Im oberbayerischen Landkreis Traunstein hat die Polizei einen mutmaßlichen Menschenschlepper mit einem herrenlosen Schuh überführt. Der 31-Jährige war in Waging am See in einem Auto allein unterwegs, hatte aber einen einzelnen Schuh im Wagen liegen. Wie die Bundespolizei am Mittwoch berichtete, gehörte der Schuh zu einem Flüchtling, der kurz zuvor in einer Gruppe im benachbarten Taching aufgegriffen wurde. Insgesamt geht es in dem Fall um eine Schleusung von 53 Geflüchteten aus der Türkei und Afghanistan.
Bundespolizei und bayerische Polizei hatten am Dienstagvormittag nach einem Zeugenhinweis rund um den Waginger See nach Geflüchteten gefahndet. Letztlich wurden in mehreren Orten Gruppen zwischen 7 und 19 Personen entdeckt, ein Schleuser war aber nicht dabei. Doch die Beamten kontrollierten auch ein Auto mit ungarischer Zulassung.
Der Fahrer, ein 31 Jahre alter Mann mit pakistanischer Staatsangehörigkeit, legte einen gefälschten portugiesischen Führerschein vor. Außerdem entdeckten die Fahnder den verdächtigen Schuh. Letztlich geht die Polizei davon aus, dass der 31-Jährige wesentlich daran beteiligt war, die mehr als 50 Personen nach Bayern zu bringen. Ob noch weitere Schleuser und andere Fahrzeuge beteiligt waren, ist noch unklar. Die Staatsanwaltschaft hat gegen den 31-Jährigen einen Haftbefehl beantragt.
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