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Veröffentlicht am 03.05.2023 17:16

Ansbacher Klinik informiert: Hygiene für helfende Hände

In Krankenhäusern und Arztpraxen gehört es schon lange zum Inventar, spätestens in der Pandemie ist es auch an allen anderen Arbeitsplätzen aufgetaucht: das Desinfektionsmittel. Die Weltgesundheitsorganisation macht mit dem „Tag der Händehygiene“ am 5. Mai auf die Bedeutung der Reinigung aufmerksam.

Ob beim Händewaschen oder desinfizieren – Es geht immer darum Keime loszuwerden. Doch, was sind eigentlich diese Keime? „Bakterien, Viren, Sporen, Pilze, Hefen...“, zählt Simone Ehnes auf. Sie ist Hygienefachkraft in der Rangauklinik und achtet darauf, dass die Vorschriften eingehalten werden.

„Geschwächten einen Schutzmantel geben“

Im Umfeld von Kranken geht es darum, „Geschwächten einen Schutzmantel zu geben“, erklärt Pflegedienstleiter Hardy Zießler. In der Klinik gilt es also besonders die Verbreitung zu vermeiden. Deshalb sollte das Personal darauf achten, das Mittel präzise zu verreiben. Neben den Handflächen müssen Fingerzwischenräume, Daumen, Nagelfalz, Fingerkuppen und auch Handgelenke eingerieben werden. Im Alltag genügt das gründliche Waschen mit Wasser und Seife, so Ehnes.

Schon in den 1850er Jahren haben Schwestern und Ärzte ihre Hände desinfiziert. Sie tauchten sie mehrere Minuten in eine Chlorkalk-Lösung. Doch dieses Gemisch greift nicht nur Bakterien und Viren an, sondern auch die Haut. Im Laufe der Zeit etablierten sich Alkohole. Diese sind auch heute noch in vielen antibakteriellen Mitteln enthalten. Was viele nicht wissen: Bei der richtigen Anwendung hat Handdesinfektionsmittel heutzutage sogar eine pflegende Wirkung.

Intensives Verreiben ist das A und O

Etwa drei bis fünf Milliliter sollte man in die hohle Hand geben. Es ist wichtig, wirklich alles zu verreiben. Denn erst nach etwa 30 Sekunden wird der pflegende Stoff freigesetzt. „Man merkt das, wenn es etwas klebrig wird“, schildert Ehnes. Es gebe sogar Studien, die zeigen, dass damit die Hautfeuchtigkeit gesteigert wird, weiß die Hygienefachkraft.

Gemeinsam mit einem Arzt und fünf Pflegekräften kümmert sich Ehnes beispielsweise um die jährlichen Schulungen. Hin und wieder müssen Mitarbeiter an Regeln erinnert werden. „Am häufigsten geht es um Uhren oder den Ehering“, so Ehnes.

Keimsammlungen unter Fingernägeln

„Auch lackierte Fingernägel sind Keimschleudern.“ Durch den Lack werden die Nägel angeraut – Bakterien und Viren können sich dann besonders gut ansiedeln. Ehnes setzt auf Aufklärung: Sie zeigt den Mitarbeitern Fotos von Keimansammlungen der betreffenden Stellen.

Am Donnerstag, 4. Mai, macht die Rangauklinik auf die wichtigen Maßnahmen aufmerksam. „Alle Interessierten sind eingeladen“, erklärt Diakoneo-Pressesprecher Markus Wagner. Neben Informationen wird es auch eine Mitmach-Aktion geben. Zwischen 11 und 16 Uhr steht ein Stand im Eingangsbereich der Klinik bereit.

Auch zwischen den Fingern und an den Fingerkuppen muss das Desinfektionsmittel verteilt werden, zeigt Simone Ehnes. (Foto: Antonia Müller)
Auch zwischen den Fingern und an den Fingerkuppen muss das Desinfektionsmittel verteilt werden, zeigt Simone Ehnes. (Foto: Antonia Müller)
Auch zwischen den Fingern und an den Fingerkuppen muss das Desinfektionsmittel verteilt werden, zeigt Simone Ehnes. (Foto: Antonia Müller)

Antonia Müller
Antonia Müller
Startete nach dem Journalismus-Studium ein Volontariat bei der Fränkischen Landeszeitung. Ein Heilsbronner Gewächs mit großem Interesse an Umwelt-, Energie- und Natur-Themen.
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