In „adeliger“ Nachbarschaft kann ab November in Feuchtwangen gewohnt werden.
Unweit des Taubenbrünnleins, an dem sich einst Kaiser Karl der Große den Durst gestillt hat, hat das Kommunalunternehmen Feuchtwangen das aus dem 18. Jahrhundert stammende Gebäude „Zum Taubenbrünnlein 5“ unter Federführung von Architekt Hermann Keim (Fürth) und mit ausschließlich Handwerksbetrieben aus Feuchtwangen und näherer Umgebung zu einem Schmuckstück saniert.
Der Verwaltungsrat des Kommunalunternehmens Feuchtwangen hat das im Privatbesitz befindliche Gebäude vor drei Jahren erworben, wohl wissend, dass die denkmalschutzgerechte Sanierung eine Herausforderung darstellt. Wie groß diese Herausforderung letztlich tatsächlich sein sollte, konnte allerdings niemand im Verwaltungsrat ahnen.
Mit dem Architekten Hermann Keim aus Fürth, spezialisiert auf historische Projekte, konnte ein ausgeklügeltes Sanierungskonzept erarbeitet werden. Das historische Fachwerk wurde restauriert oder einvernehmlich mit dem Denkmalamt ergänzt, der Schwammbefall im Erdgeschoss war noch eine große Aufgabe und ein Glücksfall war die Förderung über das KfW-Programm „Energiesparen im Denkmal“.
Im Frühjahr letzten Jahres startete der Umbau. Auf 180 Quadratmeter Wohnfläche sind durch kluge Aufteilungen fünf Mikro-Appartements mit Wohnungsgrößen von 23 Quadratmeter bis 55 Quadratmeter entstanden. Für Studenten, Singles oder Schauspieler der Kreuzgangspiele eine ideale Konstellation.
Die versierte Handwerkskunst der heimischen Betriebe habe sich dabei ausgezahlt, betonte Architekt Hermann Keim, denn diese Sanierungsmaßnahme war „nicht von der Stange“ und erforderte Kreativität, Geschicklichkeit und Flexibilität aller zwölf am Bau beteiligten Firmen. Im Erdgeschoss konnte ein kleiner Innenhof angelegt werden und im ersten und zweiten Obergeschoss eröffnet sich der Blick ins Grüne und den Sulzachpark.
Die Gesamtkosten wurden von Arthur Reim, Vorstand des Feuchtwanger Kommunalunternehmens, auf rund 1,3 Millionen Euro beziffert und rund 800 000 Euro an Fördermittel wurden für dieses denkmalgeschützte Einzeldenkmal gewährt.
Sowohl Arthur Reim als auch Architekt Hermann Keim hoben bei einer Begehung die gute Zusammenarbeit mit den Firmen der Region, der Denkmalpflege bei der Regierung von Mittelfranken und den weiteren beteiligten Behörden sowie der Stadt Feuchtwangen heraus.