Kirchweih Großenried: Reiche Geschichte und leckere Gerichte | FLZ.de | Stage

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Veröffentlicht am 23.10.2025 06:00

Kirchweih Großenried: Reiche Geschichte und leckere Gerichte

Die römisch-katholische Pfarrkirche St. Laurentius ist eine denkmalgeschützte Kirche in Großenried, deren Weihe im Oktober gefeiert wird.  (Foto: Johannes Flierl)
Die römisch-katholische Pfarrkirche St. Laurentius ist eine denkmalgeschützte Kirche in Großenried, deren Weihe im Oktober gefeiert wird. (Foto: Johannes Flierl)
Die römisch-katholische Pfarrkirche St. Laurentius ist eine denkmalgeschützte Kirche in Großenried, deren Weihe im Oktober gefeiert wird. (Foto: Johannes Flierl)

Großenried feiert Kirchweih – vom 24. bis 26. Oktober 2025 stehen unter anderem leckere, traditionelle Kirchweihgerichte auf dem Programm.

Das Kirchdorf an der Altmühl kann auf eine lange und reiche Geschichte zurückblicken: In einer eichstättischen Chronik wird berichtet, dass im 11. Jahrhundert in „Ruit“ eine Kirchweihe stattgefunden hat. In einer Heiratsurkunde von 1188 wird die Veste „Rieth“ erwähnt. Der Ort hatte damals eine wichtige Bedeutung: Sicherte er doch den Altmühlübergang für die Reichsstraße von Nürnberg über Bechhofen nach Dinkelsbühl.

Nach den Verwüstungen des Dreißigjährigen Krieges wurden bis 1653 die Kirche und der Turm der Großenrieder Kirche wiederaufgebaut. Jedoch geriet 1760 der Kirchturm in Brand. Hierauf wurde ein Kirchenneubau nötig, der erst in den Jahren 1886/88 zur Vollendung gebracht werden konnte.

Ein beeindruckendes Bauwerk

Die Sankt Laurentiuskirche ist durch ihre beeindruckende Architektur im neuromanischen Stil weithin im Altmühltal sichtbar. Nach dem Abriss verschiedener älterer Gebäude in den 1950er Jahren ist das Gotteshaus heute absolut in Dorf und Flur vorherrschend.

Aus der Innenausstattung ist ganz besonders die fast zwei Meter hohe Madonnenstatue erwähnenswert. Sie wird dem Südtiroler Schnitzer Michael Pacher aus Bruneck (um 1480/90) zugeschrieben. Der berühmte Bildhauer Professor Carl Ludwig Sand schenkte diese Statue der Ortskirche seiner Vorfahren in Großenried. Sie wurde von seinem Wohnort München per Bahn angeliefert. Zeitzeugenberichte haben überliefert, dass die Statue eines der ersten Frachtgüter überhaupt auf der im Sommer 1903 eröffneten Lokalbahnlinie von Ansbach nach Bechhofen war.

An der Kirche befinden sich insgesamt acht Epitaphien – diese bildhauerisch wertvollen Grabplatten haben zumeist ihren Ursprung im 16. Jahrhundert und wurden für wohlhabende und wichtige Personen der Ortsgeschichte angefertigt.

Auf lange Sicht bedarf der Glockenturm der Laurentiuskirche der Sanierung, jedoch hat das Bistum Eichstätt zurzeit einen Baustopp verhängt.

Der Heilige Laurentius war einer der sieben Diakone der römischen Kirche im 3. Jahrhundert und unter Papst Sixtus II. für die Verwaltung des Kirchenschatzes und die Verteilung von Almosen zuständig. Er starb als Märtyrer am 10. August 258 während der Christenverfolgung unter Kaiser Valerian.

Der Legende nach wurde er auf einem Rost zu Tode gemartert, was ihn zu einem der bekanntesten Märtyrer und zum Schutzpatron vieler Berufe und Städte machte. Sein Gedenktag ist der 10. August. In Großenried ist er nicht im Namen der Kirche präsent: So ziert etwa seine Heiligenstatue die Brücke über die Altmühl.

Heute bildet die Pfarrei Großenried zusammen mit jenen aus Bechhofen und Burgoberbach den Pfarrverband Burgheide, dem Pfarrer Laurent Koch vorsteht.

Reges Gemeinschaftsleben

Großenried kann stolz auf ein reiches Gemeinschaftsleben sein, welches durch Pfarrei und Ortsvereine gestaltet wird. Alljährlich am Wochenende von Christi Himmelfahrt steigt das dem Ortspatron gewidmete Lorenzifest in einem großen Bierzelt am Sportgelände. Für mehrere Tage wird Großenried damit zum Anziehungspunkt weit über die Grenzen der Marktgemeinde Bechhofen hinaus.

Leckeres zur Kirchweih

Traditionell wird am dritten Sonntag im Oktober der Festgottesdienst der Kirchweih von St. Laurentius gefeiert – heuer ist dies der 19.10. um 9.00 Uhr. Da es früher in Großenried zwei Gastwirtschaften gab, ging man einst dazu über, an zwei Wochenenden nacheinander zu feiern. In der örtlichen Gastwirtschaft zum Goldenen Engel können die Gäste aus nah und fern daher am kommenden Wochenende kühle Getränke und schmackhafte Speisen genießen.


Von Johannes Flierl
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