Schon 100.000 Stolpersteine zum Gedenken an NS-Opfer verlegt | FLZ.de | Stage

arrow_back_rounded
Lesefortschritt
Veröffentlicht am 26.05.2023 16:52

Schon 100.000 Stolpersteine zum Gedenken an NS-Opfer verlegt

Künstler Gunter Demnig arbeitet in seiner Werkstatt an „Stolpersteinen”. (Foto: Nadine Weigel/dpa)
Künstler Gunter Demnig arbeitet in seiner Werkstatt an „Stolpersteinen”. (Foto: Nadine Weigel/dpa)
Künstler Gunter Demnig arbeitet in seiner Werkstatt an „Stolpersteinen”. (Foto: Nadine Weigel/dpa)

Der Künstler Gunter Demnig hat seinen inzwischen 100.000. Stolperstein zum Gedenken an Opfer des Nationalsozialismus verlegt. Der Stein in der Nürnberger Bartholomäusstraße ist dem Feuerwehrmann Johann Wild gewidmet, der wegen Abhörens und Verbreitens ausländischer Rundfunkmeldungen von den Nazis im Mai 1941 in München mit dem Fallbeil hingerichtet wurde. Bis 1933 war der Nürnberger Mitglied der SPD, des Reichsbanners und der Eisernen Front.

Dass es über die Jahre so viele Steine werden, habe er nie gedacht, sagte Demnig am Freitag. Zuvor hatten mehrere Medien berichtet.

Mit dem Stolperstein-Projekt will der 1947 in Berlin geborene Künstler an die Opfer des Nationalsozialismus erinnern, es gilt als das größte dezentrale Mahnmal der Welt. Die Steine, die auf der Oberseite kleine Messingplatten mit den Namen der Opfer tragen, werden seit 1996 vor deren einstigen Wohnungen im Straßen- oder Gehwegpflaster verlegt - meist von Demnig selbst. Er sei stolz, dass er über all die Jahre einen Preis von 120 Euro pro Stein habe halten können, sagte Demnig am Freitag.

Stolpersteine liegen inzwischen auch unter anderem in Belgien, Dänemark, Finnland, Frankreich, Griechenland, Irland, Italien, Kroatien, Lettland, Litauen, Liechtenstein, Luxemburg, den Niederlanden, Norwegen, Polen sowie Rumänien, Russland und Schweden. Desweiteren in der Schweiz, Serbien, der Slowakei, Slowenien, Spanien, Tschechien, der Ukraine, Ungarn und im Vereinigten Königreich.

© dpa-infocom, dpa:230526-99-839695/2


Von dpa
north