Schwarzes Gold, damit muss nicht immer zwingend Erdöl gemeint sein. Auch Schallplatten aus Vinyl können einen hohen Wert haben. Vorausgesetzt, sie erfüllen gewisse Kriterien. Mit manchen Raritäten lässt sich sogar ein kleines Vermögen machen, wenn man an Sammler verkauft.
Vinyl-Experte Carsten Wetzl nennt ein Beispiel: John Lennon nahm im Jahr 1980 gemeinsam mit Yoko Ono das Studio-Album „Double Fantasy“ auf. Am 8. Dezember 1980 kam Lennon durch die Schüsse eines Attentäters ums Leben. Dieser hatte sich - kaum zu glauben - ein Exemplar der Platte vor dem Attentat signieren lassen. „Der Schätzwert dieses Unikats liegt mittlerweile bei über einer Million Euro“, sagt Wetzl, der Projektmanager des jährlichen Record Store Day für Schallplattensammler ist.
Aber es kann noch weiter nach oben gehen: Dem Musiker-Onlinemagazin „Delamar.de“ zufolge wechselte im November 2015 die einzige Pressung des ansonsten unveröffentlichten Albums „Once Upon A Time in Shaolin“ der New Yorker Hip-Hop-Gruppe Wu-Tang Clan für zwei Millionen US-Dollar den Besitzer.
Und von dem im Jahr 1968 erschienenen Beatles-Doppelalbum „The White Album“ besaß Beatles-Drummer Ringo Starr demnach eine persönliche Kopie mit der Seriennummer „No. 0000001“ - hierfür zahlte ein Sammler im Dezember 2015 eine Summe von 790.000 US-Dollar.
Eine nicht ganz so hohe Summe, aber immerhin mehrere hundert Euro können bei einem Verkauf auch die Erstpressungen von Schallplatten des Jazz-Trompeters Miles Davis aus den 1950er Jahren bringen, wie Wetzl sagt.
Gleiches gilt für Erstausgaben der Schallplatte „The Dark Side of the Moon“ der Rockband Pink Floyd – vorausgesetzt, sie haben die blaue Triangel. „Je nach Zustand sind sie zwischen 500 und 800 Euro wert“, sagt Ralf Brendgens, Inhaber des Düsseldorfer Plattenladens Hitsville.
Erstpressungen von Jimmi Hendrix' „Electric Ladyland“ auf Track Records können Brendgens zufolge bei einem Verkauf bis zu 400 Euro einbringen.
Nicht nur Unikate und Erstausgaben von Schallplatten sind wertvoll, auch andere Scheiben können das sein, vor allem alte. „Mitentscheidend ist die Nachfrage“, sagt Ralf Brendgens.
Bei Schlagermusik, Volksmusik oder Operetten seien die Chancen, bei einem Plattenverkauf einen Abnehmer zu finden, gering. „Auch alte Mainstream-Platten etwa von Neil Diamond oder der US-amerikanischen Rockband Chicago lassen sich so gut wie gar nicht verkaufen“, so Brendgens.
Wer seine Schallplatten daheim genau unter die Lupe genommen hat, kann nun beginnen, gezielt im Internet zu recherchieren, wie hoch der Wert des Vinyls ist. Mögliche Anlaufstellen dafür können spezielle Datenbank- und Verkaufsportale wie „Discogs.com“ sein.
Parallel zur Internetrecherche könne man natürlich auch in Plattenläden nachfragen, so Wetzl. In vielen Städten fänden zudem Schallplattenbörsen statt: „Auch dort finden sich Expertinnen und Experten, die eine Einschätzung zum Wert einer Platte geben können und sie gegebenenfalls auch gleich kaufen.“
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