Übergangsjacken - das klingt ein wenig, als ob die Stücke jedes Jahr nur einen kurzen Auftritt hätten. Dennoch gehören sie zu den wichtigsten Teilen im Kleiderschrank: Wenn der Sommer langsam in den Herbst übergeht, wärmen sie und können Outfits den letzten Schliff verleihen. Im Frühjahr lösen sie ihre dickeren Kolleginnen und Kollegen ab - und stimmen uns und unser Styling auf die warme Jahreszeit ein. Gute Gründe, sich die Jacken für den Übergang einmal genauer anzusehen.
Rot und Grün dominieren der Modejournalistin und Styling-Expertin Stephanie Morcinek zufolge die Jackenmode in diesem Herbst. Außerdem: (Denim-)Blau. „Jeansjacken sind in allen Variationen angesagt und wurden in einer kurzen Daunen-Version sogar von Chanel veredelt“, so Morcinek.
Ebenfalls viel zu sehen sind Bikerjacken aus Leder. Schon letztes Jahr waren Oversized-Modelle angesagt, dieses Jahr dürfen sie wieder ein wenig figurbetonter getragen werden. Prada schickte seine Models in eng geschnittenen Modellen über den Laufsteg. Bei Burberry gab es mittellange, taillierte Modelle zu sehen, während JW Anderson weiterhin auf den XL-Trend setzte.
Und das ist noch nicht alles: „Fake-Fur-Jacken im Stil der 70er-Jahre sind ebenfalls zurück und sorgen für coole Fashion-Momente“, sagt die Stilberaterin und Fashion-Stylistin Astrid Rudolph. „Dabei setzen die Labels auf klassische Erdtöne wie Creme, Beige und Braun.“ Auch die seit Jahren angesagte Bomberjacke bleibt präsent - und hält dank Wattierung angenehm warm. Laut Stephanie Morcinek liegen zudem knieumspielende Mäntel mit Leopardenmuster im Trend. Und die kurzen eher kastig geschnittenen Cabanjacken - in diesem Herbst mit Karomuster.
Der Trenchcoat ist ein echter Klassiker - und wird oft in seiner wohl bekanntesten Variante - knielang, beige und mit Knopfleiste - getragen. Die Designerinnen und Designer erfinden ihn aber von Saison zu Saison neu und ändern kleine Details. „Für den Herbst 2024 bedeutet das: Der Trench trägt jetzt Karomuster, hat einen gewellten Reißverschluss-Rand als Hingucker und darf gern bis zum Boden reichen“, sagt Stephanie Morcinek. Zudem kann er ruhig ein bis zwei Nummern größer getragen werden.
Doch nicht nur die XL-Länge ist angesagt. „Generell sieht man diese Saison entweder Hüftjacken oder ganz lange Mäntel“, so Astrid Rudolph. „Das gilt auch für den Trenchcoat, den es im Herbst auch als kurze Variante geben wird.“
Sinnvoll ist, mit Kontrasten zu spielen, vor allem bei den Proportionen. Sitzt die Jacke figurnah, darf es nach unten hin weit werden: Ausladende Palazzo-Hosen oder Jeans liegen zurzeit im Trend und sind in dem Fall gute Styling-Partner.
Und vor allem bei Röcken und Kleidern gilt es, die Länge der Jacke oder des Mantels gut abzustimmen. „Hier ist eine Zwischenlänge wie beim Trenchcoat eher unvorteilhaft, daher würde ich kurze hüftlange Jacken zu Röcken kombinieren“, sagt Astrid Rudolph. „Bei Hosen muss man auf die Länge der Jacke nicht unbedingt achten, was das Styling unkomplizierter macht.“
Und was Muster und Farben angeht? „Bei Prints sollten Sie Hosen, Kleider oder Röcke dazu wählen, die eine Farbe des Musters aufgreifen - so wirkt es harmonischer“, rät Stephanie Morcinek. Wer einen Bruch erzeugen möchte, kann aber auch bewusst verschiedene Farben oder Muster kombinieren.
Farblich wird es weniger bunt als bei den Frauen, Dunkelblau und Braun bestimmen die Kollektionen. „Männer trumpfen mit weit geschnittenen Blousons oder Bomberjacken auf, genauso wie mit dem Klassiker schlechthin, dem Trenchcoat, zum Beispiel in Moosgrün“, sagt Stephanie Morcinek. Lederjacken bekommen ein Style-Upgrade durch aufgesetzte Taschen. Farblich reicht die Palette von Schokoladenbraun bis Beige.
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