufig Methoden der Naturheilkunde oder der Alternativmedizin an. Zunächst erheben sie die Anamnese, d.h., sie informieren sich über die Lebensumstände des Patienten, über Beschwerden und Symptome sowie über mögliche Vorerkrankungen.

Dann stellen sie ihre Diagnose und entwickeln in Absprache mit dem Patienten individuelle Behandlungsmöglichkeiten. Je nach Therapie ergreifen sie unterschiedliche Maßnahmen, beispielsweise führen sie Inhalationen, Einreibungen, Bestrahlungen oder Lymphdrainagen durch. Dabei greifen sie zu chiropraktischen, atem- oder elektrotherapeutischen Behandlungsformen. Zudem erledigen sie organisatorische und verwaltende Arbeiten, dokumentieren z.B. Patientendaten wie auch Behandlungsabläufe.

Heilpraktiker ist ein geschützter Beruf, für den es fundiertes medizinisches Wissen braucht. Wer als Heilpraktiker arbeiten möchte, muss beim Gesundheitsamt eine amtsärztliche Prüfung ablegen. Die dafür notwendigen medizinischen Kenntnisse können in Eigenregie erworben werden. Die meisten Anwärter nutzen jedoch Angebote wie Direktkurse, Abendschulen, Onlinekurse oder auch einen Fernlehrgang, die das medizinische Wissen zum Bestehen der Heilpraktiker-Prüfung vermitteln.

Selbstheilungskräfte werden stimuliert

Die Behandlung durch einen Heilpraktiker hat Schwerpunkte, die sich zum Teil deutlich von den schulmedizinischen unterscheiden. Heilpraktiker verwenden natürliche, mild wirkende Arzneien ohne schädliche Nebenwirkungen. Sie nehmen den Patienten in seiner körperlichen, geistigen und seelischen Gesamtheit wahr und stimulieren die Selbstheilungskräfte durch Entgiftung, Abhärtung und Setzen gezielter Reize, z. B. durch Akupunktur, Homöopathie oder Heilpflanzenkunde. Heilpraktiker können sich ebenfalls mehr Zeit für ihre Patienten nehmen als Ärzte. Ein normaler Behandlungstermin dauert in der Regel 30 bis 60 Minuten – genug, um sich intensiv mit dem Patienten befassen zu können.

Vor allem der chronisch Kranke mit hohem Beratungsbedarf wenden sich oftmals dem Heilpraktiker zu, der sich genügend Zeit in seiner Tätigkeit nimmt. In der Regel übernehmen private Krankenversicherungen die Kosten, aber auch bei den gesetzlichen Kassen ist ein Umdenken festzustellen; so gibt es immer mehr Tarife, bei denen (zumindest bis zu einem bestimmten Betrag pro Jahr) die Kosten für Heilpraktikerbehandlungen übernommen werden.

Eine andere Blickrichtung

Ärzte mit Medizinstudium und Heilpraktiker haben zwar zum Teil unterschiedliche Ansichten, wenn es um die Heilung einer Krankheit geht – trotzdem gibt es nicht nur eine einzige „richtige” Sichtweise. Die schulmedizinische Betrachtung geht meist von einem Symptom aus, während Heilpraktiker an dieser Stelle einen anderen Blickwinkel haben und von einer ganzheitlichen Sicht des Menschen sowie der Tatsache ausgehen, dass jedes Symptom eine Ursache besitzt. Trotzdem können und sollten sich zum Wohle des Patienten die unterschiedlichen Behandlungsansätze ergänzen und nicht gegeneinander stehen. In manchen Bereichen wie z. B. der Onkologie kann die Naturheilkunde bestenfalls unterstützend funktionieren, um die Selbstheilungskräfte wieder anzuregen und für den Heilungsverlauf zu stärken sowie Nebenwirkungen der Behandlung abzumildern.

Ein Besuch beim örtlichen Heilpraktiker des Vertrauens und ähnlichen Anbietern lohnt sich also in jedem Fall. Lassen Sie sich in aller Ruhe beraten. Ihre Gesundheit wird es Ihnen danken.
Info: Christian Treffer, BTB, Agentur für Arbeit

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