Bad Windsheim: Fränkisches Freilandmuseum weiht neuen Kultur-Bauhof ein | FLZ.de | Stage

arrow_back_rounded
Lesefortschritt
Veröffentlicht am 11.10.2025 06:00

Bad Windsheim: Fränkisches Freilandmuseum weiht neuen Kultur-Bauhof ein

Mit der Segnung des Bauwerkes durch Dekan Jörg Dittmar und Pastoralreferent Ludger Mennes war die Einweihung des neuen Kultur-Bauhofes des Fränkischen Freilandmuseums endgültig vollzogen. (Foto: Hans-Bernd Glanz)
Mit der Segnung des Bauwerkes durch Dekan Jörg Dittmar und Pastoralreferent Ludger Mennes war die Einweihung des neuen Kultur-Bauhofes des Fränkischen Freilandmuseums endgültig vollzogen. (Foto: Hans-Bernd Glanz)
Mit der Segnung des Bauwerkes durch Dekan Jörg Dittmar und Pastoralreferent Ludger Mennes war die Einweihung des neuen Kultur-Bauhofes des Fränkischen Freilandmuseums endgültig vollzogen. (Foto: Hans-Bernd Glanz)

Mit der Segnung des Bauwerkes durch Dekan Jörg Dittmar und Pastoralreferent Ludger Mennes war die Einweihung des neuen Kultur-Bauhofes des Fränkischen Freilandmuseums endgültig vollzogen. Bereits am 13. September erfolgte die offizielle Einweihung des Gebäudes.

Während der Verabschiedung des bisherigen Museumsleiters Dr. Herbert May in den Ruhestand folgte dann noch die kirchliche Weihe durch die Bad Windsheimer evangelischen und katholischen Kirchenvertreter.

13. September, die Zahl hatte im übertragenen Sinn Bedeutung. 13 Millionen hatte der Bezirk Mittelfranken in die Hand genommen, um den neuen Bauhof, der vielfältigen Zwecken dient, zu errichten. 19 Planungsbüros waren beteiligt und 86 Firmen führten die Pläne aus. Herausgekommen ist ein stattliches Gebäude, das über mehrere Hallen verfügt, die miteinander verbunden sind.

Der in den Ruhestand verabschiedete Dr. Herbert May sprach von einem Quantensprung für das Fränkische Freilandmuseum. Es sei der neue Maschinenraum des Museums, eine „denkmalpädagogische Vermittlungsstelle“, rundherum „ein Bauhof, wie er sein soll“. Das Millionenprojekt ist das teuerste seit Bestehen des Museums, die größte Einzelinvestition des Bezirks Mittelfranken für das Freilichtmuseum.

Dass die beteiligten Firmen Hand in Hand arbeiteten und ihre Zuverlässigkeit unter Beweis stellten, zeigen die Eckdaten des Baus von der Planung zur Fertigstellung. Im April 2022 erfolgte der Bauantrag, im April 2024 wurde Richtfest gefeiert und nun durfte Einweihung gefeiert werden. Eine Punktlandung, denn die bisherigen Örtlichkeiten des Bauhofes waren angemietet und müssen mit Ablauf des Pachtvertrages zum 31. Dezember 2025 geräumt sein.

Mit dem Kultur-Bauhof, den die beteiligten Unternehmen, Firmen und Handwerker zielgenau errichtet hatten, hat das Fränkische Freilandmuseum nun endlich den Platz, der seit langem gewünscht war. „Wir haben endlich Raum für größere Gruppen. Das Gebäude darf sich mit Stolz Kultur-Bauhof nennen“, sagte Dr. May vor den geladenen Gästen aus Politik, Wirtschaft und Kommune. Das erklärt zu einem guten Teil die Höhe der Bausumme, die zu Beginn mit rund 12 Millionen Euro veranschlagt wurde.

Neben den üblichen Tätigkeiten der Bauhofmitarbeiter, zu denen im Freilichtmuseum vielfältige und auf den Museumsalltag zugeschnittene Arbeiten gehören, sieht sich das Museum auch in einer Vermittlerrolle für historische Handwerkstechniken. Dieses museumspädagogische Wissen von alten Handwerkstechniken wie beispielsweise der Schablonenmalerei, von Stuckarbeiten und vielem mehr geschieht jetzt Tür an Tür mit den Handwerkern. Ein Raum, der rund 80 Plätze bietet, schafft nun Möglichkeiten für Tagungen mit Themen rund um die Freilichtmuseen oder für handwerkliche Schulungen.

Der Markenkern und die Domäne des Fränkischen Freilandmuseums wären eben alles rund um historische Bausubstanzen. Museumsdirektor Dr. Herbert May würdigte schon bei der Grundsteinlegung das Konzept: „Wir sind unter den deutschen Freilichtmuseen das Kompetenzzentrum für historisches Handwerk.” Ein Kompetenzzentrum, das mit dem neuen Kultur-Bauhof ein Leuchtturmprojekt in der deutschen Landschaft der Freilichtmuseen bietet.

Nicht zuletzt seien die neuen Arbeitsbedingungen für die rund 20 Mitarbeiter der unterschiedlichen Fachrichtungen angesichts des Nachwuchsmangels im Handwerk auch eine Werbemöglichkeit, sagte Bezirkstagspräsident Peter Daniel Forster während der Eröffnung. Die Mitarbeiter des Kultur-Bauhofes sind allesamt hochspezialisiert für die Tätigkeiten an und in den historischen Gebäuden. Der sensible Umgang mit der jeweiligen Hausgeschichte fordere nicht nur die entsprechenden Werkzeuge, sondern ein besonderes Wissen um die historischen Arbeitstechniken.

Nicht zuletzt profitieren auch die Besucher vom Neubau. Durch ein großes Panoramafenster dürfen sie künftig den Museumshandwerkern bei ihrer Arbeit in der Abbundhalle, in der unter anderem die großen Gebäudeteile der historischen Gebäude vor deren Aufstellung im Museum bearbeitet werden, über die Schulter schauen.


Von Hans-Bernd Glanz
north