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Veröffentlicht am 09.10.2025 06:00

Viele berufliche Perspektiven für junge Menschen

Ein Besuch der Azubi-Börse lohnt sich in jedem Fall! (Foto: Klemens Hoppe)
Ein Besuch der Azubi-Börse lohnt sich in jedem Fall! (Foto: Klemens Hoppe)
Ein Besuch der Azubi-Börse lohnt sich in jedem Fall! (Foto: Klemens Hoppe)

Das Ziel der Ausbildungsmessen in der Region ist es, Schüler, die kurz vor ihrem Schulabschluss stehen, von den Vorzügen einer Ausbildung in Handwerk oder Handel zu überzeugen.

Auch in der kommunalen Allianz Kernfranken haben es sich die Mitgliedsgemeinden zur Aufgabe gemacht, Schulabsolventen Anregungen zu geben, wie es nach der Schule weitergehen kann. Zum siebten Mal findet deshalb am Dienstag, 21. Oktober, die Ausbildungsbörse Contact in der Hohenzollernhalle in der Münsterstadt Heilsbronn statt.

Die acht Mitgliedsgemeinden der kommunalen Allianz wollen mit der Ausbildungsmesse natürlich auch die regionale Wirtschaft stärken und den jungen Menschen eine Perspektive in der Region bieten. Daran ließen die Bürgermeister und die Bürgermeisterin keine Zweifel. Zum siebten Mal wird die Messe ausgetragen. „Es ist eine lange Tradition und hat trotzdem nicht an Qualität verloren“, sagte Bürgermeister Christoph Schmoll aus Neuendettelsau.

Über 1100 Schülerinnen und Schüler angemeldet

Die Organisation der Ausbildungsbörse stemmte in großen Teilen Andreas Fuhr. Er ist vom Unternehmer-Netzwerk Fachkräfte, dem Veranstalter der Börse. Bis vor kurzem hatten sich schon mehr als 1130 Schülerinnen und Schüler aus neun Schulen angemeldet, verkündete Fuhr bei einem Pressetermin vor wenigen Tagen. Er ist sich sicher, dass es noch deutlich mehr Schüler werden, die die Chance nutzen, sich kostenlos über eine breite Palette von Ausbildungsberufen informieren zu können. Die Jugendlichen können diese bei fast 50 Unternehmen tun, die sich auf der Börse präsentieren.

Sowohl die Anmeldungen im Vorfeld wie auch die Zahl der teilnehmenden Unternehmen bewege sich, so Fuhr, auf dem Niveau der Vorjahre. Einige neue Firmen seien dazugekommen, einige weggefallen. Präsentiert wird eine große Bandbreite an Berufen. „Industrie, Pflege, Handwerk“, zählt Fuhr auf. Die Schüler können Jobs auf der Baustelle, am Schreibtisch, in Fabriken oder im Gesundheitsbereich kennenlernen.

Alle Unternehmen, die sich präsentieren und für eine Ausbildung werben, stammen aus der Region. Das sei ein fixes Auswahlkriterium. „Wir wollen das regionale Handwerk unterstützen“, sagte Schmoll, weil die Region auch davon abhänge. Heilsbronns Bürgermeister Dr. Jürgen Pfeiffer äußerte die Hoffnung, dass die lokalen Unternehmen Bewerberinnen und Bewerber an Land ziehen können, die wegen Einstellungsstopps nicht bei den Industrieriesen landen.

Für kleine Handwerksbetriebe sei es oft schwierig, eine Person für eine Messe abzustellen, räumt Andreas Fuhr ein. Die Organisatoren haben sich aber bemüht, auch kleine und mittelständische Unternehmen zu gewinnen.

„Super für ein lockeres Kennenlernen”

Allgemein sei das Wissen über die regionalen Arbeitgeberinnen und Arbeitgeber einfach nicht ausgeprägt genug, betont Andreas Fuhr. Dem möchten die Allianz Kernfranken und das Unternehmer-Netzwerk Fachkräfte entgegenwirken. Lichtenaus Bürgermeister Markus Nehmer findet die Börse super für ein „lockeres Kennenlernen“. Die Bruckberger Rathauschefin Ursula Weiß betont, dass häufig erst im Gespräch die Vorteile von Berufen deutlich werden.

Eine wichtige Rolle auf der Messe spielt inzwischen immer mehr die Praxis, weiß Christoph Schmoll. Viele Unternehmen bringen auf die Börse Material mit, sodass die Schülerinnen und Schüler direkt vor Ort ihr Geschick testen können. Norbert Kleinöder, der stellvertretende Bürgermeister von Windsbach, bekommt immer wieder positive Rückmeldungen zu hören. Der „Erstkontakt“ zwischen Unternehmen und Praktikantinnen und Praktikanten oder späteren Auszubildenden sei immer wieder über die Ausbildungsbörse entstanden.

Einen Wermutstropfen gibt es dennoch: Wieder haben sich bisher keine Gymnasien für die Börse angemeldet. Die Bürgermeister vermuten, dass sich die Gymnasiasten zu sehr auf ein Studium fokussieren. Viele verlassen dann die ländliche Region und suchen sich später Arbeitgeber in großen Städten. Dabei seien Handwerk und Mittelstand in der Region auch für junge Menschen mit Abitur ein guter und spannender Platz. Außerdem gebe es auf der Messe auch Angebote für dual Studierende.
Alexander Biernoth

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